20 Tonnen Hilfsgüter aus Oberhausen, darunter Medizin, medizinische Produkte und Lebensmittel, sind am Donnerstag (24. März) in der ukrainischen Partnerstadt Saporishja angekommen. Den Hilfstransport hatten die Stadt, der Verein „Oberhausen hilft e. V.“ und die AMEOS Einrichtungen Oberhausen am 14. März auf den Weg gebracht. Eine Spedition hatte die Hilfsgüter zunächst in ein Umschlaglager nach Polen gebracht, von dort gelangten sie über die Schienenbrücke der Deutschen Bahn in die Ukraine.
Das städtische Büro für Interkultur hat aufgrund der bestehenden Kontakte in die Partnerstadt die Verladung von der Schienenbrücke auf LKW organisiert. „Ich bin sehr glücklich, dass die dringend benötigten Hilfsgüter in Saporishja angekommen sind und jetzt verteilt werden können“, sagte Oberhausens Oberbürgermeister Daniel Schranz, „Ich danke allen Beteiligten, die diese schnelle und wichtige Hilfe möglich gemacht haben.“
Anatolii Kurtiev, geschäftsführender Oberbürgermeister, und Wolodymyr Goloveshko, Projektpartner der Stadt Oberhausen und Vertreter der regionalen Militärverwaltung, haben sich in Videobotschaften bei der Stadt Oberhausen und ihren Bürgerinnen und Bürger bedankt.
Anatolii Kurtiev: „Heute nehmen wir Hilfe aus Deutschland entgegen. Mit der Stadt Oberhausen arbeiten wir schon lange zusammen, unsere Städte sind Partner. Deshalb wandte ich mich am 2. März mit der Bitte um humanitäre Hilfe an Herrn Daniel Schranz, den Oberbürgermeister der Stadt Oberhausen. Heute nehmen wir mit Dankbarkeit diese humanitäre Fracht entgegen. Hier sind Medikamente und Lebensmittel. Ich möchte den Einwohnern der Stadt und dem Oberbürgermeister von Oberhausen für die erhaltene Hilfe danken, sowie für die Veranstaltung einer Kundgebung und eines Konzerts zur Unterstützung der Ukraine und von Saporishja. Ich danke den Menschen in Deutschland und insbesondere den Bürgern der Stadt Oberhausen für ihre Hilfe.“
Wolodymyr Goloveshko: „Liebe Bürgerinnen und Bürger der Stadt Oberhausen, unsere lieben Freunde! Sehr verehrter Oberbürgermeister Daniel Schranz! Sehr verehrte Desbina Kallinikidou! Sehr verehrter Boris Schwarzmann! Und viele, viele weiteren unserer deutschen Freunde! Ich möchte Ihnen für Ihre Hilfe und Unterstützung für Saporishja in dieser für uns schwierigen Zeit der Prüfungen, in Zeiten des Krieges, danken. Die humanitäre Hilfe, die für unsere Stadt so wichtig war und ist, ist endlich in Saporishja angekommen. Jetzt ist die gesamte humanitäre Fracht, die aus der Stadt Oberhausen in Deutschland zu uns kam, in Saporishja. Und jetzt wird diese Hilfe den Binnenvertriebenen aus Mariupol und anderen vorübergehend besetzten Gebieten der Ukraine dienen, sie wird den Geflüchteten helfen. Jetzt werden alle Medikamente, die wir erhalten haben, den Krankenhäusern übergeben und helfen, unsere verletzten Zivilisten und Soldaten zu behandeln. Wir sind Ihnen für Ihre Hilfe dankbar! Dies ist eine sehr wichtige Offenkundigkeit und ein Beispiel für Freundschaft in schwierigen Prüfungen. Wahre Freundschaft wird gerade in einer Zeit schwieriger Umstände auf die Probe gestellt. Wir sind Ihnen dafür sehr dankbar! Ich möchte mit Ihnen einen Moment der aufrechten Freude und des Glückes teilen, mit der Tatsache verbunden, dass die humanitäre Fracht sich bereits in Saporishja befindet und jetzt gelöscht wird. Herzlichen Dank an euch alle!“
„Dank der großen Spendenbereitschaft ist die erste Lieferung bei unseren Freundinnen und Freunden in Saporishja angekommen“, so André auf der Heiden, stellvertretender Vorsitzender des Vereins „Oberhausen hilft“. „Wir sehen: Die Transporte funktionieren. Ein von uns organsierter zweiter Transport ist bereits unterwegs. Die Beschaffung von weiteren dringend notwendigen Gütern in unsere Partnerstadt läuft bereits auf Hochtouren für einen weiteren Transport.“ Michael Reindl, ärztlicher Direktor der AMEOS Einrichtungen Oberhausen, ergänzt: „Es ist ein ergreifendes Gefühl zu wissen, dass unsere Hilfe so schnell vor Ort angekommen ist und wir mit den Hilfsgütern zumindest einen kleinen Teil der Not lindern können.“
„Nicht nur in Oberhausen ist die Hilfsbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger überwältigend. Ich bin dankbar, dass wir durch die großen Spendeneingänge Transporte mit den lebensnotwendigen Gütern direkt in ein Kriegsgebiet schicken können“, so der Beigeordnete und stellvertretende Krisenstabsleiter Michael Jehn.
Hintergrund:
Die 28 Paletten mit Hilfsgütern sind auf der Feuerwache an der Brücktorstraße verladen worden. Auf den Ladelisten finden sich Medikamente wie Schmerzmittel und Infusionen, aber auch Verbandsmaterial wie spezielle Druckverbände, Schienen für Arme und Beine, Beatmungsbeutel und Desinfektionsmittel. Diese Produkte hatte die Oberhausener Feuerwehr auf Bitten der Stadt Saporishja angeschafft und verladen. Aber auch gespendete und mit Spenden bezahlte Produkte, darunter Lebensmittel und Hygieneartikel, konnten mit dem Hilfstransport nach Saporishja gebracht werden.