Stadtgespräch

Vom „Zauberer von Oz“ bis „Robinson Crusoe“: Lesestadt Oberhausen begeisterte mit spannenden Geschichten

Ein Ozean voller Geschichten: Unter diesem Motto und mit zahlreichen Veranstaltungen verwandelte sich Oberhausen Mitte November wieder in die „Lesestadt Oberhausen“. Gleich zu Beginn der Lesereise hatte Oberbürgermeister Daniel Schranz mit dem Kinderbuch-Klassiker „Der Zauberer von Oz“ von Lyman Frank Baum eine passende Buchauswahl getroffen. Denn die Kinder der Königsschule, denen er im gemütlichen Rahmen vortrug, werden die Geschichte demnächst nochmal im Theater Oberhausen erleben. So konnte Schranz den Schülerinnen und Schülern der Klassen 4a und 4b bereits einen ersten Vorgeschmack auf die verwunschene Geschichte des amerikanischen Mädchens Dorothy geben, das mit seinem Hund Toto von einem Wirbelsturm in das wundersame Land Oz getragen wird.

28.11.2024
Oberbürgermeister Daniel Schranz besuchte im Rahmen der Lesestadt Oberhausen die Königsschule. Foto: Stadt Oberhausen/Tom Thöne

Schülerinnen und Schüler hörten aufmerksam zu

Alt-Oberbürgermeister Klaus Wehling war hingegen im Vincenzhaus zu Gast und las den Ordensschwestern aus dem Buch „Robinson Crusoe“ von Daniel Defoe vor. Dabei lauschten die Zuhörerinnen der Geschichte über einen Mann, der in der Hoffnung der Selbstverwirklichung zur See reist und dann nach einem Schiffbruch 27 Jahre auf einer vornehmlich einsamen Insel überleben muss. In die Geschichte „Der Regenbogenfisch“ von Marcus Pfister tauchte der Erste Bürgermeister Werner Nakot mit der dritten Klasse der Brüder-Grimm-Schule ein. Die Kinder hörten der Geschichte aufmerksam zu und beteiligten sich angeregt im anschließenden Gespräch mit Nakot, der die Geschichte auf bereits erlebte Situationen der Kinder übertrug.

Bürgermeister Manfred Flore besuchte die Grundschule Buschhausen. Die erste Klasse freute sich sehr, dass er in seiner Feuerwehruniform erschien und aus dem Buch „Tatütata, die Feuerwehr ist da“ vorlas. Eine erste Klasse der Marienschule wurde vom Beigeordneten Michael Jehn in die Feuerwache 1 zur Lesung des Buches „Der Oktopus haut ab“ von Maile Meloy eingeladen. Im Anschluss an die Lesung durften die Kinder sich noch ein Feuerwehrauto und einen Krankenwagen anschauen. Der Beigeordnete Jürgen Schmidt hingegen las den Kindern der KTE Stadtmitte aus Petr Horaceks „Kleiner blauer Pinguin“ vor. Zudem luden die literarische Gesellschaft und die Stadtbibliothek die fünf sechsten Klassen des Elsa-Brändström-Gymnasiums zu einer Lesung und einem Besuch der aktuellen Ausstellung in den Gasometer ein. Dort las Autor Oliver Uschmann aus seinem Roman „Meer geht nicht“.

 

Beigeordneter Jürgen Schmidt las den Kindern der KTE Stadtmitte aus Petr Horaceks „Kleiner blauer Pinguin“ vor. Foto: Stadt Oberhausen/Tom Thöne

Bestsellerautorin Hammesfahr begeisterte mit authentischen Anekdoten

Auch die ausgebuchte Lesung am Abend in der Zentralbibliothek mit Petra Hammesfahr war ein großer Erfolg. Die Bestsellerautorin begeisterte das anwesende Publikum sowohl mit Passagen aus ihrem aktuellen Psychothriller „Die Verlierer“ als auch mit vielen ehrlichen und authentischen Anekdoten zu älteren Werken. Besonders spannend waren die Einblicke, die sie den Zuhörerinnen und Zuhörern über den Beginn ihrer Karriere gab.

Gutes Leben | Kunst & Kultur

Oberhausen Lesestadt: „Ein Ozean voller Geschichten“

In Geschichten einzutauchen, ist eine der ältesten Beschäftigungen des Menschen. Geschichten miteinander zu teilen verbindet. Lesen lässt Wissen und Wortschatz wachsen, Lesekompetenz ist einer der wichtigsten Faktoren für Bildungserfolg. Auf all das macht der Aktionstag Oberhausen Lesestadt mit vielen Veranstaltungen am Freitag, 15. November 2024, aufmerksam. Mit der Verkündung des diesjährigen Mottos „Ein Ozean voller Geschichten“, rufen Schirmherr Oberbürgermeister Daniel Schranz, Kulturdezernent Apostolos Tsalastras und Wilhelm Kurze, Vorsitzender der Literarischen Gesellschaft Oberhausen, Schulen, Kindertagesstätten, Kulturinstitute, Senioreneinrichtungen und alle anderen Interessierten dazu auf, sich am Aktionstag zu beteiligen. Angemeldet werden können alle Aktionen unter www.oberhausen.de/lesestadt.

28.05.2024
Oberbürgermeister Daniel Schranz (vorne links) wirbt gemeinsam mit Kulturdezernent Apostolos Tsalastras, Stadtbibliotheksleiterin Diana Bengel, Wilhelm Kurze (Literarische Gesellschaft), Kulturagent Jens Niemeier, Kirsten Linden-Gaflig (Schulbibliothekarische Arbeitsstelle), Petra Salewsky (Kommunales Integrationszentrum), Anna Derichs (Bert-Brecht-Bildungszentrum) und Daniel Simon Böhmer (Stadtarchiv) für die Aktion Oberhausen Lesestadt 2024.

„Je mehr Aktionen es gibt, je mehr Menschen und Institutionen sich beteiligen, desto besser können wir die Freude am Lesen weitergeben“, sagt Oberbürgermeister Schranz: „Das macht nicht nur allen Beteiligten Spaß, sondern es macht sicher für viele Zuhörerinnen und Zuhörer einen Unterschied. Bei Kindern wird hoffentlich die Lust auf mehr geweckt. Bei Seniorinnen und Senioren werden schöne Erinnerungen hervorgerufen.“ Der Oberbürgermeister, nicht nur von Berufs wegen Vielleser, wird einmal mehr auch selbst beim Aktionstag vorlesen und sagt: „Ich danke allen, die sich in unserer Stadt für das wichtige Vermitteln von Lesekompetenz engagieren und natürlich auch denjenigen, die am 15. November mit uns den ,Ozean voller Geschichten‘ befahren.“

Den Appell unterstützt auch Kulturdezernent Apostolos Tsalastras: „Die Lesekompetenz der Schülerinnen und Schüler in Deutschland befindet sich laut aktueller Studien weiterhin in einem Abwärtstrend. Dem müssen wir entgegensteuern.“

So zeigt die Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU) von 2021, deren Ergebnisse 2023 veröffentlicht wurden, dass ein Viertel der getesteten Kinder in Deutschland nicht den international festgelegten Mindeststandard beim Lesen erreicht, der für das erfolgreiche Lernen nötig wäre. Es gibt zwar viele gute Leserinnen und Leser, jedoch auch sehr viele mit großen Mängeln.

„Leseförderung ist eine gute Investition und gehört zum Fundament unseres Bildungswesens“, betont Diana Bengel, Leiterin der Stadtbibliothek: „Um die Freude am geschriebenen und gesprochenen Wort möglichst früh zu wecken, sorgen wir mit unseren vielfältigen Angeboten zur Lese- und Sprachförderung dafür, dass (Vor-)Lesen zum Erlebnis und der Zugang zur Literatur, vor allem bei Kindern und Jugendlichen, erleichtert wird.“

Wie wichtig das ist, zeigen auch die Ergebnisse der IQB-Bildungstrends aus dem Jahr 2022, die 2023 veröffentlicht wurden. Hier wird regelmäßig überprüft, inwieweit Schülerinnen und Schüler in Deutschland die mit den Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz (KMK) definierten Kompetenzziele erreichen. Im Fach Deutsch wird die Studie am Ende der 9. Jahrgangsstufe durchgeführt.  Bundesweit 32,5 Prozent der Neuntklässlerinnen und Neuntklässler erreichen im Fach Deutsch nicht den Mindeststandard im Lesen für den Mittleren Schulabschluss(MSA). Das sind 16 Prozentpunkte mehr als sieben Jahre zuvor. Dies zeigt, wie stark die Lesekompetenz im Laufe der Jahre abgenommen hat.

„All diese Ergebnisse zeigen einmal mehr auf, wie wichtig das Lesen und Vorlesen ist. Deshalb möchte der Aktionstag Oberhausen Lesestadt auch im 18. Jahr seines Bestehens mit möglichst vielen bunten, spannenden und vielseitigen Aktionen und Veranstaltungen rund um das Thema Lesen darauf aufmerksam machen“, betont Wilhelm Kurze, Vorsitzender der Literarischen Gesellschaft Oberhausen.

Oberhausen Lesestadt findet in diesem Jahr zeitgleich mit dem bundesweiten Vorlesetag der Stiftung Lesen statt.

Kunst & Kultur | Stadtgespräch

Lesestadt Oberhausen 2023 war ein voller Erfolg

Bereits zum 17. Mal wurde Oberhausen am vergangenen Freitag, 17. November 2023, zur Lesestadt. Neben den über 40 angemeldeten Lesungen fanden im gesamten Stadtgebiet noch viele weitere Veranstaltungen in Kindertageseinrichtungen, Schulen, Altenheimen, Privathaushalten und an weiteren Orten statt.

21.11.2023
Bild: Tom Thöne

Dezernent Ralf Güldenzopf las der Klasse 3d der Wunderschule aus dem Buch „Jetzt bestimme ich“ von Juli Zeh vor. Im Anschluss beantwortete er gerne die Fragen der Kinder.

Die Stadtbibliothek in Sterkrade besuchte Alt-Oberbürgermeister Klaus Wehling. Er las aus dem Buch „Die??? Kids – Spuk in der Schule“ vor. Dabei bezog er die Schülerinnen und Schüler der 2. Klassen der Postwegschule auf unterhaltsame Weise mit Fragen in seinen Vortrag ein.

In einem kompletten Magier-Gewand erschien der 1. Bürgermeister Werner Nakot in der Kinderbibliothek. So war er perfekt für „Harry Potter und der Stein der Weisen“ gerüstet. Fast 90 Minuten lang hingen die Kinder gefesselt an seinen Lippen und waren ganz begeistert, ihm im Anschluss noch Fragen zum Amt eines Bürgermeisters stellen zu können.

Auf ein breites Interesse stieß auch die Lesung des Leiters des Oberhausener Stadtarchivs, Dr. Magnus Dellwig, in der Fasia-Jansen-Gesamtschule. Er las aus dem Roman „Der Trafikant“ des österreichischen Autors Robert Seethaler.

Gefördert vom Friedrich-Bödecker-Kreis NRW konnte die schulbibliothekarische Arbeitsstelle Lesungen für drei der Schulbibliotheken organisieren: Akram El-Bahay entführte zwei 6. Klassen der Fasia-Jansen-Gesamtschule in die faszinierende Welt von „Fabula“. Gespannt hörten die Schülerinnen und Schüler der Lesung des Autors der „Fabula“-Reihe zu. In der Schulbibliothek des Bertha-von-Suttner-Gymnasiums sorgte die Autorin Stefanie Gerstenberger mit ihrer Lesung aus „Plötzlich vertauscht“ für lustige Momente. Die Schülerinnen und Schüler waren begeistert. In der Gesamtschule Weierheide fesselte Autor Simak Büchel seine Zuhörerinnen und Zuhörer, die Schulbibliothek wurde zum Schauplatz von vielen Abenteuern.

Ein besonderes Highlight fand am Abend des Vorlesetages in der Zentralbibliothek im Bert-Brecht-Haus statt. Der Bestsellerautor Max Bentow stellte seinen neuesten Psychothriller „Engelsmädchen“ vor. Mit der Lesung, seinem charismatischen Auftreten und der sich anschließenden Fragerunde begeisterte er die 100 Gäste, die aus dem gesamten Ruhrgebiet und darüber hinaus angereist waren, um den Autor persönlich kennenzulernen.