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Neugründung: Oberhausens fünfte Gesamtschule gestartet

Oberhausen hat eine neue Schule: Zum Schuljahr 2024/25 hat die neu gegründete „Gesamtschule an der Knappenstraße“ am Mittwoch, 21. August 2024, ihren Betrieb aufgenommen. 123 Schülerinnen und Schüler starteten in vier 5. Klassen mit elf Lehrkräften und einer Fachkraft für Schulsozialarbeit in den Unterricht. Allerdings noch nicht an der Knappenstraße: Denn bis die neue Schule dort gebaut ist, lernen und arbeiten sie im Gebäude des ehemaligen Niederrhein-Kollegs an der Wehrstraße.

28.08.2024
Regierungspräsident Thomas Schürmann (l.) und Oberbürgermeister Daniel Schranz (Foto: Stadt Oberhausen/Tom Thöne)

Oberbürgermeister Daniel Schranz und der Regierungspräsident der Bezirksregierung Düsseldorf, Thomas Schürmann, begrüßten gemeinsam mit Schulleiterin Dr. Petra Krüger-Hufmann die neuen Schülerinnen und Schüler im Rahmen einer Einschulungsfeier auf dem Schulgelände an der Wehrstraße. „Das ist heute ein Tag ganz besonderer Freude“, hielt Oberbürgermeister Schranz fest: „Wir gründen eine neue Schule, für die wir in den nächsten Jahren einen herausragenden neuen Gebäudekomplex errichten. Die Gesamtschule an der Knappenstraße ist das mit Abstand größte Bauprojekt der Stadt Oberhausen, und es ist ganz und gar kein Zufall, dass unsere größte Einzelinvestition seit Jahrzehnten in unsere Bildungslandschaft fließt“, betonte Schranz. „Dem Land NRW sind wir sehr dankbar, dass wir hier in den Räumen des ehemaligen Niederrhein-Kollegs die neue Gesamtschule früher als geplant sehr gut ausgestattet starten können“, so der Oberbürgermeister: „Denn wir alle wissen, wie wichtig die Ausbildung der Kinder und Jugendlichen in Oberhausen für ihre ganz persönliche Zukunft ist – aber auch für die Zukunft unserer Stadt!“

Regierungspräsident Thomas Schürmann sagte: „Ich freue mich, dass die Stadt Oberhausen den Start der neuen Gesamtschule ermöglicht, noch bevor der Schulneubau fertiggestellt ist. Dadurch können die ersten Schülerinnen und Schüler ab sofort unter guten Bedingungen lernen und gefördert werden. Als Schulaufsicht ist es uns gelungen, ein sehr engagiertes Team aus Schulleitung und Lehrkräften für die Schule zu gewinnen. Ich wünsche allen an dieser neuen Schule, dass sie ihre individuellen Ziele bestmöglich verfolgen können und zu einer vertrauten Schulgemeinschaft wachsen.“

Der Beigeordnete Jürgen Schmidt, zuständig für den städtischen Bereich Schule, verwies auf die Notwendigkeit einer zusätzlichen weiterführenden Schule, die der Rat der Stadt im Mai 2021 beschlossen hatte: „Aufgrund steigender Zahlen von Schülerinnen und Schülern und den demografischen Prognosen haben wir uns zu dieser Neugründung entschieden. Dass das innovative Lehr- und Lernkonzept auch die Eltern überzeugt, sehen wir an der großen Nachfrage nach Plätzen an unserer neuen Schule.“

Die neu gegründete Gesamtschule an der Knappenstraße – die erste Schulneugründung in Oberhausen seit der Gesamtschule Weierheide im Jahr 1997 – wird künftig als sechszügige weiterführende Schule das Schulangebot in Oberhausen ergänzen. Das Schulkonzept sieht einen Bewegungsschwerpunkt vor und setzt auf eine verstärkte Förderung des selbstgesteuerten Lernens sowie neue Lehr- und Lernkonzepte. Dies wird unterstützt durch eine Vollausstattung der Schülerinnen und Schüler mit I-Pads mittels des Konzepts „Bring your own device“ (Eigenanschaffung der Eltern/Leihgeräte).

Schulleiterin Dr. Petra Krüger-Hufmann eröffnete die Einschulungsfeier vor dem Unterrichtsgebäude. Oberbürgermeister Schranz und Regierungspräsident Schürmann überreichten Klassensätze (Ball, Tischtennisset, Springseile) für die aktive Pausengestaltung. Am Ende der Feier wurde das (Interims-)Gebäude des ehemaligen Niederrhein-Kollegs offiziell an die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte übergeben.

IT-Ausstattung:

Alle elf Unterrichtsräume sind mit WLAN versorgt. Ein Sicherheitsserver übernimmt den Jugendschutz der Internetleitung.

Die neun Klassenräume haben Beamer, die zwei Fachräume eine digitale Tafel, so dass die Tablets der Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte direkt mit den digitalen Anzeigen verbunden werden können.

Die iPads wurden zu großen Teilen im Rahmen eines sogenannten „Bring Your Own Device“-Angebotes (Englisch für: „Bring‘ dein eigenes Gerät mit“) von den Eltern beschafft. Die neue Gesamtschule ist die erste Schule, welche dieses Konzept in Oberhausen umsetzt. Die Eltern haben hierbei die Möglichkeit, im Rahmen eines Großabnehmer-Vertrages zwischen einem Direktkauf und einem Mietkauf mit monatlicher Zahlung zu wählen. Für Kinder aus Familien, für die eine private Anschaffung nicht in Frage kommt, stehen in der Schule Geräte zur Verfügung. So sollen soziale Ungleichheiten aufgefangen werden. Dadurch, dass alle Schülerinnen und Schüler mit den gleichen Geräten arbeiten, sind beste Voraussetzungen für gemeinsames digitales Lernen geschaffen. Das Besondere: Die privat angeschafften Tablets, die außerhalb der Schule selbstverständlich auch privat genutzt werden können, schalten im Schulgebäude automatisch in den Schulmodus: Dann sind nur noch die Funktionen zum Lernen zugänglich.

Lehrkräfte der neuen Gesamtschule Knappenstraße (Foto: Stadt Oberhausen/Tom Thöne)

HINTERGRUND

Aufgrund der Lage, Größe und der vormaligen schulischen Nutzung bietet der Gebäudekomplex des ehemaligen Niederrhein-Kollegs an der Wehrstraße sehr gute Voraussetzungen für eine temporäre Nutzung der Sekundarstufe I der neuen Gesamtschule. Insgesamt haben Gebäude und Freifläche eine Größe von rund 12.900 Quadratmetern. Die Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I werden so lange an der Wehrstraße unterrichtet, bis der Neubau an der Knappenstraße in Betrieb genommen werden kann.

Das ehemalige Niederrhein-Kolleg umfasste mehrere Gebäude, wie etwa den Altbau mit der Verwaltung, das Erweiterungsgebäude mit den Klassenzimmern der neuen Gesamtschule, die Aula, die Sporthalle sowie Wohngebäude für etwa 170 Studierende, die dazugehörigen Gemeinschaftsräume, Aula, Mensa, Tages- und Diskussionsräume.

Aufgrund des guten Zustands der Gebäude waren für den Schulstart nur kleinere Maßnahmen wie Umbau- und Malerarbeiten, die Überprüfung aller Wasserentnahmestellen und der sicherheitstechnischen Einrichtungen nötig. Für den Ganztagsbetrieb der neuen Gesamtschule ist eine Mensa eingerichtet, um den Schülerinnen und Schülern gesunde Mahlzeiten, soziale Interaktion und eine unterstützende Struktur für den Schultag zu bieten. Im kommenden Jahr werden noch eine Lehrküche und ein Technikraum eingerichtet. Deren Fertigstellung ist für Sommer 2025 geplant.

Das frühere „Institut zur Erlangung der Hochschulreife“ war 1953 als erstes seiner Art in Nordrhein-Westfalen gegründet worden. Die Klassenräume wurden in einem aus den 1930er Jahren stammenden Backsteinbau untergebracht. Darüber hinaus wurden Wohngebäude, Aula, Mensa, Tages- und Diskussionsräume gebaut. Das Aula-Gebäude ist das Zentrum der Anlage. Im Jahr 2000 wurde das Institut zum staatlichen Weiterbildungskolleg Niederrhein-Kolleg umbenannt. Aufgrund rückläufiger Studierendenzahlen wurde das Kolleg auf Beschluss der Landesregierung im Juli 2023 geschlossen.

Oberbürgermeister Schranz empfängt Regierungspräsident Schürmann

Thomas Schürmann, frisch gebackener Regierungspräsident der Bezirksregierung Düsseldorf, ist am Freitag (23. September 2022) von Oberbürgermeister Daniel Schranz im Oberhausener Rathaus empfangen worden.

27.09.2022

In einem Gespräch tauschten sich Schranz und Schürmann über verschiedene Themen und Projekte aus. Dabei ging es sowohl um aktuelle Herausforderungen wie die Sicherstellung der Energieversorgung im Winter als auch um langfristige Projekte der Stadtentwicklung. Im Anschluss an das Gespräch trug sich Schürmann in das Goldene Buch der Stadt Oberhausen ein.

Die Stadt Oberhausen hat in den vergangenen Jahren sehr konstruktiv mit der Bezirksregierung Düsseldorf zusammengearbeitet. Mir liegt sehr viel daran, diese gute Zusammenarbeit fortzusetzen“, sagte Oberbürgermeister Daniel Schranz.

Thomas Schürmann sagte: „Auch mir ist eine enge Zusammenarbeit mit der Stadt wichtig, um die vor uns liegenden Herausforderungen zu meistern und die Region fit für die Zukunft zu machen. Nach meinem Verständnis muss die Bezirksregierung ihr Ohr bei den Verantwortlichen vor Ort haben, die Praxis im Blick behalten, die Chancen, aber auch die Probleme in den Kommunen erkennen, vor Ort unterstützen und beraten sowie die Landesregierung frühzeitig über die regionale Entwicklung informieren.

Thomas Schürmann ist seit September dieses Jahres Regierungspräsident. Der Diplom-Ingenieur hat das Amt von Birgitta Radermacher übernommen. Zuvor war er im Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung tätig, zuletzt als Leiter der Gruppe „Wiederaufbau, Denkmalpflege, Baukultur“ sowie des Referats „Wiederaufbau der Infrastruktur in Kommunen“.