Gutes Leben | Stadtgespräch
Sozialkonferenz nimmt das Thema Einsamkeit in den Fokus
Einsamkeit ist ein gesamtgesellschaftliches Phänomen. Millionen Menschen in Deutschland fühlen sich einsam. Anlass für die diesjährige Sozialkonferenz, sich näher mit diesem Thema zu befassen. In Kooperation mit den Wohlfahrtsverbänden (Arbeiterwohlfahrt, Caritasverband, Der Paritätische, Deutsches Rotes Kreuz, Diakoniewerk) und dem Gastgeber Gute Hoffnung Leben hatte die Stadt Oberhausen am 10. Oktober 2024 dazu ins Bistro Jahreszeiten in Sterkrade-Mitte eingeladen. Das Motto der Konferenz: Gemeinsam statt einsam. Britta Costecki, Leiterin des Bereiches Chancengleichheit, moderierte.
In seinem Grußwort an die rund 75 Teilnehmenden hob der zuständige Sozialbeigeordnete Frank Motschull hervor, dass von Einsamkeit nicht nur ältere Menschen betroffen seien, sondern sich das Phänomen in allen Altersgruppen finde. Die Stadt Oberhausen habe es sich zur Aufgabe gemacht, gemeinsam mit den professionellen Akteuren für das Thema zu sensibilisieren und Wege zu finden, Einsamkeit entgegenzuwirken und damit zu lindern.
Insbesondere während der Corona-Pandemie hat die Einsamkeit stark zugenommen, für manche verharrt sie bis heute auf einem hohen Niveau. Neben den individuellen gesundheitlichen Folgen zeigen sich auch gesellschaftliche: Einsame Menschen profitieren weniger vom Wohlstand, nehmen seltener an Wahlen teil und engagieren sich weniger. Armut ist ein bekannter Faktor, der Einsamkeitsbelastungen begünstigt und soziale Teilhabe erheblich erschwert.
Während sich Kabarettist Matthias Reuter mit seinem Song „Herr Förster überfällt die Bank“ dem Thema auf humorvolle Weise näherte, befasste sich Dr. Janosch Schobin vom ISS Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik und Mitglied des bundesweiten Kompetenznetzwerkes Einsamkeit damit auf wissenschaftliche Weise. Andrea Farnschläder, Geschäftsführerin und Vorstand des DRK, zeigte stellvertretend für alle Träger der Arbeitsgemeinschaft die beeindruckende Vielfalt der bereits vorhandenen Angebote der lokalen Wohlfahrtsverbände auf. Während der Sozialkonferenz entwickelte sich zudem eine lebhafte Diskussion und ein reger Meinungsaustausch. Bestehende Angebote wurden transparent gemacht und ergänzende Anregungen und Vorschläge aufgenommen, die nun auf ihre Umsetzbarkeit hin geprüft werden.