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Schladviertel im Dialog: Stadt Oberhausen lädt zur Mitgestaltung ein
Das Schladviertel ist im Gespräch – und das im besten Sinne. Wenn XXXLutz wie geplant 2028 zur Neuen Mitte zieht, entsteht mitten im Viertel eine rund drei Hektar große Fläche. Eine einmalige Chance für Oberhausen-Ost, hier gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern den Stadtteil weiterzuentwickeln. Die Stadt wird die Fläche kaufen, Themen wie Klimaanpassung, soziale Infrastruktur, nachhaltige Mobilität und bezahlbarer Wohnraum werden in der zukünftigen Planungsdiskussion eine Rolle spielen. Für den Quartiersentwicklungsprozess im Schladviertel stellt die Stadt Oberhausen ab sofort sowohl digital als auch mit verschiedenen Veranstaltungen vor Ort Beteiligungsformate für eine breite Bürgerbeteiligung bereit.

Bürgerinnen und Bürger gestalten mit
Auf der digitalen Plattform unter www.obhsn.de/schladviertelentwicklung können Interessierte ab sofort ihre Ideen, Hinweise und Anregungen bequem und jederzeit von zu Hause aus einbringen – zu Themen wie Freiräume, Wohnen, Spiel und Sport, Mobilität oder sozialer Zusammenhalt. Gleichzeitig finden sich dort alle Informationen, Zwischenstände und Ergebnisse zum Quartiersentwicklungsprozess.
Gemeinsam weiterdenken: Große Bürgerbeteiligung am 29. November
Mit einer öffentlichen Bürgerbeteiligung in der Aula und im Foyer des Heinrich-Heine-Gymnasiums informiert die Stadtentwicklung über den aktuellen Stand der Planungen und lädt alle Bürgerinnen und Bürger ein, sich über den Prozess zu informieren, Ideen zu diskutieren und auch neue Impulse einzubringen. Die Veranstaltung findet am Samstag, 29. November, 10 bis 14 Uhr, Heinrich-Heine-Gymnasium, Lohstraße 29, statt.
Besondere Zielgruppen im Blick
In den vergangenen Wochen wurden bereits Personengruppen in den Prozess eingebunden, die ihre Raumbedarfe, Ideen und Vorstellungen eher selten in öffentlichen Beteiligungsverfahren einbringen. In mehreren kleinen Beteiligungsformaten wurden zahlreiche Kinder, Jugendliche, Zugewanderte, Engagierte sowie Seniorinnen und Senioren aus dem Schladviertel in den Entwicklungsprozess eingebunden. Die Erkenntnisse aus diesen Veranstaltungen werden ebenfalls auf der digitalen Plattform veröffentlicht und in der großen Bürgerbeteiligungsveranstaltung am 29. November vorgestellt.
„Die Resonanz auf die bisherigen Beteiligungsformate ist beeindruckend. Sie zeigt, wie bewusst sich die Menschen im Schladviertel mit ihrem Quartier auseinandersetzen“, betont Mario Hofmann, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung. „Die Menschen im Schladviertel sind die besten Expertinnen und Experten für ihr Viertel. Ihre Ideen und Erfahrungen sind die Grundlage dafür, dass am Ende eine Planung entsteht, die wirklich zu den Bedürfnissen passt – und dem ganzen Stadtteil zugutekommt.“
Viele Perspektiven, viele Ideen
Einen besonderen Auftakt für die zielgruppenspezifischen Beteiligungsformate machten die drei Schulen im Quartier: Die Rolandschule, das Heinrich-Heine-Gymnasium und die Astrid-Lindgren-Grundschule beschäftigten sich im September auf kreative Weise mit der Zukunft ihres Viertels. Mithilfe einer speziell entwickelten App erkundeten die Schülerinnen und Schüler das Schladviertel, hielten fest, was ihnen gefällt, wo sie sich Veränderungen wünschen und welche Ideen sie für ihr Wohnumfeld haben. In anschließenden Workshops entwickelten sie ihre Beobachtungen weiter – mit viel Fantasie, aber auch mit einem klaren Blick für das, was im Alltag fehlt. Dabei entstanden zahlreiche Anregungen zu Spiel- und Bewegungsflächen, grünen Treffpunkten und sicheren Wegen für Kinder und Jugendliche. Die Schulen haben damit einen wichtigen Beitrag geleistet und gezeigt, wie wertvoll die Perspektive junger Menschen für die Quartiersentwicklung ist.
Beim Welcome-Dinner des Kommunalen Integrationszentrums am 12. September kamen Menschen mit Migrationsgeschichte zusammen, um den Stadtentwicklern ihre Erfahrungen und Bedarfe für das Quartier einzubringen. In zwei Runden, Ende September und Anfang Oktober, erfolgte der Austausch mit der Bürgerinitiative „Rettet die Villa-Rück“. Die engagierten Bürgerinnen und Bürger setzen sich bereits seit mehreren Jahren rund um die Entwicklungen zur Villa Rück und die Entwicklung des Areals ein.
Zudem fand am 5. Oktober in der Mensa der Rolandschule ein Bürgerforum statt, bei dem die Teilnehmenden per Losverfahren aus der weiteren Nachbarschaft ausgewählt wurden. Über 40 Anmeldungen belegen das starke Interesse der zufällig Ausgewählten, die aktiv die Zukunft des Viertels mitgestalten möchten. Den Abschluss der ersten zielgruppenspezifischen Beteiligungsrunde bildeten am 8. Oktober die Gruppeninterviews mit ausgewählten Seniorinnen und Senioren des Hauses Abendfrieden, die wertvolle Einblicke aus langjähriger Quartiersperspektive lieferten.
Begleitet wird der gesamte Prozess vom Büro Urbane Transformation aus Oberhausen, das gemeinsam mit der Stadt den Beteiligungsprozess gestaltet.
Wie geht es weiter?
„Schon nach den ersten Beteiligungsformaten zeigt sich deutlich, dass das Schladviertel viel Potenzial bietet. Nach dem intensiven Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern verdichten wir die möglichen Raumbedarfe und Vorstellungen, von Treffpunkten für Jung und Alt, über Grün-, Bewegungs- und Spielflächen bis hin zu neuen Formen des Wohnens und der Nachbarschaft“, fasst Mario Hofmann den aktuellen Stand zusammen. Die Stadt wird den Dialog mit weiteren Beteiligungsformaten fortsetzen und so die Ideen aus dem Schladviertel Schritt für Schritt in ein tragfähiges Gesamtkonzept überführen. Über die digitale Plattform können die aktuellen Planungsstände dabei fortlaufend online eingesehen werden: www.obhsn.de/schladviertelentwicklung.