Kunst & Kultur | Stadtgespräch

Beirat Brückenschlag beschließt drei neue Projekte

Drei neue Projektanträge des Verfügungsfonds hat der Beirat Brückenschlag in seiner Februar-Sitzung einstimmig beschlossen.

07.03.2023

Mit dem Projekt „Leinwände zu Leihwänden“ führt der Verein „Hand drauf! e.V.“ vom 1. März 2023 bis zum 30. November 2023 eine Kunstaktion durch, mit der Bewohnerinnen und Bewohner des Brückenschlag-Gebiets den Stadtteil neu entdecken können. Diese Aktion findet an verschiedenen Orten im Brückenschlag-Gebiet statt.

Der Verein stellt lokalen Künstlerinnen Künstlern sowie auch allen anderen Interessierten Leinwände zum Bemalen zur Verfügung. Diese werden anschließend an verschiedenen Orten im Stadtteil öffentlich ausgestellt. Zudem wird durch Öffentlichkeitsarbeit auf die Orte und Kunstwerke verwiesen.

Im Projekt „Kreativ-Kurs“ schafft die AWO im Zeitraum vom 16. März 2023 bis zum 21. Dezember 2023 donnerstags für jeweils zwei Stunden ein offenes und kostenloses Workshop-Angebot mit künstlerischem und handwerklichem Schwerpunkt, vorrangig für Bewohnerinnen und Bewohner des Wohnparks Bebelstraße. Dabei können die Teilnehmenden verschiedene Kunst-Projekte besprechen und umsetzen. Die Akteurinnen und Akteure sind eingeladen, eigene Ideen und Vorschläge einzubringen. Die fertigen Objekte werden zum Ende der Laufzeit an einem öffentlichen Ort ausgestellt. Die Teilnahme ist ab 14 Jahren möglich. Unter 14 Jahren ist die Teilnahme nur in Begleitung eines Erwachsenen möglich.

Das Projekt „Malerei aus Polen – Objekte aus NRW“ ist eine kostenlose Ausstellung, die der Verein für aktuelle Kunst Ruhrgebiet (VfaKR) für den Zeitraum vom 2. Juli 2023 bis zum 20. August 2023 im Zentrum Altenberg plant. Der Verein holt dafür Künstlerinnen und Künstler aus Polen nach Oberhausen, um den Dialog zwischen Arbeiten osteuropäischer Künstlerinnen und Künstler sowie Bildhauerinnen und Bilderhauer aus NRW anzuregen.

Für das laufende Jahr stehen weiterhin Fördermittel für die Umsetzung von Projekten zur Verfügung. Wer interessante Projektideen hat und aktiv an der Entwicklung des Programmgebietes Brückenschlag mitwirken möchte, kann sich telefonisch unter 0208 8284-9086 oder per E-Mail an info@brueckenschlag-ob.de mit dem Stadtteilbüro Brückenschlag in Verbindung setzen.

Weiterführende Informationen zum Beirat Brückenschlag, dem Verfügungsfonds, dem Projektfonds, weiteren Angeboten sowie Ankündigungen zu den oben genannten Projekten finden Interessierte auf der Website des Stadtteilbüros Brückenschlag www.brueckenschlag-ob.de

Kunst & Kultur | Stadtgespräch

Carmela de Feo trägt sich ins Goldene Buch der Stadt ein

Sie ist Oberhausenerin, Komödiantin und Musikerin mit Leib und Seele – und hat für ihre Kunst den renommierten Deutschen Kleinkunstpreis bekommen: Carmela de Feo alias „La Signora“ ist am Donnerstag von Oberbürgermeister Daniel Schranz im Rathaus begrüßt worden. Im Rahmen des Empfangs, an dem auch Kulturdezernent Apostolos Tsalastras und der Vorsitzende des Kulturausschusses, Manfred Flore, teilnahmen, trug sich Carmela de Feo ins Goldene Buch der Stadt ein.

16.01.2023
Fotos: Stadt Oberhausen, Tom Thöne

Carmela de Feo ist ein Oberhausener Original – ihre Bühnenfigur ‚La Signora‘ natürlich auch“, sagte Oberbürgermeister Daniel Schranz. „Ich freue mich, dass die Jury des Kleinkunstpreises Frau de Feo ausgezeichnet hat – verdient hat sie es auf jeden Fall.

Carmela de Feo sagte: „Als Gastarbeiterkind freue ich mich ganz besonders über den Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Oberhausen, denn jetzt bin ich nicht mehr nur Gast, sondern ein Teil der Stadt“.

Carmela de Feo kam 1973 in Oberhausen-Alstaden zur Welt und wuchs als Tochter italienischer Arbeitsmigranten auf. Mit acht Jahren erhielt sie Akkordeonunterricht, mit zwölf Jahren hatte sie ihr erstes Engagement, mit 14 Jahren nahm sie in Akkordeonensembles aus Oberhausen und Bottrop an internationalen Konzerten und Wettbewerben teil.

Seit 2006 steht die Musikerin, Sängerin, Komödiantin und Schauspielerin als „La Signora“ auf der Bühne, war in dieser Rolle auch mehrfach bundesweit auf Tour. Im Oberhausener Ebertbad steht sie regelmäßig mit ihren Soloprogrammen auf der Bühne.

Neben dem Deutschen Kleinkunstpreis in der Kategorie „Kleinkunst“ ist Carmela de Feo 2022 auch mit dem Tana-Schanzara-Preis ausgezeichnet worden.

Kunst & Kultur

Dieter Nuhr: Weltreisender in Sachen Kunst

Das IFAN Nationalmuseum – das Musée Thédore Monod d’Art Africain – in Dakar, Senegal, eines der bedeutendsten Museen Westafrikas, präsentiert mit „Von Fernen umgeben / Entouré de Lointains“ eine eindrucksvolle Einzelausstellung des deutschen Künstlers Dieter Nuhr. In der von der Brost-Stiftunggeförderten Bilderschau werden über 40 Unikate gezeigt – vorwiegend großformatige Landschaften und ausgewählte Portraits. Es ist die erste Präsentation von Dieter Nuhrs Werken auf dem afrikanischen Kontinent.

15.11.2022

Der Künstler Dieter Nuhr beschäftigt sich in seinen Arbeiten mit den Themen Fremde und Vertrautheit, Ferne und Nähe. Die Motive findet er überall auf der Welt. Dabei spielt das Ruhrgebiet, eine der größten Industrieregionen Europas, wo Nuhr geboren und aufgewachsen ist, eine übergeordnete Rolle. Jetzt reisen Nuhrs Arbeiten vom Ruhrgebiet in die Welt, und demnächst von der Welt zurück ins Ruhrgebiet. Denn: Nuhr beabsichtigt, im Senegal auf Motivsuche zu gehen.

Meine Bilder stammen im Wesentlichen aus fernen Welten. Es ist schön, dass sie in meinen Ausstellungen selber in die Ferne reisen“, betont Dieter Nuhr. „Sie werden mit Bildern aus meiner Heimat, dem Rhein-Ruhr-Gebiet kombiniert. So vermischen sich nah und fern. Eine Ausstellung meiner Bilder zeigt die Welt im Verschwimmen der Erinnerung. Meine Bilder sind Bestandsaufnahmen einer in unseren Köpfen verlöschenden Wirklichkeit, sie halten fest, was nicht aufzuhalten ist. Sie stellen dem Nützlichkeitsterror der Welt (und neuerdings auch in der Kunst …) die Subjektivität der individuellen Weltsicht entgegen.“ Er fügt hinzu: „Ich werde natürlich selbst im Senegal dabei sein und auf Reisen wieder neue Bilder einsammeln, die dann, nach Verarbeitung, selbst wieder auf Reise gehen. So schließt sich der Kreis und öffnet sich wieder …

Professor Bodo Hombach, Vorstand der Brost-Stiftung, ergänzt: „Nuhrs Arbeiten verstehen sich als Dokumente eines lebenslangen Unterwegsseins“, und fährt fort: „Sie erkunden den größtmöglichen Lebensraum. Er hat ihn auf Reisen in fast hundert Ländern erfahren. Dabei interessiert ihn die dem Vergessen ausgelieferte Erinnerung. Sie hat Asyl und neue Zukunft in seinen Bildern. Das fotografisch Festgehaltene ist also nicht Erstarrung. Im Gegenteil. Das Eigentliche beginnt nach dem Druck auf den Auslöser.

Das Ausstellungsprojekt erfolgt in Kooperation mit der Association for Art in Public, Dirk Geuer (AAP), dem Institut fondamental d’Afrique noire Cheikh Anta Diop (IFAN Ch. A. Diop) in Dakar sowie der YOU-Stiftung. Schirmherr der Ausstellung ist: Seine Exzellenz der deutsche Botschafter Sönke Siemon.