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OLGAS ROCK: Ein letztes Mal headbangen

Ein Vierteljahrhundert Olgas Rock – das bedeutet 25 Jahre kostenloser Rockgenuss unter freiem Himmel, mitten im Olga-Park. Generationen junger Menschen haben hier ihre Sommerabende verbracht, Bands entdeckt, Freundschaften geschlossen und Musik gefeiert. Doch im Jubiläumsjahr 2025 heißt es auch Abschied nehmen: Olgas Rock wird zum letzten Mal in der bekannten zweitägigen, kostenlosen Form stattfinden.

Die letzte Runde findet am 8. und 9. August statt.

25.07.2025

„Die Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen“, sagt Tim Tzscheppan vom Kulturbüro der Stadt Oberhausen. „Olgas Rock war über Jahre ein wichtiger Baustein in der kulturellen Landschaft Oberhausens – vor allem, weil es eine junge Zielgruppe angesprochen hat, die in unserer Stadt oft zu kurz kommt.“ Kevin Kerndl vom veranstaltenden Verein rocko e. V., der gerade mit vielen (ehrenamtlichen) Helferinnen und Helfern in den Vorbereitungen steckt, spricht von „gemischten Gefühlen“. Olgas Rock sei mit der Zeit gewachsen „und vielleicht zu groß geworden“. Denn im Unterschied zu kommerziellen Veranstaltern habe für Kerndl und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter die Liebe zur Musik im Vordergrund gestanden – „eben keine monetären Interessen“.

Doch ein Festival wie Olgas Rock, das im Verlauf der zwei Festivaltage bis zu 30.000 Menschen anziehen kann, ist nicht zum Nulltarif zu haben. Die Stadt Oberhausen erhöhte in der Vergangenheit bereits Zuschüsse. „Doch das reicht nicht, weil wir auch nicht die großen Sponsoren haben“, führt Kerndl an. Auf der Einnahmenseite standen der Getränke- und Merchandiseverkauf. Die Kalkulation geriet in die Schieflage. Ton, Technik, Bühne, Security, Gagen – all das ist in den vergangenen Jahren deutlich teurer geworden. Während das Festival 2022 noch auf Fördermittel des Bundes zurückgreifen konnte, sind entsprechende Fördertöpfe mittlerweile stark überzeichnet – vielerorts reicht das Geld nicht mehr aus, um etablierte Formate zu sichern. Eine kostenlose Durchführung in der gewohnten Qualität ist unter diesen Umständen nicht mehr realisierbar.

„Wir wollen noch einmal richtig feiern – mit allem, was Olgas Rock über die Jahre ausgemacht hat“, sagt Kevin Kerndl. Es werde keine Trauerveranstaltung, sondern ein kraftvoller Abschied. So soll Olgas Rock 2025 zu einem besonderen Erlebnis werden – ein würdiger Abschluss einer Ära, mit zwar nur einer Bühne, aber einem hochkarätigen Programm. Zu den bestätigten Bands gehören Butterwegge, Callejon, Engst, Rat Boy, ReTown und The Magic Flip.

Am Freitagabend werden die Donots als Headliner die Bühne rocken – laut, mitreißend und ganz in Olgas-Rock-Tradition. Am Samstagabend folgt ein weiterer besonderer Moment: Eine Band, die bereits Olga-Geschichte geschrieben hat, wird den Schlusspunkt setzen. Die Musiker konnten mit der Straßenbahn anreisen, verraten Kerndl und Tzscheppan.

Wie es danach weitergeht, ist noch offen. Sicher ist nur: Ganz verschwinden wird der Geist von Olgas Rock nicht. Derzeit wird intensiv über neue Formate, dann vielleicht kleiner und unter neuem Namen, sowie tragfähige Modelle nachgedacht.

Aktuelle Informationen, der genaue Zeitplan und Hintergründe zur Entscheidung sind jederzeit online einsehbar unter www.olgas-rock.de