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Oberhausen Lesestadt: „Ein Ozean voller Geschichten“
In Geschichten einzutauchen, ist eine der ältesten Beschäftigungen des Menschen. Geschichten miteinander zu teilen verbindet. Lesen lässt Wissen und Wortschatz wachsen, Lesekompetenz ist einer der wichtigsten Faktoren für Bildungserfolg. Auf all das macht der Aktionstag Oberhausen Lesestadt mit vielen Veranstaltungen am Freitag, 15. November 2024, aufmerksam. Mit der Verkündung des diesjährigen Mottos „Ein Ozean voller Geschichten“, rufen Schirmherr Oberbürgermeister Daniel Schranz, Kulturdezernent Apostolos Tsalastras und Wilhelm Kurze, Vorsitzender der Literarischen Gesellschaft Oberhausen, Schulen, Kindertagesstätten, Kulturinstitute, Senioreneinrichtungen und alle anderen Interessierten dazu auf, sich am Aktionstag zu beteiligen. Angemeldet werden können alle Aktionen unter www.oberhausen.de/lesestadt.
„Je mehr Aktionen es gibt, je mehr Menschen und Institutionen sich beteiligen, desto besser können wir die Freude am Lesen weitergeben“, sagt Oberbürgermeister Schranz: „Das macht nicht nur allen Beteiligten Spaß, sondern es macht sicher für viele Zuhörerinnen und Zuhörer einen Unterschied. Bei Kindern wird hoffentlich die Lust auf mehr geweckt. Bei Seniorinnen und Senioren werden schöne Erinnerungen hervorgerufen.“ Der Oberbürgermeister, nicht nur von Berufs wegen Vielleser, wird einmal mehr auch selbst beim Aktionstag vorlesen und sagt: „Ich danke allen, die sich in unserer Stadt für das wichtige Vermitteln von Lesekompetenz engagieren und natürlich auch denjenigen, die am 15. November mit uns den ,Ozean voller Geschichten‘ befahren.“
Den Appell unterstützt auch Kulturdezernent Apostolos Tsalastras: „Die Lesekompetenz der Schülerinnen und Schüler in Deutschland befindet sich laut aktueller Studien weiterhin in einem Abwärtstrend. Dem müssen wir entgegensteuern.“
So zeigt die Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU) von 2021, deren Ergebnisse 2023 veröffentlicht wurden, dass ein Viertel der getesteten Kinder in Deutschland nicht den international festgelegten Mindeststandard beim Lesen erreicht, der für das erfolgreiche Lernen nötig wäre. Es gibt zwar viele gute Leserinnen und Leser, jedoch auch sehr viele mit großen Mängeln.
„Leseförderung ist eine gute Investition und gehört zum Fundament unseres Bildungswesens“, betont Diana Bengel, Leiterin der Stadtbibliothek: „Um die Freude am geschriebenen und gesprochenen Wort möglichst früh zu wecken, sorgen wir mit unseren vielfältigen Angeboten zur Lese- und Sprachförderung dafür, dass (Vor-)Lesen zum Erlebnis und der Zugang zur Literatur, vor allem bei Kindern und Jugendlichen, erleichtert wird.“
Wie wichtig das ist, zeigen auch die Ergebnisse der IQB-Bildungstrends aus dem Jahr 2022, die 2023 veröffentlicht wurden. Hier wird regelmäßig überprüft, inwieweit Schülerinnen und Schüler in Deutschland die mit den Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz (KMK) definierten Kompetenzziele erreichen. Im Fach Deutsch wird die Studie am Ende der 9. Jahrgangsstufe durchgeführt. Bundesweit 32,5 Prozent der Neuntklässlerinnen und Neuntklässler erreichen im Fach Deutsch nicht den Mindeststandard im Lesen für den Mittleren Schulabschluss(MSA). Das sind 16 Prozentpunkte mehr als sieben Jahre zuvor. Dies zeigt, wie stark die Lesekompetenz im Laufe der Jahre abgenommen hat.
„All diese Ergebnisse zeigen einmal mehr auf, wie wichtig das Lesen und Vorlesen ist. Deshalb möchte der Aktionstag Oberhausen Lesestadt auch im 18. Jahr seines Bestehens mit möglichst vielen bunten, spannenden und vielseitigen Aktionen und Veranstaltungen rund um das Thema Lesen darauf aufmerksam machen“, betont Wilhelm Kurze, Vorsitzender der Literarischen Gesellschaft Oberhausen.
Oberhausen Lesestadt findet in diesem Jahr zeitgleich mit dem bundesweiten Vorlesetag der Stiftung Lesen statt.