Stadtgespräch
Auszeichnung Baukultur Oberhausen: Das sind die Preisträger 2025
Die Stadt Oberhausen hat am Donnerstag, 30. Oktober 2025, zum dritten Mal die Auszeichnung „Baukultur Oberhausen“ verliehen. Bei einem Festakt im Ratssaal der Stadt Oberhausen wurden drei herausragende Beispiele für gute Baukultur in der Stadt gewürdigt, die die Mitglieder des Gestaltungsbeirates der Stadt ausgewählt haben und die die hohe Qualität und Vielfalt der Baukultur in Oberhausen widerspiegeln. Die Bauwerke tragen nicht nur zur Ästhetik des Stadtbildes bei, sondern prägen auch das urbane Umfeld auf nachhaltige Weise und dienen somit auch als Vorbild für kommende Bauprojekte.
Daniel Schranz, bis Ende Oktober 2025 als Oberbürgermeister im Amt, begrüßte die Gäste: „Ich freue mich sehr, Sie alle hier zu sehen: Lauter Menschen, die sich als Fachleute in der Architektur oder der Stadtplanung, in der Kunst, der Verwaltung oder in der Politik für eine gute Baukultur einsetzen – vor allem auch in Oberhausen. Sie alle wissen, wie wichtig gute Bauten für eine zukunftsfähige Gestaltung unserer Stadt sind, wie grundlegend sie für eine lebendige und lebenswerte Heimat sind.“ Die Kunst- und Architekturhistorikerin Dr. Alexandra Apfelbaum zeigte in ihrem Beitrag „Gebaute Identität. Oberhausens Architektur als Chance für die Zukunft“ darüber hinaus stadtbildprägende Gebäude, die mit ihrer Architektur und des vorherrschenden Fassadenmaterials Backstein wegweisend für die gebaute Zukunft Oberhausens sein kann.
Wie in den vergangenen zwei Jahren würdigte die Stadt Oberhausen drei Bauwerke von besonders hoher Qualität – und das Engagement der Personen, die Baukultur schaffen und bewahren. Mit der Auszeichnung „Baukultur Oberhausen“ wurden im Jahr 2025 folgende Bauwerke gewürdigt:
· Mit dem Wohn- und Geschäftshaus SPOT an der Elsa-Brandström-Straße schuf der Architekt Firous Samandari von der August Heine Baugesellschaft für die Babcock Pensionskasse 2014 ein architektonisches und städtebaulich gelungenes Gebäudeensemble. Es wirkt elegant in den Straßenraum und überzeugt durch die sorgfältige Umsetzung der Planung. Der Laudator Prof. Tim Rieniets von der Leibniz Universität Hannover hob in seiner Laudatio hervor, dass es mit dem Gebäude gelungen sei, ein architektonisch außergewöhnliches Gebäude zu schaffen, das sich jedoch nicht eitel hervortue, sondern sich zurückhaltend, aber selbstbewusst in den urbanen Kontext einfüge. Gleichzeitig zolle es der Architektur der 1930er-Jahre seinen Respekt.
· Mit der Klosterkirche Unsere Liebe Frau schuf der Architekt Gottfried Böhm 1957 im Geiste der Bauherren, die Missionare vom Heiligen Herzen Jesu, nicht nur einen neuen sakralen Typus, sondern auch ein herausragendes Symbol der modernen Nachkriegsarchitektur in Oberhausen. Christof Nellehsen hob in seiner Laudatio hervor, dass es sich bei der Klosterkirche Unsere Liebe Frau um ein „bescheidenes Bauwerk“ handele, das aber ebenso ein bemerkenswertes Beispiel für den respektvollen Umgang mit dem baulichen Erbe sei. Damit repräsentiere dieses Frühwerk Böhms eine wichtige Position sowohl im eigenen Werk als auch in der Wiederaufbauarchitektur mit der sich in den 1950er-Jahren etablierenden modernen Sakralarchitektur.
· Auftrag der Stadtwerke Oberhausen (STOAG) wurde die Haltestelle Neue Mitte Oberhausen 1996 nach dem Entwurf des Architekten Prof. Christoph Parade und der konstruktiven Tragwerksplanung von Prof. Ralf Wörzberger fertiggestellt. In seiner Laudatio würdigte Prof. Dr. Wolfgang Sonne von der TU Dortmund das einzigartige Bauwerk als architektonisches Symbol im öffentlichen Raum, das die industrielle Vergangenheit der Stadt reflektiere und zugleich den Aufbruch in eine neue Zeit verkörpere. Entstanden aus einem internationalen Wettbewerb, stehe sie exemplarisch für den Einfluss des Dekonstruktivismus, bei dem Konstruktion und Dekonstruktion, Symbolik und Funktion in einem spannungsvollen Dialog zusammentreffen.
Die Auszeichnung für Baukultur verleiht die Stadt Oberhausen seit 2023. Sie steht für hervorragende Baukultur und besondere baukulturelle Leistungen. Gewürdigt werden Bauten, Bauwerke, Lebenswerke, Organisationen und Personen, die einen besonderen Beitrag zur Baukultur in Oberhausen oder aus Oberhausen heraus geleistet haben. Im vergangenen Jahr wurden das Gemeindezentrum der evangelischen Auferstehungs-Kirchengemeinde in Osterfeld, das Schalendach im Industriearchäologischen Park der St. Antony-Hütte und das Wohnhaus an der Bismarckstraße 37 ausgezeichnet.