Auch in diesem Jahr bedarf es zu Jahresbeginn im SEA LIFE Oberhausen einer Extraportion Konzentration und Ausdauer. Denn wie jedes andere Unternehmen muss auch das Großaquarium die Anzahl der Bewohner „auf den Fisch genau“ ermitteln. Allerdings halten die etwa 5.000 Tiere in über 2 Millionen Litern Wasser leider nicht still…
Jedes Jahr aufs Neue ist es dasselbe Bild: Die Aquaristen des SEA LIFE Oberhausen stehen lange Zeit vor den Becken und betrachten die Bewohner. Aber sie bestaunen nicht die Vielfalt der Meere, ganz im Gegenteil, sie zählen Fische! Mehr als 200 kleine und große Fischarten sind im SEA LIFE Oberhausen zu Hause und deren Anzahl gilt es einmal jährlich zu ermitteln.
Schon vor dem heimischen Wohnzimmer-Aquarium ist es gar nicht so einfach, besonders flinke und zum Verwechseln ähnliche Fische zu zählen. Doch wie funktioniert es in einem Aquarium mit mehreren Millionen Litern Wasser?
Mit Klemmbrettern und Stiften bewaffnet wurde den ganzen Januar über, der Bestand der Haie, Rochen und vieler weiterer Meeresbewohner nachgezählt. Doch das Zählen der Unterwasserbewohner ist mit einigen Herausforderungen verbunden.
„Ein recht schwieriges Vorhaben ist das“, weiß Dr. Oliver Walenciak, Kurator des Oberhausener Großaquariums. Er selbst hat schon unzählige Male vor den Becken gestanden und versucht, die vorbeischwimmenden Fische zu zählen. „Zur Not arbeiten wir mit Fotobeweisen“, fährt er fort und erklärt, dass es durchaus üblich sei, die großen Schwärme ab zu fotografieren und dann in Ruhe zu zählen, wenn man vor dem Becken einfach nicht weiterkäme.
Besonders im Schwarmring war hohe Konzentration gefragt, denn etliche Makrelen schwammen einfach zu schnell über den Köpfen des Zähl-Teams hinweg. Die großen Bewohner des tropischen Ozeanbeckens machten es den Biologen dagegen deutlich leichter, denn je größer der Fisch, desto einfacher ist er zu zählen.
Auch die neuen Bewohner des Mangrovenbereichs stellen in diesem Jahr eine besondere Herausforderung dar, denn Stabheuschrecken sind Meister der Tarnung und lassen sich kaum von kleinen Ästen unterscheiden. Im Blätterdickicht verschmelzen sie so vollkommen mit ihrer Umgebung. Schaffen es die Aquaristen trotzdem alle zu finden?