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Ministerpräsident Wüst demonstriert in Oberhausen gegen Rechtsextremismus

Mit rund 5000 anderen Demonstrantinnen und Demonstranten hat Ministerpräsident Hendrik Wüst in Oberhausen gegen Rechtsextremismus demonstriert. Oberbürgermeister Schranz dankte allen dafür, dass sie ein Zeichen setzten und Haltung zeigten.

25.01.2024
Oberbürgermeister Daniel Schranz (Mitte) im Gespräch mit Ministerpräsident Hendrik Wüst und dem SPD-Landtagsabgeordneten Stefan Zimkeit. (Foto: Stadt Oberhausen/Tom Thöne)

Rund 5000 Menschen haben nach Schätzungen der Polizei am Mittwochabend, 24. Januar 2024, an einer Demonstration gegen Rechtsextremismus auf dem Oberhausener Friedensplatz teilgenommen. Unter ihnen: Ministerpräsident Hendrik Wüst, der vor der Bühne der Kundgebung folgte.

Sie alle hier heute Abend auf dem Friedensplatz zu sehen, ist ein Zeichen des Zusammenhalts und der Solidarität, ein Signal des Mutes und der Hoffnung“, sagte Oberbürgermeister Daniel Schranz und rief aus: „Oberhausen steht auf gegen Rechtsextremismus, Oberhausen steht auf für Toleranz und Menschenwürde!“ Schranz dankte allen Anwesenden dafür, dass sie öffentlich Haltung zeigten und Ministerpräsident Wüst dafür, „dass er hier mit uns gemeinsam steht: Auch das ist ein ganz wichtiges Zeichen.“

5000 Menschen demonstrieren in Oberhausen gegen Rechts

Aufgerufen zu der Demonstration hatte der „Runde Tisch gegen Rechts“, ein Zusammenschluss von rund 60 Gruppen und Institutionen, die sich in Oberhausen für Toleranz und Demokratie einsetzen. Oberhausen reihte sich mit der Kundgebung ein in die Riege der Städte und Gemeinden Deutschlands, in denen in den vergangenen Wochen Millionen Menschen auf die Straße gegangen waren, um gegen ein Erstarken von Rechtspopulisten und Rechtsextremisten zu protestieren.

Eine investigative Recherche der Redaktion Correctiv über ein Geheimtreffen von Rechtsextremisten in Potsdam hatte die Massendemonstrationen ausgelöst. Dem Bericht zufolge ging es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Treffens unter anderem um die Frage, wie Deutsche mit Migrationsgeschichte aus dem Land entfernt werden könnten.

Schranz: Ohne Zuwanderung würde es Oberhausen gar nicht geben

Wir stehen hier, weil wir zeigen wollen, dass bei uns für die umstürzlerischen Ideen dieser Menschen, diese menschenverachtenden und geschichtsvergessenen Phantasien einer millionenfachen Zwangsdeportation ganz sicher kein Platz ist“, sagte Schranz. Der Oberbürgermeister wies darauf hin, dass es die Stadt Oberhausen ohne Zuwanderung gar nicht geben würde. „Wo heute 212.00 Menschen leben, waren es vor der Industrialisierung gerade mal ein paar Hundert“, erinnerte er: „All diese Zuwanderinnen und Zuwanderer, innerhalb Deutschlands wie darüber hinaus, haben Oberhausen zu ihrer, zu unser aller Heimat gemacht. Sie haben den industriellen Aufschwung möglich gemacht und gemeinsam unseren Wohlstand erarbeitet“

Auch die weiteren Redner – Michael Schneider, Vorsitzender des DGB Oberhausen, Thomas Gäng als Vorsitzender des Katholikenrates und Superintendent Joachim Deterding, die Vorsitzende des Integrationsrates, Nagihan Erdas, und Mauno Gerritzen für die Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände – bestärkten die Anwesenden in ihrem Protest, sprachen sich gegen Rechtsextremismus und für Toleranz aus. Schauspielerinnen und Schauspieler des Theaters Oberhausen ergänzten das Programm mit Lesungen kurzer Texte zum Thema – von Erich Kästner über Bertolt Brecht bis zu Artikeln des Grundgesetzes.