14 Notruf- und Informationspunkte im Stadtgebiet
Insgesamt stehen im Stadtgebiet 14 Notruf- und Informationspunkte zur Verfügung. Sie sind so verteilt, dass Bürgerinnen und Bürger im Regelfall höchstens etwa 1.500 bis 1.800 Meter zu einem NIP zurücklegen müssen.
Kommt es zu einem mehr als vierstündigen Stromausfall, werden vier dieser Standorte zu sogenannten Leuchttürmen erweitert:
– Standort 2: Gesamtschule Schmachtendorf
– Standort 6: Sophie-Scholl-Gymnasium
– Standort 9: Gesamtschule Osterfeld
– Standort 13: Hans-Böckler-Berufskolleg
An diesen Leuchttürmen stehen die erweiterten Angebote zur Verfügung: Notrufe können abgesetzt werden, aktuelle Informationen werden ausgegeben, Vermisstenmeldungen entgegengenommen, kleine medizinische Erstversorgungen durchgeführt und Mobiltelefone oder Kurbelradios können geladen werden.
„Nur durch regelmäßiges Training und die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten können wir sicherstellen, dass im Ernstfall schnell, strukturiert und zuverlässig geholfen wird. Die Übung heute war ein wichtiger Baustein dafür“, erklärte Martin Götzke am Ende des Übungstages.
Die Besetzung der 14 Standorte erfolgte durch die folgenden Oberhausener Hilfsorganisationen: Arbeiter-Samariter-Bund, Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter-Unfall-Hilfe, Malteser Hilfsdienst, Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, Technisches Hilfswerk, Freiwillige Feuerwehr und die Notfallseelsorge. Zu Beginn eines Einsatzes werden die Standorte ehrenamtlich betrieben. Je länger ein Ereignis andauert, desto umfangreicher wird die Besetzung: Dann unterstützten Mitarbeitende der Stadtverwaltung.
Martin Götzke, der das Konzept federführend ausgearbeitet hat, betont: „Aufgrund der zuletzt zunehmenden sicherheitsrelevanten Vorfälle und mehrerer Beispielsituationen mit großflächigen Stromausfällen ist es wichtig, dieses Einsatzkonzept regelmäßig zu trainieren. Nur wenn Abläufe und Handgriffe sitzen, können wir im Ernstfall schnell und verlässlich helfen.“ Götzke verwies in diesem Zusammenhang auf exemplarische Ereignisse wie großflächige Stromstörungen in anderen Regionen, die zeigen, wie schnell Kommunikations- und Versorgungsengpässe entstehen können.
Schwerpunkt der Übung — was geprobt wurde
Geübt wurde die Inbetriebnahme und Führung der NIP inklusive logistischer Abläufe und Dokumentation. Dazu gehören:
– Erweiterung von vier Standorten zu Leuchttürmen: Einrichtung von Kommunikationspunkten, Lade- und Versorgungsmöglichkeiten sowie medizinische Erstversorgung.
– Erstmalige Inbetriebnahme der Schulstandorte (Gesamtschule Schmachtendorf, Sophie-Scholl-Gymnasium, Gesamtschule Osterfeld, Hans-Böckler-Berufskolleg) als Leuchttürme: Zugangsszenarien, barrierefreie Erreichbarkeit, Einrichtungs- und Empfangskonzepte, Räume für Betreuung und medizinische Erstversorgung sowie Ruhe- und Pausenmöglichkeiten für Einsatzkräfte.
– Einsatz von Bussen der Stoag an vier weiteren Standorten: Die Busse dienen als schnell verfügbare, beheizte und beleuchtete Anlaufstellen mit größerer Kapazität als Pkw oder Mannschaftstransportwagen. Ihr Aufbau und Betrieb wurden erstmals geprobt, da Busse in längeren Ereignissen wichtige Infrastruktur bieten.
– Kommunikationswege: Absicherung der Kommunikation zwischen den Anlaufstellen, Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei.
Zuletzt war das NIP-Konzept 2023 geübt worden. Die diesjährige Übung baute auf den bisherigen Erfahrungen auf und berücksichtigte aktuelle Sicherheitslagen.
Warum das Konzept wichtig ist
Notruf- und Informationspunkte sind eine lokale Infrastruktur, die in Krisen und bei Störungen unverzichtbar ist: Sie ermöglichen es der Bevölkerung, Notrufe abzusetzen, Informationen zu erhalten und erste Hilfe zu bekommen — auch wenn telefonische Notrufleitungen oder Stromnetze ausfallen. Die angedachte räumliche Verteilung sorgt dafür, dass Hilfsangebote schnell fußläufig erreichbar sind. Das abgestufte System (14 NIP, vier erweiterte Leuchttürme, Einsatz von Bussen) ist flexibel gestaltbar und an unterschiedlich lange dauernde Ereignisse anpassbar.
Information und Vorbereitung für Bürgerinnen und Bürger
Die Stadt möchte die Bürgerinnen und Bürger auch zur Eigenvorsorge motivieren. Der städtische Krisenratgeber mit hilfreichen Informationen zur persönlichen Vorsorge, zum Verhalten im Ereignisfall und den Standorten der Notruf- und Informationspunkte (NIP) sowie Krisen-Infomaterial ist auf der Website der Stadt Oberhausen abrufbar und kann heruntergeladen oder ausgedruckt werden: www.oberhausen.de/krisenratgeber. Auf der Seite sind außerdem die Standorte veröffentlicht, an denen gedruckte Exemplare erhältlich sind.
Dank an die Beteiligten
Die Feuerwehr Oberhausen dankt allen ehren- und hauptamtlichen Kräften der beteiligten Hilfsorganisationen, den Lehrkräften und den Schulleitungen der beteiligten Schulen sowie der Stoag für die Kooperation. Besonderer Dank gilt dem unermüdlichen Einsatz der freiwilligen Helferinnen und Helfer — ihr Engagement ist maßgeblich für die Sicherheit der Oberhausener Bevölkerung.
Wer Interesse hat, das Ehrenamt im Katastrophenschutz zu unterstützen, findet Informationen und Kontaktmöglichkeiten bei den Oberhausener Hilfsorganisationen und auf deren Internetseiten.