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Mehr „Digital-Fitness“ für die Jobs: 4.270 Betriebe in Oberhausen sind gefordert
Nach Feierabend setzen viele auf Fitness – Joggen, Schwimmen, Radfahren, Krafttraining. Dabei kommt in den Stunden davor ein anderes Training oft zu kurz: die „Job-Fitness“. Denn das Fitmachen für den eigenen Arbeitsplatz spielt in vielen Betrieben keine Rolle, sagt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten.
Die NGG Ruhrgebiet appelliert daher an die rund 4.270 Unternehmen in Oberhausen, mehr in die Weiterbildung ihrer Beschäftigten zu investieren. Im ersten Halbjahr dieses Jahres hat die Arbeitsagentur nach Angaben der Gewerkschaft lediglich 56 berufliche Weiterbildungen für Beschäftigte in Oberhausen gefördert. Betriebe sollten die Angebote der Arbeitsagentur „künftig intensiver nutzen“, fordert die NGG Ruhrgebiet.
„Die Arbeitswelt verändert sich rasant. Vieles wird digitaler. Ein wichtiger Punkt ist auch das Energiesparen bei Produktionsprozessen. Das spielt alles eine immer größere Rolle. Beschäftigte dürfen dabei nicht auf der Strecke bleiben. Sie müssen die Chance bekommen, sich mit einer passenden Weiterbildung für neue Ansprüche im Job fit zu machen“, sagt Martin Mura von der NGG Ruhrgebiet. Dafür notwendig seien allerdings engagierte Unternehmen. „Von der intelligenten Lagerlogistik in der Ernährungsindustrie bis hin zu neuen Online-Marketingstrategien in Konzernen – es geht darum, die Unternehmen zu holen. Und das funktioniert nur, wenn der Betrieb den ‚Motivationsfaktor B‘ nutzt und darin investiert: B – wie Bildung“, so NGG-Geschäftsführer Martin Mura.
Das koste Zeit, die nicht am Arbeitsplatz, sondern in Seminaren investiert werde. Ebenso müsse der Betrieb Geld in die Hand nehmen. „Allerdings bieten funktionsfähige Digitalstrategien vielen Unternehmen in Oberhausen auch die Chance, enorme Schritte nach vorn zu machen. Bei den Abläufen in der Produktion genauso wie in der Verwaltung oder im Marketing“, macht Mura deutlich. Die digitale Transformation sei heute ein Muss. Sie sei ein entscheidender Punkt, um die Zukunft von Unternehmen zu sichern.
„Insbesondere viele ältere Beschäftigte sind für den digitalen Arbeitsalltag nicht gewappnet. Den Umgang mit neuer Betriebssoftware lernt man allerdings auch nicht einfach so nebenbei“, so Mura. Die NGG fordert deshalb von Betrieben und Politik, sich für eine „Qualifizierungsoffensive“ stark zu machen. Nur mit einem gesetzlich verankerten „Recht auf lebenslanges Lernen“ könnten heimische Beschäftigte den Anschluss an die technische Entwicklung halten.