Stadtgespräch

Roms nasse Grenze am Rhein. Römer und Germanen zwischen Ruhr und Lippe

Der Raum Oberhausen war bereits in der Steinzeit besiedelt. Und die alten Siedlungskerne Holten, Sterkrade, Osterfeld, Lirich, Lippern, Alstaden ent- standen bereits im Mittelalter.

 

06.11.2023
Foto: FARO e.V./KE

Der Verein Freunde der Archäologie im Raum Oberhausen e.V. (FARO e.V.) ist ein Verein, der sich der Er- forschung und Dokumentation archäologischer Stätten widmet und somit zur Bewahrung unseres kulturellen Erbes in Oberhausen beiträgt. Zusätzlich sind bei FARO e.V. die ehrenamtlichen Bodendenkmalpfleger des Raums Oberhausen organisiert, die vom LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland lizenziert sind. In- dem der Verein die Entdeckung, den Erhalt und die Pflege von archäologischen Fundstätten, Anlagen und Bauten fördert, wird ein Beitrag geleistet, um die Stadtgeschichte und städtisches Zeitgeschehen zu bewah- ren und zu vermitteln. Neben der archäologischen Prospektion ist die Erfassung, Dokumentation und wissen- schaftliche Auswertung von materiellen Hinterlassenschaften (Funde, Befunde, Sammlungen) eine wesentli- che Aufgabe des Vereins.

II. Archäologische Forschung zum römischen Limes in der Region

1. Welche Rolle spielt der Archäologische Park in Xanten für die Erforschung des römischen Limes in die- ser Region?

Christoph Eger: Für die Archäologische Landesausstellung NRW 2021/22 haben wir im LVR-APX einen eigenen Ausstellungspavillon aufgebaut, der sich mit dem Limes am Niederrhein beschäftigt. Dieser Pavil- lon ist nach der Ausstellung als Dauereinrichtung nunmehr ein wichtiges Interpretationszentrum für den Limes in unserer Region.

2. Welche Methoden und Techniken werden zur Erforschung des römischen Limes eingesetzt?

Christoph Eger: Das LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland setzt unterschiedliche Prospektions- methoden ein, um die Bodendenkmäler entlang des Limes – militärische anlagen, aber auch zivile Sied- lungen – zu erforschen. Dazu zählen Luftbildarchäologie, geophysikalische Messungen (Geomagnetik und Georadar) und auch LiDAR (Airborn Laserscans).

3. Welche Funde wurden bereits gemacht und wie haben sie unser Verständnis des römischen Limes in der Region Ruhrgebiet/Niederrhein erweitert?

Christoph Eger: In den letzten 10 bis 15 Jahren wurden völlig neue, bis dahin unbekannte Militärlager ent- lang des Rheins gefunden, die unser Verständnis von Aufbau und Organisation des Limes verändert ha- ben.

4. Welche Herausforderungen sehen Sie bei der Pflege, Erhaltung und Präsentation des römischen Li- mes in der Region und welche Bedeutung haben Aktivitäten und Veranstaltungen z.B. bei FARO e.V. oder im Archäologischen Park in Xanten dabei?

Christoph Eger: Es gibt fast keine oberirdisch sichtbaren Reste des Limes in unserer Region. Die wich- tigste Aufgabe besteht daher darin, Interesse und Verständnis für die Bedeutung des Limes und seine Bodendenkmäler in der Öffentlichkeit zu wecken. Wir müssen an die Öffentlichkeit herantreten, um die Bedeutung dieses am Rhein weithin unsichtbaren Welterbes zu erklären und so besseres Verständnis für die Geschichte der Region zu erreichen.

5. Wie können interessierte Menschen mehr über den römischen Limes in der Region Ruhrgebiet/Nieder- rhein erfahren?

Christoph Eger: Das Einfachste ist natürlich erstmal zu meinem Vortrag am 26.11. nach Oberhausen-Os- terfeld zu kommen. Außderdem bieten sowohl das LVR-LandesMuseum Bonn als auch das LVR-Römer- Museum in ihren Ausstellungen einiges an Funden und Informationen zum Niedergermanischen Limes. Künftig werden auch die Museen in Krefeld und Dormagen dazustoßen.

III. Nutzung und Rückfragen

Das Interview führte Elmar Keldenich, Mitglied des Vorstands von FARO e.V.. Nutzung für redaktionelle Zwecke, auch auszugsweise, ausdrücklich erwünscht. Für Rückfragen: Elmar Keldenich: 0151 18918313. elmar@keldenich.de