Stadtgespräch

Job-Perspektive „süß & lecker“: 37 Azubis für „Lebensmittel made in Oberhausen“ gesucht

Oberhausen kann lecker und macht satt: Insgesamt 21 Betriebe mit immerhin rund 1.040 Beschäftigten in Oberhausen produzieren Nahrungsmittel. Darauf hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten hingewiesen. Die NGG Ruhrgebiet beruft sich dabei auf Zahlen der Arbeitsagentur.

01.07.2025

Die Gewerkschaft hat für alle Jugendlichen in Oberhausen, die vor dem Start ins Arbeitsleben stehen und eine Ausbildung suchen, eine Botschaft parat: „Essen und Trinken – das geht immer. Die Ernährungsbranche bietet relativ krisensichere Jobs. Außerdem lockt gerade die Lebensmittelindustrie mit guten Löhnen“, sagt Martin Mura.

Der Geschäftsführer der NGG Ruhrgebiet kritisiert, dass in vielen Schulen in Oberhausen die Berufsorientierung oft zu kurz komme. „Junge Menschen aufs Berufsleben vorzubereiten, bedeutet auch, mit ihnen Job-Perspektiven zu besprechen. Von der Lebensmitteltechnik übers Labor bis zum Lager: Das Spektrum an Ausbildungsberufen, in die junge Menschen bei der Lebensmittelherstellung einsteigen können, ist enorm breit. Aber es spielt in den Abschlussklassen vieler Schulen leider überhaupt keine Rolle. Das muss sich dringend ändern“, so Mura.

Dabei sei das Produzieren von Lebensmitteln „ein weites Feld mit spannenden Jobs“: von der Milch bis zum Müsliriegel und vom Materialeinkauf bis zum Marketing. Auch wenn es darum gehe, über die Rolle von Gewerkschaften zu informieren, sei „bei vielen Schulen in Oberhausen noch Luft nach oben“, kritisiert Martin Mura.

Der Geschäftsführer der NGG Ruhrgebiet gibt jungen Menschen, die zum Sommer eine Ausbildung anfangen wollen, einen Tipp: „Wer auf die Job-Perspektive ‚süß & lecker‘ setzen möchte, sollte Eigeninitiative zeigen. Einfach mal umhören, sich umgucken oder im Internet googeln – und dann auf Betriebe in der Region zugehen. Und natürlich bei der Arbeitsagentur nachfragen. Das lohnt sich. Denn die Ernährungswirtschaft sucht Nachwuchs, der Spaß daran hat, für ‚Lebensmittel made in Oberhausen und in der Region‘ zu sorgen.“ Aktuell gibt es nach Angaben der Gewerkschaft in Oberhausen 37 freie Ausbildungsplätze rund um die Produktion von Nahrungsmitteln, die bei der Arbeitsagentur gemeldet sind.

Während die Wirtschaftskrise etlichen Branchen erheblich zu schaffen mache, stehe die Lebensmittelindustrie relativ gut da: „Es gibt ordentliche Tarifabschlüsse beim Lohn. So verdient eine Fachkraft in der Ernährungsindustrie in Nordrhein-Westfalen mit etwas Berufserfahrung 3.800 Euro und mehr pro Monat, wenn sie Vollzeit arbeitet“, so Martin Mura.

Landesweit arbeiten in Nordrhein-Westfalen heute rund 146.300 Menschen in der Herstellung von Nahrungsmitteln – und damit gut sieben Prozent mehr als noch vor zehn Jahren. Außerdem machen in Nordrhein-Westfalen aktuell rund 3.110 junge Menschen in der Branche eine Ausbildung, so die NGG Ruhrgebiet. Die Gewerkschaft beruft sich dabei ebenfalls auf Zahlen der Arbeitsagentur.


Kunst & Kultur | Stadtgespräch

Kein Platz für Rassisten – Azubis aus Oberhausen können den Anti-Diskriminierungspreis gewinnen

Klare Kante gegen Rechts: In Oberhausen können sich Azubis und Berufsschüler bei dem Wettbewerb „Die Gelbe Hand“ jetzt klar gegen Rassismus und Diskriminierung positionieren und mit ihrer Idee sogar einen Preis gewinnen. Prämiert werden die kreativsten Ideen, die sich für ein respektvolles Miteinander und gegen Rassismus einsetzen. Darauf weist die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hin.

15.12.2023

Wir von der IG BAU setzen uns seit jeher gegen Rassismus und Diskriminierung jeglicher Art ein, denn auf dem Bau, in der Landwirtschaft oder in der Gebäudereinigung haben schon immer Menschen unterschiedlichster Nationen hervorragend zusammengearbeitet und das soll und muss auch so bleiben“, so Peter Köster. Für den Bezirksvorsitzenden der IG BAU Mülheim-Essen-Oberhausen steht fest: „Wir schlittern gerade ungebremst in einen Fachkräftemangel und da helfen populistische Parolen überhaupt nicht weiter. Wir brauchen und schätzen unsere Kollegen, egal woher sie kommen, denn sie bereichern uns, unsere Arbeit und unser Land.“ Der Wettbewerb sei die ideale Möglichkeit, auf kreative Art und Weise auf Rassismus und Diskriminierung hinzuweisen und das Engagement junger Menschen auszuzeichnen.

Ob Website, Blog oder Kurzfilm gegen Rechts, alle Formate sind willkommen – gesucht werden bei der „Gelben Hand“ originelle Ideen und Projekte von Azubis und Berufsschülern aus Oberhausen, die sich kritisch mit den Themen Rassismus und Diskriminierung auseinandersetzen. Der erste Preis ist mit 1.000 Euro, der zweite mit 700 Euro und der dritte mit 500 Euro dotiert. Außerdem haben die Azubis die Chance, einen der drei Sonderpreise von je 500 Euro zu gewinnen. Einsendeschluss für die Ideen ist der 14. Januar 2024, die Preisverleihung findet im März 2024 in Saarbrücken statt. Alle Infos unter: https://www.gelbehand.de/setz-ein-zeichen/wettbewerb-aktuell