Kunst & Kultur | Stadtgespräch

Fronleichnamskirmes: Die heiße Phase des Aufbaus beginnt

Der Aufbau der Sterkrader Fronleichnamskirmes läuft bereits seit Pfingsten. Am kommenden Wochenende beginnt die „heiße Phase“ für den städtischen Bereich Öffentliche Ordnung, für die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen WBO und natürlich für die Schaustellerinnen und Schausteller: Unmittelbar nach dem Sterkrader Wochenmarkt am Samstag, 25. Mai 2024, wird um 14 Uhr der gesamte Veranstaltungsbereich der Sterkrader Innenstadt für den Straßenverkehr gesperrt. Der Verkehr wird über Friedrichstraße / Ostrampe / Westrampe / Neumühler Straße / Von-Trotha-Straße sowie über Friedrichstraße / Eugen-zur-Nieden-Ring / Bahnhofstraße / Holtener Straße umgeleitet.

23.05.2024
Auch solche Hinweistafeln machen auf die Verkehrsumstellung aufmerksam. (Foto: Stadt Oberhausen)

Der Eugen-zur-Nieden-Ring wird für diesen Zweck an der Kreuzung Bahnhofstraße bis zur Brücke Ost- / Westrampe für beide Fahrtrichtungen geöffnet. Die Straßenbahn fährt dann nur noch bis zum Bahnhof Sterkrade.

Der von der Kirmes nicht berührte Kernbereich der Sterkrader Innenstadt bleibt für Anlieger über die Friedrichstraße / Ostrampe / Kolpingstraße erreichbar. Der Weg aus diesem Bereich heraus führt über die Wilhelm- und Holtkampstraße. Die Einbahnstraßenregelungen für die Kolpingstraße, Wilhelmstraße ab Finanzstraße und Holtkampstraße bleiben erhalten.

Der Kirmesbereich ist in der Aufbauphase für Anlieger durchgehend, in der Zeit der Kirmes nur außerhalb der Kirmesöffnungszeiten befahrbar. Wegen der umfangreichen Änderungen der gewohnten Verkehrsführung werden alle Verkehrsteilnehmer gebeten, besonders vorsichtig und aufmerksam zu fahren. Die Wiederherstellung der gewohnten Verkehrsregelung ist für Donnerstag, 6. Juni 2024, um 8 Uhr vorgesehen.

Für die WBO ist die Verkehrsumstellung zur Kirmes traditionell ein Großeinsatz, der gut geplant und vorbereitet sein will. 19 Monteure sind mit sieben Fahrzeugen im intensiven Arbeitseinsatz, um die Verkehrsumstellung umzusetzen. Die Monteure bauen 210 Verkehrszeichen auf oder ab, sie demontieren 80 Fahrradständer, 50 Stahlrohrpfosten und 20 Sitzbänke. Auf 600 Metern werden gelbe Straßenmarkierungen aufgebracht.

Außerdem stellen die WBO-Mitarbeiter 120 Leitbaken, 160 Sperrschranken, 120 Demogitter sowie 500 Fußplatten auf, die je 28 Kilo wiegen. Nicht zuletzt müssen elf Ampelanlagen umgebaut oder abgeschaltet sowie 200 Vierkantrohre aufgestellt werden. Insgesamt fallen für die WBO während der Fronleichnamskirmes rund 1000 Arbeitsstunden an.

Wegen des beschränkten Parkplatzangebots (in diesem Jahr bleibt auch das Kaufland-Parkhaus geschlossen) und bei den erwarteten hohen Besucherzahlen während der Kirmes raten die Veranstalter zur Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. An allen Kirmestagen setzt die STOAG zusätzliche Busse ein.

Die zentrale Halte- und Umsteigestelle für Kirmesbesucher ist der Bahnhof Sterkrade – der Kirmesspaß beginnt direkt hier.

Die STOAG empfiehlt folgende Linien

–       aus dem Oberhausener Norden: SB 90, SB 98, 952, 954, 955, 957, 960, 962, 976, 979, X42, NE1, NE2, NE4, NE7

–       aus dem Oberhausener Süden:  Straßenbahn 112, SB 90, SB 94, SB 97, SB 98, 955, 956, 960, 966, 976, X42, NE1, NE2, NE10, NE12

–       aus Osterfeld: SB94, 957, NE3, NE6

–       aus Duisburg           : 908, 935, 939 mit Umstieg am Hbf., 907 mit Umstieg am Bf. Holten, 905/906 mit Umstieg Holten Markt

–       aus Mülheim: Straßenbahn 112, 122 mit Umstieg am Hbf., 136 mit Umstieg am Hbf., NE10, NE12

–       aus Bottrop: 263, 979 und X42 (direkt); SB91 und NE21 mit Umstieg Olga Park oder Osterfeld Süd Bf.

Die Straßenbahn beginnt bzw. endet ab Samstag, 25. Mai 2024, 13 Uhr, an der Haltestelle „Sterkrade Bahnhof“. Die Haltestelle „Neumarkt“ entfällt während der Kirmestage. Vom Park-and-Ride-Parkplatz OLGA-Park an der Werthfeldstraße sind es nur vier Minuten Fahrzeit bis mitten ins Sterkrader Kirmesvergnügen. Auf dem Schulhof des Sophie-Scholl-Gymnasiums richten die Veranstalter einen bewachten Fahrradstellplatz ein.

Parkmöglichkeiten

–       der Schulhof des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums (Wilhelmstraße 77),

–       der Parkplatz des Hirsch-Centers (Zufahrt während der Kirmes nur über die Holtener Straße, bitte die Öffnungszeiten laut Aushang beachten!),

–       das Parkhaus am Eugen-zur-Nieden-Ring hinter dem Technischen Rathaus mit 430 Plätzen (am besten erreichbar ist das Parkhaus über die Zufahrtstraße „Gute Hoffnungshütte“ zwischen dem Sterkrader Tor und der Feuerwache auf der Dorstener Straße. Solange die Einbahnstraßenregelung des Eugen-zur-Nieden-Rings aufgehoben ist, kann das Parkhaus darüber hinaus aus beiden Richtungen des Eugen-zur-Nieden-Rings angefahren werden). Das Parken während der Kirmes ist gebührenfrei!

Alle Infos zur Fronleichnamskirmes auf www.fronleichnamskirmes.de

Gutes Leben | Stadtgespräch

Es geht los: Oberhausen macht den Fußverkehrs-Check NRW 2024

Es ist die umweltfreundlichste Fortbewegungsart der Welt, und deshalb soll das Gehen in Oberhausen nun mehr Aufmerksamkeit bekommen: Beim landesweiten Wettbewerb um einen professionellen „Fußverkehrs-Check“ ist die Stadt Oberhausen vom NRW-Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr und dem Zukunftsnetz Mobilität NRW als Teilnehmerin ausgewählt worden. Oberhausen ist seit 2016 Mitglied in dem landesweiten Unterstützungsnetzwerk für nachhaltige Mobilitätsentwicklung.

16.04.2024
NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Mitte) mit den Vertreterinnen und Vertretern der ausgewählten Städte und Gemeinden sowie des Zukunftsnetzes Mobilität NRW. (Foto: Zukunftsnetz Mobilität NRW/Smilla Dankert)

Gehen hält fit und ist gut fürs Klima“, sagte Minister Oliver Krischer bei der Urkundenübergabe im NRW-Verkehrsministerium am vergangenen Freitag, 12. April 2024. „Um sicher und bequem zur Arbeit, in die Schule oder zum Einkaufen zu gehen, brauchen wir fußgängerfreundlich gestaltete Wege und Plätze. Mit den ,Fußverkehrs-Checks‘ unterstützen wir Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen dabei, Fußwege attraktiver und sicherer zu machen. Ich freue mich, dass jetzt zwölf weitere Kommunen – von der rheinischen Stadt Leverkusen bis zur Stadt Löhne im Kreis Herford – unser Angebot annehmen. Gemeinsam sorgen wir für eine höhere Lebensqualität in der Stadt und auf dem Land.“

Gemeinsamer Einsatz für Fußgängerinnen und Fußgänger

Die Fußverkehrs-Checks NRW sind ein Angebot des Zukunftsnetzes Mobilität NRW. Oliver Wittke, Sprecher des Vorstands der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr AöR (VRR), erklärt: „Ohne Fußweg kein ÖPNV und andersrum. Im VRR betrachten wir die Rahmenbedingungen: Wie ist die Situation vor Ort? Wie und mit welchen Maßnahmen können die Belange von Fußgängern besser berücksichtigt werden? Wichtig ist das insbesondere beim Aufbau von Mobilstationen. Uns ist wichtig, als Träger der Koordinierungsstelle Rhein-Ruhr des Zukunftsnetzes Mobilität NRW die Förderung des Fußverkehrs auf kommunaler Ebene zu unterstützen.“ Durch den Austausch zwischen Verwaltung, Politik und den Oberhausener Bürgerinnen und Bürgern kann so auch die Beteiligungskultur gestärkt werden.

Um einen professionellen und zielführenden Ablauf zu gewährleisten, begleitet und moderiert ein Fachbüro den Prozess und wertet die Ergebnisse aus, damit die Stadtverwaltung Oberhausen bei Bedarf daraufhin konkrete Maßnahmen umsetzen kann. 38 Kommunen hatten sich landesweit beworben, zwölf bekamen den Zuschlag. Für sie ist der gesamte Check kostenlos, er wird vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert.

Konkrete Pläne in Oberhausen

Für Oberhausen gibt es schon konkrete Pläne. „Wir werden rund um den Hauptbahnhof Oberhausen ansetzen – ein Ort mit besonderer Bedeutung für den Fußverkehr. Ob das Einkaufen in Alt-Oberhausen, der Umstieg beim Pendeln oder das Aufsuchen des Rathauses, vieles spielt sich in diesem dichten Bereich für Besucherinnen und Besucher sowie Bewohnerinnen und Bewohner ab“, betont Dr. Thomas Palotz, Beigeordneter der Stadt Oberhausen. „Durch den professionellen Check und die Begleitung durch ein Fachbüro bekommen wir die Chance, mehr für die Fußverkehrsförderung zu leisten und gleichzeitig die Bürgerbeteiligung voranzutreiben.“

Bewährte Methode für Kommunen

Seit 2019 bietet das Zukunftsnetz Mobilität NRW seinen Mitgliedern den Fußverkehrs-Checks NRW an. Die bewährte Methode enthält mehrere Bausteine. Begehungen sind das Kernstück – sie geben den Teilnehmenden vor Ort die Gelegenheit, Probleme anzusprechen, Sichtweisen auszutauschen und neue Lösungsansätze und Ideen zu diskutieren. Es folgen eine Stärken-Schwächen-Analyse sowie die Erstellung eines Maßnahmenplans mit Prioritäten, die gemeinsam von Bürgerinnen und Bürgern sowie Expertinnen und Experten erarbeitet werden.

Ein Planungsbüro begleitet die verschiedenen Etappen, moderiert die Veranstaltungen, bündelt die Themen und fasst die Ergebnisse zusammen. Zum Abschluss bekommt jede teilnehmende Kommune eine Auswertung und Handlungsempfehlung. Die Umsetzung ist freiwillig, das Zukunftsnetz Mobilität NRW berät die Kommunen auf Wunsch zur Generierung möglicher Fördermittel. Die Kosten des Checks werden vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr Nordrhein-Westfalen übernommen.

Gutes Leben | Stadtgespräch

Informationsveranstaltung zum Projekt Radquerung

Die Stadt Oberhausen setzt ihre Bemühungen zur Aufwertung der Verkehrsinfrastruktur fort und lädt interessierte Bürgerinnen und Bürger zu einer Informationsveranstaltung zu den Umbaumaßnahmen der Knotenpunkte an der HOAG-Trasse/Grüner Pfad ein. Die Maßnahmen sollen die Verkehrssicherheit verbessern, die Trassen aufwerten und die Benachteiligungen für den Rad- und Fußverkehr verringern. Die Informationsveranstaltung findet am Dienstag, 9. April 2024, von 16 bis 18.30 Uhr statt. Ort: Infostand an der Kreuzung Skagerrakstraße/Grüner Pfad. Interessierte haben Gelegenheit, sich über die geplanten Maßnahmen zur Verbesserung der Querungsstellen zu informieren. Fachleute der Verwaltung werden vor Ort sein, um Fragen zu beantworten und direktes Feedback entgegenzunehmen. Die  Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

05.04.2024

Stadtgespräch | Tourismus & Wirtschaft

Straßenbahn-Linie 105: Politik berät über neuen Trassenvorschlag zur Stärkung nachhaltiger Mobilität in Oberhausen

Leistungsstark, direkt, klimafreundlich: So schätzen die Mobilitätsfachleute der Stadt Oberhausen die Verlängerung der Straßenbahnlinie 105 ein. Die Schaffung dieser Vernetzung von Alt-Oberhausen, Sterkrade und Neuer Mitte mit wichtigen Ankerpunkten in der Nachbarstadt Essen ist Thema in der  kommenden Sitzung des Planungsausschusses am 25. Januar 2024: Die Kommunalpolitik berät über die Grundsatzentscheidung für die Verlängerung der Straßenbahnlinie 105 durch die Neue Mitte als Lückenschluss zwischen Essen und den Bahnhöfen Alt-Oberhausen und Sterkrade.

18.01.2024

„Die Weiterführung der Linie 105 ist ein Baustein für eine nachhaltige Verkehrsentwicklung in Oberhausen“, betont Oberbürgermeister Daniel Schranz: „Sie kann die Neue Mitte und angrenzende Stadtteile vom Autoverkehr entlasten und ist ein wichtiger Bestandteil der Umsetzung des Masterplans Neue Mitte 4.0 mit den geplanten Wohngebieten. Gleichzeitig ist die Verlängerung der Linie 105 durch die Vernetzung mit unserer Nachbarstadt Essen ein Projekt, das die Mobilität in der ganzen Region befördern wird.“

Die Realisierung des Jahrhundertprojekts würde nicht nur den regionalen und lokalen Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) verbessern und die Ruhr-Metropole besser vernetzen. Profitieren würden die stark nachgefragten Einzelhandels-, Kultur- und Freizeiteinrichtungen wie das Westfield Centro, die Rudolf-Weber-Arena, das Sea Life Aquarium, der Gasometer oder der Aquapark, aber auch die tausenden Beschäftigten, die schon heute an ihren Arbeitsplatz in der Neuen Mitte pendeln. Ein weiteres wichtiges Argument für den erneuten Anlauf zur Verlängerung der Straßenbahnlinie sind zudem die neuen Wohngebiete, die auf dem Stahlwerksgelände und an der Ripshorster Straße für bis zu 4.000 Menschen entstehen sollen.

Der Lückenschluss ist zudem ein wichtiger Bestandteil der Mobilitätsstrategie der Stadt Oberhausen, in deren Mittelunkt insbesondere die bessere Verknüpfung umweltfreundlicher Verkehrsmittel und die Stärkung des Öffentlichen Personennahverkehrs stehen. Bund und Land würden deswegen dieses verkehrs- und umweltpolitische Leuchtturmprojekt und damit die Baukosten von 100 bis 120 Millionen Euro mit 90 bis 95 Prozent bezuschussen.

Die Zustimmung des Rates der Stadt Oberhausen am 5. Februar 2024 wäre der Auftrag für die weitere Konkretisierung der Planung und damit der erste in einer Reihe weiterer nötiger Beschlüsse, um das Projekt umzusetzen. Wenn das Kommunalparlament die Grundsatzentscheidung zur Durchführung der Planungen und der notwendigen Verfahren zur Verlängerung der Linie 105 trifft, wird das gleichzeitig Startschuss für eine breite Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger –  ein wichtiger Bestandteil der weiteren Planung. Im Ratsbürgerentscheid von 2015, der bis 2017 bindend war, hatten sich Bürgerinnen und Bürger mehrheitlich gegen die damals geplante Trassenführung einer Verlängerung der Linie 105 entschieden. Die Trassenführung ist in den neuen Plänen verändert worden, die Straßenbahn-Linie wird mehr Punkte erreichen.

 

Der Trassenvorschlag

Grundlage für die anstehenden Detailplanungen ist der Trassenvorschlag aus dem im Mai 2022 vom Rat der Stadt beschlossenen Masterplan „Neue Mitte 4.0“. Die Trasse soll nicht nur Essen mit Sterkrade und Alt-Oberhausen verbinden, sondern vor allem auch den verkehrlichen Herausforderungen in der Neue Mitte begegnen. Neben der Stärkung von Fuß- und Radwegsverbindungen ist die Straßenbahnlinie ein wichtiger Baustein für die Erreichbarkeit der Neuen Mitte, für die Vernetzung der vielen Angebote dort, aber eben auch für die verkehrliche Erschließung der geplanten Wohngebiete.

Im Unterschied zu den verworfenen Planungen aus dem Jahr 2014 ist die Straßenbahnstrecke nicht aufgeständert, sondern fährt ebenerdig. Da sich bis heute bereits eine Vielzahl von Geschäften und Attraktionen auf dem Stahlwerksgelände angesiedelt haben und neue Wohnquartiere geplant sind, ist die jetzt vorgeschlagene Variante mit einer Länge von 3.500 Metern rund 200 Meter länger als die Alt-Variante und hat sieben statt  sechs neue Haltestellen. Die Linie soll zukünftig die Orte verbinden, an denen die Menschen wohnen, arbeiten und ihre Freizeit etwa mit Shopping, Restaurantbesuchen, Konzerten oder Kino verbringen. Entsprechend wird ein sehr gutes Nutzen-Kosten-Verhältnis erwartet – eine Voraussetzung für die Förderung des Projekts.

Die Kosten

Aufgrund der dynamischen Preisentwicklung in der Baubranche liegt die aktuelle Schätzung der Gesamtkosten bei 110 bis 132 Millionen Euro – 100 bis 120 Millionen Euro für den Bau und 10 bis 12 Millionen Euro für die Planungen. Auf die Stadtwerke Oberhausen GmbH (STOAG) kämen Kosten von insgesamt 15,6 bis maximal 21,6 Millionen Euro zu. Den Rest würden Bund und Land bezahlen.

Die Zeitschiene

Mit Zustimmung des Rates am 5. Februar 2024 würden unmittelbar danach die nächsten Schritte zur Realisierung eingeleitet. Die weiteren erforderlichen Planungen, das Planfeststellungsverfahren sowie die Beantragung der Fördermittel könnten 2027 abgeschlossen werden. Bis dahin muss der Rat in den nächsten Monaten und Jahren noch weitere Beschlüsse fassen. Die anschließende Bauphase dauert rund dreieinviertel Jahre. Ziel ist es, 2030 den Betrieb der Linie 105 auf der neuen Trasse aufzunehmen.

Beigeordneter Dr. Thomas Palotz: „Sowohl das Projekt als auch der Zeitplan sind ambitioniert. Aber sie sind notwendig und realisierbar, wenn sich alle Beteiligten engagieren und an einem Strang ziehen.“

Weitere Erläuterungen

Der Trassenvorschlag konkret

Von der Haltestelle Unterstraße auf Essener Stadtgebiet bis zur Stadtgrenze Essen/Oberhausen werden 300 Meter Straßenbahnstrecke neu gebaut. Von der Stadtgrenze aus verläuft die Straßenbahn in der Mitte der Essener Straße bis zum Knotenpunkt Hausmannsfeld. In dem Bereich entsteht die Haltestelle „Stadtgrenze Essen“. Von dem Knotenpunkt aus verläuft die Straßenbahnstrecke im Seitenraum der Essener Straße parallel zur Fahrbahn und biegt nach 600 Metern hinter der HOAG-Brücke rechts ab und überquert die Köln-Mindener-Eisenbahnstrecke. Unmittelbar nördlich der Köln-Mindener-Bahnstrecke wird die Straßenbahn wieder auf Geländeniveau geführt. Im weiteren Verlauf folgt die Straßenbahn auf einem grünen Gleiskörper dem „Stahlwerkspark“. Nach Querung des Brammenrings wird die Trasse unmittelbar südlich der Güterbahnstrecke weiter nach Westen geführt. Von der neuen Straßenbahnbrücke über die Osterfelder Straße bis zum Einbiegen auf die ÖPNV-Trasse entspricht der dargestellte Verlauf der Planung von 2014.

Der Förderzugang

Der Bau von Straßenbahnen wie der Linie 105 in Oberhausen wird nur zu einem kleinen Anteil mit Eigenmitteln der Kommune finanziert. Primäres Finanzierungsinstrument ist das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) des Bundes. Die Finanzmittel hierfür sind im GVFG selbst verankert und unterliegen damit nicht der jährlichen Haushaltsgesetzgebung des Bundestags. Seit 2021 wird jährlich eine Milliarde Euro bereitgestellt, ab dem Jahr 2025 werden es zwei Milliarden Euro im Jahr sein. Ab dem Jahr 2026 legt das GVFG eine jährliche Dynamisierung dieser Fördermittel in Höhe von 1,8 Prozent pro Jahr fest.

Eine Kürzung der Finanzmittel aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz steht politisch hinsichtlich der aktuellen Kürzungen im Bundeshaushalt nicht zur Diskussion. Im Gegenteil: Die Finanzmittel werden, wie unter §10 GVFG „Zweckbindung und Verteilung der Mittel“ nachzulesen ist, sukzessiv erhöht.

Voraussetzung für die Realisierung des Vorhabens ist die Bezuschussung der Baumaßnahme durch die Bundesfinanzhilfe für Großvorhaben der Infrastruktur des schienengebundenen ÖPNV (GVFG). Demnach werden mindestens 90 bis maximal 95 Prozent der förderfähigen Kosten bezuschusst. Der tatsächliche Fördersatz des Landes NRW ergibt sich durch die Eingruppierung des Vorhabens in die sogenannte Kategorie „vorrangige Schieneninfrastruktur“. Das Bauvorhaben der Linie 105 ist nach heutigem Stand dieser Kategorie zuzuordnen.