Stadtgespräch | Tourismus & Wirtschaft

Stadt Oberhausen spendet vier Krankenwagen an Saporishja

Seit mehr als einem Jahr und neun Monaten führt Russland nun schon Krieg gegen die Ukraine. Doch wegen des Terrorangriffs der Hamas auf Israel und den dadurch ausgelösten Krieg – und aufgrund der vielfältigen globalen Krisen – ist das Kriegsgeschehen in Europa im Bewusstsein vieler in den Hintergrund geraten. Für die Stadt Oberhausen steht das Leid und die Not der Menschen in der Partnerstadt Saporishja und in der ganzen Ukraine allerdings weiter mit im Fokus – genauso wie bei den vielen Oberhausenerinnen und Oberhausenern, die sich für die Freundinnen und Freunde in Saporishja engagieren. Jüngstes Beispiel der starken Verbindung: Die Stadt Oberhausen hat der Stadtverwaltung Saporishja gebrauchte Krankenwagen übergeben.

29.11.2023
Foto: Tom Thöne

Oberbürgermeister Schranz: Partnerschaft auch in Krisenzeiten

Wir sind froh, dass wir unsere Freundinnen und Freunde in unserer Partnerstadt in ihrer Not mit den Krankenwagen unterstützen können“, betont Oberbürgermeister Daniel Schranz: „Auch wenn die Bilder aus Nahost die Nachrichten seit Anfang Oktober stärker bestimmen, vergessen wir natürlich nicht das Leid der Menschen in Saporishja und in der ganzen Ukraine in diesem völkerrechtswidrigen Krieg. Uns ist es wichtig, unsere Städtepartnerschaften auch in diesen Krisenzeiten zu leben – und nicht nur dann, wenn es angenehm ist. Ich danke allen Beteiligten ganz herzlich für ihren Einsatz.“

Die vier Fahrzeuge waren von der Feuerwehr Oberhausen nach ihrer vorgesehenen Nutzungsdauer außer Dienst gestellt worden. „Wir haben die Wagen für den Dienst in unserer Partnerstadt selbstverständlich noch einmal überholt“, erklärt Feuerwehr-Dezernent Jehn. Die Stadtverwaltung Saporishja sende regelmäßig Hilfeersuchen, die die Stadt Oberhausen nach Kräften versuche zu erfüllen.

Delegation aus Saporishja dankt Oberhausen für die Unterstützung

Oberbürgermeister Schranz und der Beigeordnete Jehn übergaben die Fahrzeuge persönlich auf dem Gelände der Feuerwache an der Brücktorstraße. Oberbürgermeister Schranz sicherte der Delegation aus Saporishja noch einmal zu, dass Oberhausen wie in der Vergangenheit jetzt und auch in Zukunft fest an der Seite seiner Partnerstadt steht und stehen wird; in der Oberhausener Bevölkerung sei weiter eine starke Solidarität mit Saporishja spürbar.

Die Leiterin der ukrainischen Delegation, Viktoriia Agientaieva, übermittelte bei dieser Gelegenheit auch den Dank von Anatoliy Kurtev, dem Stadtoberhaupt Saporishjas: „Im Namen der gesamten Bevölkerung von Saporishja möchte ich dem deutschen Volk und insbesondere der Partnerstadt Oberhausen meine aufrichtige Dankbarkeit für die umfangreiche Unterstützung von Saporishja während des Krieges ausdrücken.“

Stadt Oberhausen und Verein „Oberhausen hilft“ schicken seit Kriegsbeginn Spenden

Drei Tage dauerte die Überführung der Fahrzeugkolonne von Oberhausen bis zur 760.000-Einwohner-Stadt im Südosten der Ukraine. Die Fahrzeuge werden so schnell wie möglich vor Ort eingesetzt werden. In der Vergangenheit hatte die Stadt Oberhausen bereits zwei weitere Krankenwagen und ein Löschfahrzeug an die kriegsgeschüttelte Stadt am Dnepr übergeben, die die Feuerwehr außer Dienst gestellt hatte. Hinzu kommen weitere Fahrzeuge, Geräte zum Kochen und Heizen, Generatoren, medizinische Hilfsgüter und Medikamente, Spezialausrüstung für Rettungskräfte und hunderte Paletten mit Lebensmitteln, Hygieneprodukten, Kleidung und mehr, die aus vom Verein „Oberhausen hilft“ gesammelten Spenden, aber auch aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanziert worden sind. Insgesamt beläuft sich der Wert der Spenden seit Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 auf rund 860.000 Euro.

Über diese materielle Unterstützung hinaus hat eine Delegation der Stadt Oberhausen Mitte November mit einer Delegation aus Saporishja an der Deutsch-Ukrainischen Partnerschaftskonferenz in Leipzig teilgenommen. Diskutiert wurde dort in Anwesenheit von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundesministerin Svenja Schulze (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) vor allem das Thema des Wiederaufbaus der Ukraine. Marc Grunenberg und Desbina Kallinikidou vom städtischen Büro für Interkultur vertraten die Stadt Oberhausen. Gemeinsam mit den Partnern aus Saporishja konnten bereits erste Projekte auf den Weg gebracht werden.

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Unterstützung für Saporishja läuft weiter

Vor wenigen Tagen sind der elfte und zwölfte Sattelschlepper mit Hilfsgütern aus Oberhausen in die ukrainische Partnerstadt Saporishja gestartet und dort am Dienstag, 21. Februar 2023, angekommen. Dank der großen Beteiligung der Oberhausener Bürgerinnen und Oberhausener Bürger an dieser „Oberhausen hilft“-Spendenaktion konnten unter anderem 277 Schlafsäcke, 132 Isomatten, 351 Verbandskästen und 424 Decken in die frontnahe ukrainische Großstadt gebracht werden. Darüber hinaus konnten aus Spenden dringend benötigte Hilfsgüter wie Generatoren, Winterkleidung, Hygieneartikel und Lebensmittel angeschafft und auf die Lkw verladen werden.

21.02.2023
Foto: Stadt Oberhausen

Voll beladen mit je 34 Paletten an Hilfsgütern machten sich die aus Saporishja angereisten Fahrer Yevgeny Droniak und Pavlo Shepeliev auf die 2.700 Kilometer lange Reise zurück in die Ukraine. Die Verteilung der Hilfsgüter vor Ort wird von der Stadt Saporishja und dem Partnerschaftsverein von „Oberhausen hilft“, der Gesellschaft „Saporishja – Oberhausen“, gewährleistet. Empfänger sind unter anderem Kinderkrankenhäuser, Sozialstationen, Waisenhäuser sowie die zahlreich in der Stadt eingerichteten Wärmepunkte, an denen sich die Einwohnerinnen und Einwohner aufwärmen oder ihr Handy aufladen können.

Seit Kriegsbeginn wurden bisher insgesamt rund 120 Tonnen Hilfsgüter und vier Fahrzeuge, u.a. von der Feuerwehr Oberhausen, nach Saporishja transportiert. Die Hilfsgüter werden immer auf Grundlage der Bedarfe vor Ort zusammengestellt, die von den Verantwortlichen der Stadt Saporishja sowie von Victor Nestorenko vom Partnerschaftsverein übermittelt werden. In Oberhausen werden die Transporte dann von Taras Shevchenko und Wolfgang Heitzer vom Verein „Oberhausen hilft“ und Marc Grunenberg von der Stadt Oberhausen durchgeführt. Sascha Pohlmann von der Feuerwehr Oberhausen unterstützt zudem bei der Beladung der Lkw.

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Spende von zwei Krankenwagen an Partnerstadt Saporishja

Die Unterstützung der Stadt Oberhausen für ihre ukrainische Partnerstadt Saporishja läuft derzeit auf Hochtouren. So haben Oberbürgermeister Daniel Schranz und Feuerwehrdezernent Michael Jehn jetzt zwei ausgemusterte Krankenwagen der Oberhausener Feuerwehr an Verantwortliche aus der Partnerstadt übergeben.

14.12.2022
Oberbürgermeister Daniel Schranz (4. v.r.) übergab mit Feuerwehrdezernent Michael Jehn (4. v.l.), Feuerwehrchef Jürgen Jendrian (3. v.l.) und Feuerwehr-Technik-Fachbereichsleiter Jörg Brandenburg (l.) die beiden Krankenwagen an Viktoriia Agientaieva von der Stadt Saporishja (3.v.r.) und Fahrer Oleksii Koteliuk. Mit dabei: Marc Grunenberg vom Büro für Interkultur, das auf Seiten der Stadt mit der Feuerwehr die Hilfe koordiniert, und Übersetzerin Nataliia Ivanisova (r.) mit ihrem Sohn. Foto: Stadt Oberhausen / Tom Thöne

Wir können uns das Leid unserer Freundinnen und Freunde im Krieg kaum vorstellen. Deshalb sind wir froh, dass wir den Menschen in unserer Partnerstadt neben anderen Hilfsgütern mit der Spende dieser zwei Krankenwagen ein wenig helfen können“, betonte Schranz.

Die beiden Fahrzeuge waren kürzlich bei der Feuerwehr außer Dienst gestellt worden. In der Ukraine werden sie derzeit aber dringend benötigt, da Saporishja unter ständigem Beschuss der russischen Armee leidet. „In der vergangenen Woche hat es alle drei bis vier Stunden Angriffe auf unsere Stadt gegeben“, berichtete Viktoriia Agientaieva von der Stadtverwaltung Saporishja bei der Übergabe der Wagen.

Neben Angriffen auf die kritische Infrastruktur Saporishjas gibt es auch immer wieder Raketeneinschläge in Wohnhäusern. Die Rettungskräfte vor Ort sind daher im Dauerstress und können die zusätzlichen Fahrzeuge nur allzu gut brauchen. „Das war denn auch der erste Gedanke der Feuerwehr-Verantwortlichen hier, als die Wagen außer Dienst gestellt wurden“, erklärt der zuständige Beigeordnete und stellvertretende Krisenstabsleiter Ukraine, Michael Jehn: „Können wir den Kollegen und Kolleginnen in Saporishja ihre Arbeit damit erleichtern?

Bei der Übergabe der Fahrzeuge betonte Viktoriia Agientaieva gegenüber Oberbürgermeister Schranz erneut, dass die Stadt Saporishja sehr dankbar sei, dass Oberhausen den ukrainischen Partnern ohne Unterlass zur Seite stehe und sie seit Kriegsbeginn kontinuierlich unterstütze. In diesem Monat sind zwei weitere Transporte mit insgesamt drei Lkw geplant, die rund 90 Paletten Hilfsgüter nach Saporishja bringen sollen.

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Öffentliche Veranstaltung anlässlich des Unabhängigkeitstags der Ukraine

Seit 1991 feiert die Ukraine am 24. August ihren Unabhängigkeitstag, den Tag, an dem sie beschlossen hat, nicht mehr Teil der Sowjetunion zu sein. Aus diesem Anlass laden die Stadt Oberhausen, das Restaurant Gdanska, Refugees’ Kitchen von kitev, die Malschule und das Theater Oberhausen sowie die Volkshochschule Oberhausen am kommenden Mittwoch, 24. August 2022, von 16 bis 20 Uhr zu einer öffentlichen Veranstaltung auf dem Altmarkt ein.

18.08.2022

Ab 16 Uhr gibt es verschiedene Aktionen für Kinder und Erwachsene zum Mitmachen. Dazu gehört eine Fotowand als Hintergrundbild für diesen besonderen Tag der Unabhängigkeit in Oberhausen. Die Malschule führt eine Aktion durch, um ein gemeinsames Kunstwerk zu erschaffen, das als Gruß in die Oberhausener Partnerstadt Saporishja gesendet wird. Dort wird es als Zeichen der Solidarität mit den Menschen in Saporishja auf großen Plakaten in der Stadt zu sehen sein. An verschiedenen Ständen wird gebastelt und es wird gezeigt, wie ukrainische Wareniky hergestellt werden. Das Rezept gibt es zum Mitnehmen.
Refugees‘ Kitchen bietet Waffeln an und das Spielmobil steht den Kindern zur Verfügung.

Um 18 Uhr folgt die Begrüßung durch Oberbürgermeister Daniel Schranz, anschließend spricht Ekaterina Akula, die aus der Oberhausener Partnerstadt Saporishja nach Oberhausen geflüchtet ist. In einer Schweigeminute wird der Opfer des Krieges gedacht.

Die Veranstaltung wird gemeinsam mit Geflüchteten aus der Ukraine geplant und durchgeführt und endet mit einer Luftballonaktion, Musik und Gelegenheit für Gespräche. Der Eintritt ist frei. Für Speisen und Getränke ist gesorgt. Die Veranstalter hoffen auf eine breite Beteiligung der Oberhausener Bevölkerung.