Sport | Stadtgespräch

125 Jahre Grün-Weiß Holten – Oberbürgermeister überbringt Glückwünsche

Seit mittlerweile 125 Jahren gibt es den Mehrspartenverein Grün-Weiß-Holten 1900 e. V., der dieses Jubiläum in seinem Sportpark an der Bahnstraße mit ganz besonderen Gästen feierte. Zu den Gratulanten zählte neben Stadtsportbund-Präsident Manfred Gregorius auch Oberbürgermeister  Daniel Schranz.

„Unsere Oberhausener Sportvereine leisten sehr wichtige Arbeit für die Menschen in unserer Stadt – Grün-Weiß Holten schon seit 125 Jahren“, so Schranz: „Sie sorgen für mehr Gesundheit, für mehr Integration und natürlich auch für Spaß. Für dieses Engagement danke ich allen Beteiligten im Namen der Stadt Oberhausen, aber auch ganz persönlich, sehr herzlich.“

05.09.2025
Foto: Verein

„Ihr Verein hat es in den 125 Jahren seines Bestehens offenbar sehr gut geschafft, durch alle Zeiten und über jeden Zeitgeist hinweg die richtige Balance zu finden. Auf der einen Seite an seinen Traditionen und Werten festzuhalten, die den Verein groß gemacht haben – und auf der anderen Seite neuen Sportarten, neuen Entwicklungen gegenüber offen zu sein.  Heute ist der TUS Grün-Weiß Holten ein moderner Mehrspartenverein mit positiver Strahlkraft in die Oberhausener Sportlandschaft“, so Manfred Gregorius, Präsident des SSB Oberhausen.

In seinem Grußwort erinnerte Oberbürgermeister Schranz an die Ereignisse im Jahr 1900, als rund 30 Turnbrüder den Turnverein Holten gründeten. In der wechselvollen Geschichte des 20. Jahrhundert sei es gelungen, Herausforderungen zu meistern und neue Wege zu gehen. Der Zusammenschluss des 1934 entstandenen SV Grün-Weiß Holten mit dem TV Holten habe 1936 zur Gründung des Turn- und Spielvereins Grün-Weiß Holten 1900 e. V. geführt. „Der Verein hat das gelebt, was Vereinskultur so besonders macht: Ehrenamtliches Engagement, gelebte Gemeinschaft, Förderung der Jugend und die Pflege einer langen Tradition, die immer wieder mit neuen Impulsen gefüllt wird“, so der Oberbürgermeister.

 

Es sei auch Aufgabe der Stadt, die Vereine fit für die Zukunft zu machen. „Wir haben in den vergangenen zehn Jahren über 30 Millionen Euro in unsere Sportstätten stadtweit investiert, 4,5 Millionen Euro davon fließen allein in diesen Standort“, so Schranz. „Das ist ein Investment in die Zukunft des Vereins und unserer Sportlandschaft. Mein Dank gilt allen, die den Verein in diesen 125 Jahren geprägt haben und heute noch prägen“.

Stadtgespräch

40 Jahre Jugendclub Courage – Oberbürgermeister Schranz gratuliert

Seit 40 Jahren engagiert sich der Jugendclub Courage in der Kinder- und Jugendarbeit – und macht jungen Oberhausenerinnen und Oberhausenern viele Angebote. „Das ist ein guter Grund, zu feiern, zu gratulieren und Dank zu sagen“, fand auch Oberbürgermeister Daniel Schranz – und überbrachte die Glückwünsche persönlich bei der Party des Jugendclubs im Jugend- und Kulturzentrum Druckluft an der Straße Am Förderturm.

29.08.2025
Foto: Stadt Oberhausen / Carsten Walden

„Der Jugendclub Courage ist einer der Anbieter von kommunaler Jugendarbeit in unserer Stadt und ein wichtiger Kooperationspartner für die Stadt Oberhausen“, betont Oberbürgermeister Schranz: „Die Angebote helfen Kinder und Jugendlichen im Alltag, in Krisensituationen, sie bieten einen Ort für Bildung, für Kreativität und Spaß – hier werden Räume geschaffen, in denen junge Menschen wachsen, Erfahrungen sammeln, sich engagieren und Gemeinschaft erleben können.“ Dafür dankte Schranz bei der Jubiläumsfeier André Wilger, dem Vorsitzenden des Vereins Jugendclub Courage, und allen anderen Beteiligten im Namen der Stadt Oberhausen ausdrücklich.

 

Der Jugendclub Courage ist ein anerkannter freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe und seit seinen Anfängen 1985 in Oberhausen Anbieter von Jugendarbeit in den unterschiedlichsten Bereichen.

 

Als Jugendinitiative der Friedensbewegung (Engagement für Frieden, Völkerverständigung und Friedenspädagogik) bietet der Jugendclub vielfältige Angebote, die von Jugendberatung über Gedenkstättenfahrten bis hin zu Musik- und Kreativprojekten reichen. Ziel des Jugendclubs Courage ist es, den Jugendlichen neue Perspektiven zu eröffnen, Teilhabe zu stärken, eigene Ideen zu fördern und gesellschaftliche Mitwirkung zu unterstützen.

 

 

Hintergrundinformation:

Der Jugendclub Courage (Am Förderturm 27) setzt mit unterschiedlichen Angeboten für Kinder- und Jugendliche seine Kernanliegen um. Das vielfältige Angebotsspektrum umfasst dabei Jugendberatung, Durchführung von historisch-politischen Gedenkstättenfahrten, Musik- und Kreativprojekte, soziale Gruppenangebote, Unterstützung in den Feldern Schule und Beruf, Unterhaltung von Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit sowie freizeitpädagogische, erlebnisorientierte und präventive Projekte. Der Jugendclub Courage hat eine Geschäftsstelle mit eigenen Projekt- und angrenzenden Musik-, Kreativ-, und Bewegungsräumen. Darüber hinaus unterhält er im Wohnpark Bebelstraße eine Einrichtung der offenen Kinder- und Jugendarbeit. Weitere Informationen zum Jugendclub Courage und seiner Arbeit gibt es auf www.jugendclub-courage.de


Gutes Leben | Stadtgespräch

Sally Perel, Zeitzeuge, Freund und Ehrenringträger der Stadt Oberhausen, wäre am 21. April 100 Jahre alt geworden

Seit dem Jahr 2000 hat Sally Perel regelmäßig die Stadt Oberhausen und die Jugendlichen hier besucht. Er hat an vielen weiterführenden Oberhauser Schulen über sein Leben gesprochen und so mehr als 25.000 Menschen erreicht. Am 21. April wäre er 100 Jahre alt geworden, 2019 hat er der Volkshochschule zu ihrem 100-jährigen Jubiläum noch eine Videobotschaft geschickt. Sein Geburtstag fiel in die bewegte Zeit zwischen den Weltkriegen, als es große Hoffnungen gab und die Weimarer Reichsverfassung in Kraft trat, die erstmals eine Schulpflicht für alle vorsah, was für viele auch ein Recht auf Bildung bedeutete. Die Volkshochschulen erhielten Verfassungsrang, Erwachsenenbildung sollte von allen politischen Ebenen gefördert werden.

25.04.2025

Für Sally Perel war die Schulzeit in Peine bis Mitte der 30er die schönste Zeit in einem Deutschland, das in ihrer Erinnerung immer grün blieb. Das hat er immer wieder betont, genauso wie seine Begeisterung für Bildung, daher auch seine Verbundenheit mit der Volkshochschule in Oberhausen.  Aber ab dem elften Lebensjahr konnte er seine eigene Schulzeit nie wirklich ideologie- und angstfrei vervollständigen. Nach dem deutschen Verweis aus der Schule als jüdisches Kind und Flucht nach Lodz besuchte er für eine kurze Zeit eine polnische Schule. Seine Liebe zur polnischen Sprache hat er dann in Oberhausen jedes Jahr im Gdanska mit Maria und Czeslaw Golebiewski gepflegt. Von Lodz musste er als Jugendlicher weiter fliehen, zwei Jahre Komsomolzenschule in Weißrussland und dann schließlich die Hitlerjungenschule in Braunschweig für vier Jahre „versteckt in der Haut des Feindes“ beendeten die Schulzeit. Weder die Schule noch eine andere Bildungslaufbahn konnte er formal wirklich zu Ende führen, dabei lernte er so gerne. Er hat unermüdlich der Jugend in Oberhausen erklärt, wie schön es ist, in Frieden und Freiheit gemeinsam zu lernen. In Deutschland las er viele deutschsprachige Romane und Sachbücher, war immer historisch und politisch gut informiert und hat als politischer Mensch das komplexe Weltgeschehen bis zum Schluss reflektiert. Das hat ihn in Oberhausen zu einem begehrten und spannenden Gesprächspartner gemacht.

Er kam den Jugendlichen nah, weil er ihnen von seiner eigenen Jugend auf Augenhöhe erzählt hat. Er war der beste Geschichtslehrer, weil er wusste, wie es war, ein Jugendlicher zu sein und mit 16 Jahren zu lieben, Angst zu haben und vieles mehr. Nach den Lesungen standen die Leute in langen Schlangen, um sich mit ihm zu unterhalten, sich umarmen zu lassen, Fotos zu machen und sich in mehreren Sprachen zu verabschieden. Er war Atheist, aber hat sich als Mensch für Frieden eingesetzt, für „Shalom“ und „Salaam“, für Israel und Palästina. Er hat sich dafür eingesetzt, dass in Oberhausen ein Filmfestival in seinem Namen stattfindet, das voraussichtlich im November seine Fortsetzung findet unter dem Namen „Novembertage – In Gedenken an Sally Perel“. Das Festival wird eine Brücke schlagen zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – zwischen historischen Umbrüchen und heutigen Herausforderungen für Demokratie und Menschenrechte.

Sally Perel hat sich für das friedliche Zusammenleben der Jugend eingesetzt. Er hat die Jugend als Zukunft gesehen und als politisch bedeutsam. Er hat den Jugendlichen den Auftrag gegeben, „Zweitzeugen“ seiner Geschichte zu werden. Er hat sie immer mit großem Respekt angesprochen und ihnen gesagt, wie wichtig sie für die Zukunft sind. Die Jugendlichen und die Freundschaften inklusive unzähliger Umarmungen von Jugendlichen und Grundschulkindern bleiben dem Kulturdezernenten Apostolos Tsalastras und den VHS-Mitarbeitenden lebendig vor Augen. Das gilt auch für die Filmfestival-Veranstaltenden, insbesondere die Gedenkhalle, den Dokumentarfilmer Volker Köster, der eine Lesereise filmisch begleitete, für die Schulen und viele Lehrkräfte und nicht zuletzt für die Autorinnen und Autoren des Buches über ihn „Du sollst leben“.

Die Stadt, das Kulturdezernat, die Volkshochschule und die Stadtgesellschaft blicken auf eine sehr berührende und bewegende gemeinsame Zeit zurück und werden ihn weiter vermissen. Sein Vermächtnis an die Menschen in Oberhausen wird in Ehren gehalten und die Erinnerung wachgehalten. „Ruhe in Frieden/Shalom und Salaam, auf den Weltfrieden, lieber Freund Sally!