Stadtgespräch
Mehr Bäume, mehr Wasser, mehr Aufenthaltsqualität: Kleiner Markt in Sterkrade wiedereröffnet
Neue Bäume, neues Pflaster, ein Fontänenfeld, Spielgeräte, Leuchten, Stadtmöbel und eine hölzerne Bank rund um die große Platane: Nach seiner umfassenden Umgestaltung ist der Kleine Markt in Sterkrade am Donnerstag, 28. September, mit einem großen Stadtteilfest wiedereröffnet worden. Viele Bürgerinnen und Bürger kamen, um den Platz zu erleben und um mitzufeiern.
Oberbürgermeister Daniel Schranz eröffnete den Kleinen Markt nach seinem Umbau um 15 Uhr ganz offiziell und startete das neue Fontänenfeld. „Mit dieser Investition von rund 2,3 Millionen Euro in den Kleinen Markt bringen wir die Stadtentwicklung in der Sterkrader Innenstadt einen großen Schritt voran“, sagte Schranz: „Mit der Umgestaltung haben wir einerseits die traditionellen Funktionen dieses Platzes gestärkt und haben ihn auf der anderen Seite besser für die Zukunft aufgestellt – wir haben also seinen Wert für die Menschen hier gesteigert.“ Der Kleine Markt werde so auch Teil der geplanten Umgestaltung der Sterkrader City für mehr Klimaresilienz, betonte der Oberbürgermeister, und dankte den Geschäftsleuten, Anwohnerinnen und Anwohnern für ihre Geduld.
Sterkrade feierte mit buntem Fest die Umgestaltung des Kleinen Marktes
Geschäftsleute, Vereine, Schulen und weitere Institutionen hatten mit dem Stadtteilbüro das große Programm zwischen 10 und 18 Uhr auf die Beine gestellt: So beteiligen sich mit dem Freiherr-vom-Stein-Gymnasium und dem Sophie-Scholl-Gymnasium die in Sterkrade Mitte ansässigen weiterführenden Schulen. Caritas und Diakonie engagierten sich genauso wie die Gemeinde St. Clemens. Alle Gewerbetreibenden rund um den Kleinen Markt machten mit ihren Angeboten das große Fest bunter – etwa mit Kinderschminken und Fotoshootings, Tanzshows, Musikaufführungen und einer großen Tombola. Oberbürgermeister Schranz dankte allen für ihr Engagement.
Der Plan, den Kleinen Markt als Stadtplatz mit Orten für Spiel, Bewegung, Kommunikation und einer ökologischen Aufwertung umzugestalten, geht auf das Integrierte Handlungskonzept für Sterkrade aus dem Jahr 2015 zurück, einem Konzept mit vielen Maßnahmen und Projekten, die in dem Stadterneuerungsgebiet „Lebendige Zentren Oberhausen Sterkrade“ mit Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger umgesetzt wurden und werden. Mit der Umgestaltung wird der Kleine Markt in seiner Funktion als Marktplatz gestärkt, aber auch genug Raum gelassen für andere Nutzungen. Wichtig war allen Beteiligten, dass die neu strukturierte Platzfläche weiter den Rahmen für den Wochenmarkt und die traditionelle Fronleichnamskirmes bietet.
Mehr Aufenthaltsqualität und Klimaresilienz für die Sterkrader City
Zwei wichtige Ziele der Umgestaltung: mehr Aufenthaltsqualität und mehr Klimaresilienz, also Widerstandsfähigkeit gegen die Folgen des Klimawandels. So bietet der kleine Hain mit zwölf neuen Bäumen der Art Blasenesche einen schattigen Ort zum Verweilen, gleichzeitig können die sogenannten Baumrigolen unter dem Platz Regenwasser speichern. Sie helfen, bei Starkregen Überschwemmungen zu verhindern und bei Trockenheit den Bäumen Wasser zur Verfügung zu stellen. Das über die Blätter verdunstende Wasser – wie das Wasser des Fontänenfeldes – verbessern an heißen Tagen das Mikroklima. Eine Machbarkeitsstudie hatte ergeben, dass der Kleine Markt als eine der Hitzeinseln in Sterkrade wirkt; daraufhin waren die Planungen noch einmal angepasst worden.
Der Entwurf für die Umgestaltung stammt vom Landschaftsarchitekturbüro KRAFT.RAUM, das 2019 den Wettbewerb gewonnen hatte. Für mehr als 90 Prozent der Gesamtkosten sind Fördermittel der Städtebauförderung bewilligt worden, so dass die Stadt Oberhausen lediglich rund 220.000 EUR aus dem städtischen Haushalt zahlen muss. Vor allem durch die Corona-Pandemie und die Folgen des Ukraine-Krieges war es – wie generell im Bausektor – zu Verzögerungen und Kostensteigerungen gekommen.