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Blau-grüner Wandel der Bahnhofstraße nimmt konkrete Formen an

Mehrere Dialog- und Informationsformate, vorbereitende Baumaßnahmen auf der Bahnhofstraße und die Chance auf umfassende Fördermöglichkeiten für Bürgerinnen und Bürger: Der blau-grüne Wandel in der Sterkrader Innenstadt nimmt 2025 konkrete Formen an.

17.02.2025
Foto: So könnte die Bahnhofstraße an der Ecke Holtkampstraße nach der klimaangepassten und städtebaulichen Umgestaltung aussehen. Visualisierung: Hoff & Koch Landschaftsarchitektur GmbH/Ingenieurbüro Mirko Molt/Agentur postroom.de

„Ein Jahr vor Beginn des Umbaus der Bahnhofstraße stehen wir mit unseren Projektpartnern in den Startlöchern und fangen bereits jetzt mit vorbereitenden Maßnahmen an“, erklärt Projektleiter Markus Werntgen-Orman. Den Bauzeitenplan für die Umbaumaßnahmen stellt die Stadt Oberhausen am 3. April 2025 Anwohnerinnen und Anwohnern sowie Gewerbetreibenden in einem Dialogformat vor.

Gas, Wasser, Fernwärme, Elektro und Telekommunikation: Die Versorgungsträger verlegen im Vorfeld der Kanalbauarbeiten von Emschergenossenschaft und WBO neue Leitungen. Diese Maßnahmen müssen abgeschlossen sein, bevor die Emschergenossenschaft 2026 unter der Bahnhofstraße einen neuen Reinwasserkanal und die WBO parallel einen neuen Abwasserkanal baut. So nutzen die Projektverantwortlichen den Umbau der Sterkrader Innenstadt als Chance, auch die Infrastruktur unterhalb der Bahnhofstraße zu erneuern. „Das sind notwendige Vorarbeiten für die Modernisierung unserer Infrastruktur. Wir sind derzeit mit allen Versorgungsträgern im Gespräch, um zu klären, wann die Vorbereitungen in diesem Jahr starten werden“, erklärt Projektleiter Markus Pohl von der Emschergenossenschaft.

Einige Bäume entlang der Bahnhofstraße liegen genau im Bereich der neuen Trinkwasserleitungen. Zudem befinden sich die Baumstandorte nahe an der künftigen Baugrube von Emschergenossenschaft und WBO und lassen somit zu wenig Platz für eine uneingeschränkte Durchfahrt von Feuerwehr, Müll- und Lieferfahrzeugen. Aus diesem Grund werden am 20. Februar in der Zeit zwischen 7 und 10 Uhr zwölf Bestandsbäume entlang der Bahnhofstraße gefällt.

„Im Notfall müssen wir die Feuerwehrzufahrt gewährleisten können, denn die Sicherheit von Menschenleben hat immer Vorrang“, so Markus Werntgen-Orman. 15 Bestandsbäume in der Innenstadt bleiben erhalten – zusätzlich werden insgesamt 69 Bäume in der Bahnhofstraße neu angepflanzt, sodass eine durchgehende Baumfolge entsteht, die das Mikroklima vor Ort verbessert und Schatten im Sommer spendet.

Dialogformat zum Bauzeitenplan im April

Den Projektpartnern des Klima.Quartiers ist eine transparente und frühzeitige Kommunikation zum blau-grünen Wandel mit den Bürgerinnen und Bürgern wichtig. Daher sind 2025 eine ganze Reihe von Veranstaltungen geplant. Los geht es am 3. April mit einem Dialogformat, bei dem Gewerbetreibende sowie Anwohnerinnen und Anwohner der Bahnhofstraße um 18.30 Uhr im Bistro Jahreszeiten über die Baumaßnahmen im nächsten Jahr informiert werden. Im Fokus steht der Bauzeitenplan für das Gesamtprojekt, der bis zum Frühjahr mit allen Projektpartnern abgestimmt ist. Fest steht dann auch, wann die vorbereitenden Leitungsverlegungen in der Bahnhofstraße in diesem Jahr beginnen werden. Eine Einladung mit Programmablauf folgt in den nächsten Wochen.

Prinzip der Schwammstadt erlebbar machen

Der Sommer steht in Sterkrade ganz im Zeichen der Schwammstadt: Die Sterkrader Innenstadt wird so umgebaut, dass sie Regenwasser wie ein Schwamm aufnehmen, speichern und nachhaltig nutzen kann. Eine Aktion soll das Prinzip der Schwammstadt erlebbar machen.

Dach- und Fassadenbegrünung: eine Investition in die Zukunft

Die Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung sollen sich nicht allein auf die Bahnhofstraße beschränken, sondern ganz Sterkrade in den Blick nehmen: Begrünte Dächer und Fassaden sind ein wichtiger Baustein, um Städte klimarobust umzubauen. Private Immobilienbesitzerinnen und -besitzer können mit einer Dach- und Fassadenbegrünung einen wichtigen Beitrag leisten und von Fördermitteln der Emschergenossenschaft und Zukunftsinitiative Klima.Werk profitieren. Worauf man bei der Begrünung der eigenen Immobilie achten muss, warum die Maßnahme eine Investition in die Zukunft ist und welche Fördermittel aus welchem Förderprogramm möglich sind, erfahren Interessierte bei einer Informationsveranstaltung im Spätsommer.

Infoveranstaltung vor Beginn der Baumaßnahmen

Bevor 2026 der Bau des neuen Reinwasser- und Abwasserkanals unter der Bahnhofstraße beginnt, werden Gewerbetreibende sowie Anwohnerinnen und Anwohner im Herbst noch einmal eingeladen und über den aktuellen Sachstand der Planung informiert.

Alle Infos rund um das Klima.Quartier Oberhausen-Sterkrade gibt es unter www.klimaquartier-sterkrade.de. Bei Fragen oder Anregungen zum Klima.Quartier Oberhausen-Sterkrade können sich Interessierte jederzeit unter der E-Mail-Adresse klimaquartier@oberhausen.de melden.

Über das Klima.Quartier Oberhausen-Sterkrade 

Das Klima.Quartier Oberhausen-Sterkrade ist ein Modellprojekt für die klimaresiliente Umgestaltung und Stadtentwicklung im Ruhrgebiet. Die Bahnhofstraße als Lebensader des Stadtteils und ihre Umgebung werden aktiv auf den Klimawandel vorbereitet und somit fit gemacht für die Zukunft. Durch den blau-grünen Wandel entsteht eine Innenstadt, die gegen Hitze, Trockenheit und Starkregen gewappnet ist – und letztlich zu einem lebenswerten Ort für uns alle wird. Hinter den Maßnahmen für Klimaresilienz, Stadterneuerung und Kanalbau an der Bahnhofstraße stehen die Stadt Oberhausen, die Emschergenossenschaft, die Zukunftsinitiative Klima.Werk und die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO), die die vier Teilprojekte gemeinsam planen und aufeinander abstimmen. Die Emscher-Wassertechnik GmbH begleitet das Gesamtvorhaben als zentrale Projektsteuerung.