Genau genommen gibt’s im Kaisergarten ein Tiergehege und keinen Zoo. Aber besser als die Missfits in ihrem Oberhausen-Lied kann man kaum ausdrücken, dass der Kaisergarten in den Köpfen, vor allem aber in den Herzen der Oberhausener etwas ganz Besonderes ist. Oder kennen Sie vielleicht ein Lied über den Münchener Tierpark Hellabrunn oder die Stuttgarter Wilhelma?
Der Kaisergarten – das ist seit und für Generationen ein ganz besonderes Stück Oberhausen. Wer hier aufgewachsen ist, kennt seit frühen Kindertagen das Gefühl angesabberter Finger beim Ziegenfüttern, das Geschubse der Mufflons um ein Stück Möhre oder den Geruch von Wildfutter-Würstchen in der grünen Pappschachtel.
In diesem Jahr wird das Tiergehege im Kaisergarten 75 Jahre alt – und noch attraktiver. Bis zum Herbst entstehen gegenüber dem Rothirschgehege eine NaturErlebnisSchule und ein zentraler Eingang mit Besucherservice. Die Planungen dafür wurden gemeinsam von der OGM Oberhausener Gebäudemanagement GmbH als Betreiberin und dem 2010 gegründeten Förderverein “Freunde des Tiergehege im Kaisergarten e. V.” entwickelt.
OGM-Geschäftsführer Hartmut Schmidt, dessen Unternehmen den Bau koordiniert und die NaturErlebnisSchule später auch betreibt, bezeichnete den offiziellen Baubeginn nach intensiver Planung und Konzeption “als wichtigen Tag für unseren Kaisergarten”. Damit, so Schmidt weiter, werde das beliebte Tiergehege zeitgemäß und zukunftsfähig aufgestellt. “Wir unterstreichen damit unseren Anspruch, dass der Kaisergarten mehr ist als ein Streichelgehege für Kinder, nämlich eine moderne zoologische Einrichtung für alle Generationen.”
Oberbürgermeister Klaus Wehling betonte beim ersten Spatenstich, dass die Finanzierung “dieses wirklich großartigen und großzügigen Geburtstagsgeschenks zum 75-jährigen Bestehen” komplett ohne den städtischen Haushalt ausschließlich aus Geld- und Sachzuwendungen sowie Stiftungsmitteln erfolgt. Die Gebäude entstehen in naturnaher Holz-Fertigbauweise mit Gründächern.
Naturerlebnisschule
Seit 2009 bietet das Tiergehege im Kaisergarten ein zoopädagogisches Angebot. Die Vielfalt der Führungen – vor allem für Schulen und Kindergärten – wurde beständig ausgebaut. Dazu zählen inzwischen auch Ferienprogramme für Schulkinder zu zoologischen und naturkundlichen Themen. Bislang finden diese Angebote bei Wind und Wetter ausschließlich im Freien statt. Ein festes Gebäude erlaubt die Weiterentwicklung des Programms zur NaturErlebnisSchule.
Das eigene Gebäude stellt die entscheidende Infrastruktur dar für Vorträge, für die Vor- und Nachbereitung von Führungen, für Seminare und “wetterfeste” Ferienprogramme sowie für Projekttage oder Projektwochen. Das Tiergehege mit seinem artenreichen Tier- und Pflanzenbestand bildet dazu den idealen Erlebnis- und Lernraum.