Stadtgespräch

„Gesellschaft leben“: Freundschaftstelefon bietet neue, ehrenamtliche Möglichkeiten

Ehrenamtliches Engagement kennt keine Grenzen – weder im Alter noch bei gesundheitlichen Einschränkungen. Genau das zeigt das Projekt „Gesellschaft leben“, das seit über zehn Jahren erfolgreich ältere und mobil eingeschränkte Menschen mit Ehrenamtlichen zusammenbringt. Zum Frühlingsbeginn erweitert das Projekt sein Angebot und startet das Freundschaftstelefon – eine neue Möglichkeit, sich aktiv einzubringen, auch wenn ein persönlicher Besuch nicht möglich ist.

25.03.2025
Foto: An sie können sich Interessierte wenden, v.l. Aline Schulte, Andreas Bechert, Mathilde Horsthemke. (Foto: Stadt Oberhausen)

Freundschaft per Telefon – auch mit Einschränkungen aktiv dabei sein

Mit dem neuen Freundschaftstelefon möchte „Gesellschaft leben“ gezielt Menschen ansprechen, die sich gerne ehrenamtlich engagieren möchten, aber aufgrund von Mobilitätseinschränkungen oder einer Sehbehinderung keine Besuche durchführen können. Ein freundliches Gespräch am Telefon kann genauso wertvoll sein wie ein persönliches Treffen. „Es gibt viele Menschen, die Freude an zwischenmenschlichen Kontakten haben und sich gerne einbringen würden, aber selbst gesundheitlich eingeschränkt sind“, erklärt Nese Özcelik, Koordinatorin von „Gesellschaft leben“ seitens der Stadt Oberhausen. Auch für diejenigen, die sich mit Telefonaten wohler fühlen als mit Besuchen, bietet das neue Angebot eine Möglichkeit, anderen Menschen regelmäßig Gesellschaft zu leisten.

Gemeinsam gegen Einsamkeit – eine Aufgabe für jede und jeden

Die Idee hinter „Gesellschaft leben“ bleibt unverändert: Ehrenamtliche schenken älteren, oft einsamen Menschen Zeit und Aufmerksamkeit – ob durch persönliche Besuche oder künftig auch durch regelmäßige Telefonate. Diese Form der Kontaktpflege kann für beide Seiten bereichernd sein. Wer mag, kann sich zunächst telefonisch austauschen und sich später persönlich kennenlernen. Das Engagement ist freiwillig, flexibel und nicht an eine feste Verpflichtung gebunden.

Sicherheit und Vertrauen stehen an erster Stelle

Gerade bei älteren Menschen gibt es oft eine gewisse Scheu, neue Kontakte zu knüpfen – sei es persönlich oder telefonisch. Deshalb sorgt „Gesellschaft leben“ für Sicherheit: Mit allen Beteiligten wird von den erfahrenen Koordinatorinnen beziehungsweise dem Koordinator ein persönliches Gespräch geführt, sie werden begleitet und beraten. Datenschutz und vertrauensvolle Vermittlung stehen dabei an erster Stelle.

Drei Anlaufstellen für Interessierte

Wer sich für das neue Freundschaftstelefon oder für das klassische Besuchsangebot interessiert, oder es gerne nutzen möchte, kann sich bei einer der drei Anlaufstellen melden:

Alt-Oberhausen: Mathilde Horsthemke, Tel. 0208 998690

Sterkrade: Aline Schulte, Tel. 0208 88253115

Osterfeld: Andreas Bechert, Tel. 0208 999 7777

Weitere Informationen gibt es online unter www.gesellschaft-leben.de.

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„Gesellschaft leben“: Ehrenamtliche stärken ihre Fähigkeiten bei Fortbildung

Der ehrenamtliche Besuchsdienst „Gesellschaft leben“ leistet nicht nur einen Beitrag zur Bekämpfung von Einsamkeit bei älteren Menschen, sondern fördert auch das Miteinander und den Austausch zwischen den Generationen. Auch im zwölften Jahr seines Bestehens fand Ende September im Hotel Schmachtendorf eine umfangreiche Fortbildung statt, an der mehr als 20 engagierte Ehrenamtliche teilnahmen.

14.10.2024
Im Hotel Schmachtendorf trafen sich Ende September 20 Ehrenamtliche von „Gesellschaft leben“ zur jährlichen Fortbildung. (Foto: Stadt Oberhausen)

Vielseitiges Themenspektrum von Trauer bis zu Schutz vor Trickbetrug

Zu Gast war der examinierte Altenpfleger und Diplom-Sozialwissenschaftler Dr. Stephan Kostrzewa, der über Fragen rund um den Tod, unter anderem wie „Kann man das Sterben spüren?“, sowie über Formen der Trauerarbeit referierte. Darüber hinaus vermittelte der Referent Erkenntnisse über den Sinn des Lebens in verschiedenen Lebensphasen. Ebenfalls geladen war Polizeihauptkommissar Tom Litges, der die Probleme bei Trickbetrug aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtete und Wege aufwies, wie ältere Menschen sich schützen können. Litges stellte ein unter anderem von ihm selbst gestaltetes Stickeralbum vor, welches einerseits zum Sammeln animiert und andererseits die Seniorinnen und Senioren beim Durchblättern an die Tricks der Betrügenden erinnert.                         

Zum Hintergrund:

Bei „Gesellschaft leben“ besuchen Ehrenamtliche vorwiegend Ältere, die von Einsamkeit bedroht sind und verbringen einmal pro Woche Freizeit mit ihnen. Es werden keine Tätigkeiten professioneller Dienstleister angeboten. Die Beteiligten gestalten diese Freizeit selbst. Die Ehrenamtlichen treffen sich zudem in regelmäßigen Abständen zum Austausch und zur Fortbildung. Mehr Infos gibt es unter www.gesellschaft-leben.de.

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Gesellschaft leben: Gemeinsamer Besuch der Ausstellung im Gasometer

Ehrenamtliche, die von ihnen betreuten Menschen und die Koordinatoren des ehrenamtlichen Besuchsdienstes „Gesellschaft leben“ haben am 22. Mai gemeinsam den Gasometer besucht. Drei Guides führten die rund 60 Besucherinnen und Besucher gut 90 Minuten durch die neue Ausstellung „Planet Ozean“. Anschließend ging es zum geselligen Austausch ins Café Mary & Joe, vielen sicher noch bekannt als Ökumenisches Kirchenzentrum Neue Mitte am Platz der guten Hoffnung 1. Einen Ausflug wie diesen organisiert „Gesellschaft leben“ einmal im Jahr als Dankeschön und als Anerkennung für das Engagement der Ehrenamtlichen sowie als Extra-Angebot für die betreuten Bürgerinnen und Bürger. Der letzte Gasometer-Besuch war 2022.

28.05.2024
Ehrenamtliche, die von ihnen betreuten Personen und die Koordinatoren des ehrenamtlichen Besuchsdienstes vor dem Gasometer. (Foto: Gesellschaft leben)

„Gesellschaft leben“ ist ein auf ehrenamtliches Engagement gestützter Besuchsdienst für alleinlebende und eingeschränkt mobile Menschen in Oberhausen. Er spricht Menschen an, die nur noch bedingt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können, sich aber neue Kontakte in ihrer häuslichen Umgebung wünschen. Nähere Infos auf www.gesellschaft-leben.de.