Stadtgespräch
Forschung mitten im Stadtgeschehen: Wissenschaftscampus NRW eröffnet neue Räume auf der Marktstraße
Der Wissenschaftscampus NRW (WICA NRW) hat am Donnerstag, 3. Juli 2025, seine neuen Wissens.Räume auf der Marktstraße in der Oberhausener Innenstadt feierlich offiziell eröffnet.
Umgeben von Geschäften, Cafés und Restaurants entsteht dort ein moderner Ort für Forschung, Weiterbildung und Dialog zwischen Verwaltung, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Als sozialwissenschaftliche Denkfabrik beschäftigt sich der WICA NRW unter anderem mit dem Wandel von Stadt und Gesellschaft, dem Umgang mit Krisen und politischen Veränderungen vor Ort. Dabei geht es auch um Fragen, wie politische Entscheidungen verständlich und nachvollziehbar gemacht werden und wie Bürgerinnen und Bürger besser beteiligt werden können.
Bei seiner Ansprache vor zahlreichen Gästen aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft betonte Oberbürgermeister Daniel Schranz, wie wichtig der WICA NRW als außeruniversitäre Forschungseinrichtung für die praktische Arbeit der Städte und Gemeinden sein kann: „Der WICA ist nicht nur ein Forschungsstandort, sondern vor allem ein Partner in der kommunalen Entwicklung, ein Analyse-Zentrum und ein Ideengeber“, sagte Schranz; „Wir freuen uns über diesen neuen Ort, an dem Brücken gebaut werden zwischen Erkenntnis und Entscheidung, zwischen Theorie und Praxis, zwischen wissenschaftlicher Reflexion und politischer Realität.“
NRW-Wissenschaftsministerin Ina Brandes, die am Eröffnungsabend verhindert war, aber eine Videobotschaft sendete, betonte zudem: „Die enge Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen und der Stadt bietet eine großartige Möglichkeit für die Förderung des Wissenstransfers in die Gesellschaft.“
Bewusste Entscheidung für Standort mitten in der Oberhausener City
„Mit unseren neuen Räumen schaffen wir eine Plattform, um gesellschaftliche Veränderungen nicht nur zu verstehen, sondern für alle nachvollziehbar zu machen“, erklärt zudem Prof. Dr. Martin Florack, Leiter des Wissenschaftscampus NRW und Honorarprofessor an der Universität Duisburg-Essen. „Wir haben uns bewusst dagegen entschieden, an einem abgelegenen Ort zu bauen. Stattdessen sind wir mitten in die Oberhausener Innenstadt gezogen. Hier leben die Menschen, hier findet Stadtentwicklung statt und hier werden Wandel und kommunale Herausforderungen unmittelbar erlebbar.“ Bei der Eröffnung der Wissens.Räume waren unter anderem Dr. Silke Borgstedt, Geschäftsführerin des SINUS-Instituts, und der Leibniz-Preisträger Prof. Dr. Armin Falk zu Gast. Sie diskutierten mit den Gästen darüber, wie Gewohnheiten unseren Alltag bestimmen, welche Schwierigkeiten Veränderungen mit sich bringen und welche Chancen gesellschaftlicher Wandel bietet.
Hintergrund: der Wissenschaftscampus NRW
Die außeruniversitäre Forschungseinrichtung Wissenschaftscampus NRW gibt es seit 2023. Sie ist ein Kooperationsprojekt zwischen der Stadt Oberhausen, benachbarten Universitäten, Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie dem Deutschen Hochschulverband. Ziel ist es, aktuelle gesellschaftliche Veränderungen und die Herausforderungen unserer Zeit besser zu verstehen und praktische Lösungen dafür zu entwickeln. Der WICA NRW verbindet sozialwissenschaftliche Forschung mit der Erfahrung aus der kommunalen Praxis in Nordrhein-Westfalen und setzt dabei auf Austausch: In Forschungsprojekten, Reallaboren und Veranstaltungen bringt er Wissenschaft, Stadtverwaltung und Zivilgesellschaft zusammen. So entsteht eine Plattform, auf der neue Ideen für demokratische Beteiligung und gesellschaftliche Zusammenarbeit entwickelt und erprobt werden. Der Wissenschaftscampus NRW ist eine gemeinnützige GmbH im vollständigen Besitz der Stadt Oberhausen.