Die neue Oh! | Titelthema
100 Jahre Caritas Oberhausen: Menschen stärken. Zukunft gestalten.
Vor 100 Jahren begannen katholische Frauen und Männer damit, Familien und ihre Kinder zu unterstützen, die von Armut, Krankheit oder Arbeitslosigkeit betroffen waren. Da die Fülle an Aufgaben alleine mit der ehrenamtlichen Caritas-Arbeit in den Pfarrgemeinden – die auch heute noch stark ist – auf Dauer nicht bewältigt werden konnte, wurde am 13. Oktober 1925 der Caritasverband Oberhausen als organisierter Verein unter dem Dach der Caritas Deutschland gegründet.

Das Spektrum der sozialen Caritas-Arbeit ist in den 100 Jahren des Verbandsbestehens enorm gewachsen: Neben der Betreuung von Obdachlosen und der Unterstützung für Menschen mit Behinderung gehören auch die Frühförderung für Kinder und die Erziehungsberatung zu den Leistungen. Über die Jahrzehnte kamen zudem Sozialberatung, Beratungsangebote für Schwangere und Familien, Flüchtlingshilfe, Hauspflegedienst für ältere Menschen sowie umfassende Hilfen und Wohnmöglichkeiten für Menschen mit geistiger Behinderung oder psychischer Erkrankung hinzu. Aktuell beschäftigt die Caritas Oberhausen ca. 550 Mitarbeiter und rund 600 ehrenamtliche Helfer, die sich in 25 Diensten und Einrichtungen jeden Tag um rund 5.000 Klienten kümmern. „Wir wollen echte Teilhabe für alle Menschen ermöglichen. Dafür setzen sich unsere Haupt- und Ehrenamtlichen jeden Tag ein“, berichtet Vorstand Thomas Hanschen. „Unser Antrieb ist, jeden Tag die Lebenssituation unserer Klienten zu verbessern“, ergänzt sein Vorstandskollege Michael Kreuzfelder. Passend dazu hat der katholische Wohlfahrtsverband zum Jubiläum ein neues Motto gewählt: „Menschen stärken. Zukunft gestalten.“ Auch ein neues unverwechselbares Verbandsdesign wurde kreiert.
VIELFÄLTIGE ANGEBOTE UND DIENSTE
„Caritas – das ist immer ein Zusammenspiel von Menschen, von Teams, von unterschiedlichen Berufen“, betont Thomas Hanschen. „Haupt- und Ehrenamt, Verband und Gemeinden, im Zusammenschluss mit anderen Wohlfahrtsverbänden, mit Politik und Verwaltung. Unsere Arbeit ist nur im Verbund möglich und deshalb verstehen wir uns als Teamplayer.“ Der rote Faden, der sich durch alle Dienste und Angebote der Caritas zieht, sind Stärkung, Befähigung, Hilfe zur Selbsthilfe und die Vermittlung von Hoffnung. „Wir leben Inklusion jeden Tag, wir wollen Teilhabe gerade für jene, die durch Krankheit, Armut, mangelnde Bildung, fehlende Sprachkenntnisse oder Beziehungsfähigkeit ausgeschlossen werden“, erläutert Michael Kreuzfelder. Die Caritas bietet alles, was betroffene Menschen – und auch ihre Familien – in ganz unterschiedlichen Lebensphasen und -situationen benötigen: Kindertagesstätten und schulische Unterstützung inklusive Kita bzw. Schulbegleitdienst, den Pflegekinderdienst, für den derzeit Pflegeeltern gesucht werden, Eingliederungshilfen für Menschen mit Behinderung oder mit psychischen Erkrankungen, Wohnungslosenhilfe und Hospizdienste, um nur einige Angebote zu nennen.
EINRICHTUNGEN FÜR HILFE UND HOFFNUNG
Dementsprechend sind die Einrichtungen für unterschiedliche Zielgruppen ausgelegt. Beispielsweise spielen derzeit rund 125 Kinder mit und ohne Behinderung in den drei Caritas-Kitas. Im Schloss Bellinghoven in Rees erhalten junge Menschen mit psychischer Erkrankung eine berufliche Perspektive. Im „Bistro Jederman“ wird Inklusion aktiv gelebt. Das „Gleis 51“ ist ein Kontaktcafé, das Mahlzeiten, Begegnungen und unbürokratische Hilfen für Menschen in persönlichen Krisen, bei Einsamkeit oder Notlagen bietet. In der „Kreativ Oase“ können Menschen mit einer Behinderung ihre Interessen und Fähigkeiten neu entdecken und erhalten Hilfe bei der Strukturierung ihres Alltags. Im Piccobello Secondhand-Laden helfen Menschen mit Handicap beim Kleidersortieren und im Verkauf. In der Eingliederungshilfe begleitet die Caritas rund 460 Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung in Wohnangeboten mit tagesstrukturierenden Maßnahmen und in den eigenen vier Wänden. Im Carl-Sonnenschein- Haus erhalten Wohnungslose unter anderem Beratung, Begleitung und Förderung mit dem Ziel der Verselbstständigung. Senioren mit kleinem Einkommen verbringen einen würdevollen Lebensabend in den Wohngemeinschaften „Rohlandshof“.
ZAHLREICHE EVENTS IM JUBILÄUMSJAHR
Sein 100-jähriges Jubiläum begeht der Caritasverband Oberhausen mit zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen. Über 100 Läuferinnen und Läufer der Caritas mit und ohne Behinderung waren z. B. beim diesjährigen VIACTIV Firmenlauf Oberhausen am Start. Ebenfalls im Juni veranstaltete der Verband in Kooperation mit der Katholischen Stadtkirche Oberhausen den „Caritas öffnet Türen – Oberhausener Stadt-Pilgertag“. Dabei konnten Interessierte in verschiedene Caritas-Einrichtungen reinschnuppern und sich über die jeweiligen Angebote informieren. Die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes Eva Maria Welskop-Deffaa enthüllte bei dieser Gelegenheit eine Plakette des Demokratieprogramms „Bunter Adler“ mit dem dazugehörigen Slogan „Vielfalt ist meine Heimat“ in der Beratungsstelle Nürnberger Straße. Seine christliche Identität wird der katholische Wohlfahrtsverband beim stadtweiten Gottesdienst am 24. August betonen. Und am 13. September findet auf dem Saporishja-Platz ein großes Bürgerfest mit einem bunten Familienangebot und Live-Bands am Abend statt. Teilhabe für alle – die Caritas zeigt zusammen mit ihren Mitgliedern und Partnern, wie sozialer Zusammenhalt durch Zusammenarbeit entsteht.
SINNSTIFTENDE ARBEIT
Um alle genannten Angebote anbieten und die Caritas- Einrichtungen dauerhaft betreiben zu können, bedarf es der finanziellen Unterstützung. „Die wirtschaftliche Dimension ist immer wichtiger geworden“, weiß Vorstand Thomas Hanschen, der gelernter Wirtschaftsinformatiker ist. „Die öffentlichen Kassen sind leer, der soziale Druck steigt, die Bedingungen für soziale Arbeit werden immer schwieriger. Manche Dinge können wir nur anbieten, weil wir Kirchensteuermittel bekommen. Dennoch müssen wir jedes Jahr neu prüfen, was wir noch leisten können, was vielleicht nicht mehr gebraucht wird und was wir Neues auf die Beine stellen können.“ Dafür brauche es auch die Hilfe der Bürgerinnen und Bürger, z. B. in Form von Spenden. Des Weiteren steht und fällt das Leistungsportfolio mit den festangestellten Mitarbeitern und den ehrenamtlich Tätigen. „Wir bieten attraktive, sinnstiftende Arbeitsplätze mit sicherem Tarif und guten Rahmenbedingungen“, wirbt Michael Kreuzfelder. „Natürlich freuen wir uns auch über jeden, der sich ehrenamtlich bei uns engagieren möchte.“
Unterstützung – sei es durch Spenden oder als ehrenamtliche Helfer – ist stets willkommen!
www.caritas-oberhausen.de/spenden
www.caritas-oberhausen.de/ehrenamt
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