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Klimaresilienz und Stadterneuerung: SO SOLL DIE BAHNHOFSTRASSE UMGEBAUT WERDEN

In den kommenden Jahren werden die Stadt Oberhausen, die Emschergenossenschaft und die Zukunftsinitiative Klima.Werk die Bahnhofstraße in enger Zusammenarbeit umgestalten. So soll die Innenstadt besser gegen die Folgen des Klimawandels gewappnet sein und noch attraktiver werden. Investiert wird ein zweistelliger Millionenbetrag, allein knapp 20 Millionen Euro in den oberirdischen Umbau der Sterkrader Innenstadt für mehr Klimaresilienz, auch um die Bahnhofstraße herum.

27.07.2023
V.l.: Britta Santehanser (Projekt- steuerung Emscher Wassertechnik GmbH), Randolf Coburg (Geschäfts- führer Emscher Wassertechnik GmbH), Oberbürgermeister Daniel Schranz, Planungsdezernent Thomas Palotz und Maik Ballmann (Fachbereichsleiter Klimaschutz)

EINE BAUSTELLE, DREI PROJEKTE: EINMALIGE CHANCE DURCH BÜNDELUNG

Planungsfachleute konkretisierten die Ideen, nachdem klar war, dass die Emschergenossenschaft die Bahnhofstraße auf- reißen muss. Denn nach der EU-Wasserrahmenrichtlinie ist sie gesetzlich verpflichtet, das sogenannte Mischwassersys- tem unter der Straße, in dem Abwasser und das Wasser des Elpenbaches bislang in einem Kanal abfließen, zu trennen.

Wenn sowieso gebaut werden muss, können wir das mit anderen Vorhaben verbinden, dachten sich die Verantwort- lichen bei der Stadt Oberhausen. Deshalb soll die durch gesetzliche Vorgaben bedingte Baustelle genutzt werden, um die Sterkrader City durch mehr Grün, mehr Wasser und mehr Speicherkapazität für Regenwasser widerstandsfähi- ger gegen die Folgen des sich verändernden Klimas zu ge- stalten und die Aufenthaltsqualität zu erhöhen. Der Rat der Stadt Oberhausen hat die Verwaltung beauftragt, mit den Plänen für den Umbau Fördermittel zu beantragen.

Großer Schritt für Stadterneuerung

Wir wollen die Sterkrader City noch lebenswerter machen„, betont Oberbürgermeister Daniel Schranz. „Durch die Bündelung unserer Projekte bringen wir die Stadterneuerung in Sterkrade entscheidend voran und bereiten die Innenstadt auf die Folgen des Klimawandels vor. Das stellt den Stadtteil für die Zukunft stark auf und ist ein wichtiger Beitrag zur kommunalen Daseinsvororge“ Und nicht nur das: „Der blauegrüne Wandel in Oberhausen wird ein Modellprojekt für die klimaresiliente, wasserbewusste Stadtentwicklung im Ruhrgebiet“, ergänzt Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender von Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV). Das Projekt wird aus Mitteln der Emscher- genossenschaft, des NRW-Umweltministeriums aus dem Ruhrkonferenz-Projekt „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“ und der Städtebauförderung finanziert.

Drei Teilprojekte werden gemeinsam geplant und aufeinander abgestimmt. Die Emscher-Wassertechnik GmbH, eine EGLV-Tochter, steuert den
Umbau der Bahnhofstraße zentral. „Wir werden dafür sorgen, dass es eine straffe Zeitplanung und verlässliche Umsetzung der Projekte gibt, die aufeinander aufbauen und eng miteinander verknüpft sind“, so Dr. Randolf Coburg, Geschäftsführer der Emscher Wassertechnik GmbH. So sollen die Belastungen für den Einzelhandel, für die Anwohnerinnen und Anwohner und alle Menschen im Stadtteil so weit wie möglich minimiert werden.