Schlagwort: Sanierung
Gutes Leben | Stadtgespräch
Europäisches Vorzeigeprojekt: sieben Lehrschwimmbäder saniert und ökologisch modernisiert
Moderne Lehrschwimmbecken für Oberhausener Schülerinnen und Schüler, weniger CO2-Ausstoß und ein deutlich geringerer Energieverbrauch – die Sanierung der sieben Oberhausener Lehrschwimmbecken ist ein Erfolgsprojekt. Beispielhaft für alle sieben sanierten und modernisierten Lehrschwimmbecken hat Oberbürgermeister Daniel Schranz am Mittwoch, 28. August 2024, offiziell die Schwimmhalle des Heinrich-Heine-Gymnasiums eröffnet. „Diese Investition lohnt sich dreifach“, sagte Schranz: „Durch dieses innovative Sanierungsprojekt haben wir sieben Schwimmbecken in Oberhausen sichern können, in denen Kinder, Jugendliche und Erwachsene schwimmen lernen und sich fit halten. Zudem sparen wir rund acht Prozent des gesamten städtischen Energieverbrauchs ein – und damit nicht nur beträchtliche Kosten, wir verringern auch ganz massiv den CO2-Ausstoß.“ Fachleute haben errechnet, dass durch die Sanierung mindestens 1.200 Tonnen weniger CO2 ausgestoßen werden.
Dass die Sanierung nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern gerade für Kinder, Jugendliche und Vereine zentral ist, betont der für Schule und Sport zuständige Beigeordnete Jürgen Schmidt: „Mit Abschluss des Projekts stehen durch die Lehrschwimmbecken zusätzlich zu den öffentlichen Bädern dezentral in ganz Oberhausen insgesamt 600 Quadratmeter moderne Wasserflächen zur Verfügung. Das ist mehr als ein kleines Hallenbad.“
Die sieben Lehrschwimmbecken werden von morgens bis nachmittags von verschiedenen Schulen und auch Kindertageseinrichtungen in ihrer Umgebung genutzt, von 16 Uhr bis zum Teil nach 21 Uhr und auch samstags bieten Sportvereine, private Schwimmschulen, aber auch etwa die Ruhrwerkstatt dort ihre Kurse zum Schwimmenlernen und für Aqua-Fitness an.
Die Stadt Oberhausen hat in den vergangenen Jahren intensiv an den Lehrschwimmbädern gearbeitet. Im Rahmen des DISKO-Projekts (Digitalisierung als Schlüssel zum Klimaschutz – intelligentes Energiemanagement von Lehrschwimmbädern – das Oberhausener Modell) wurden unter anderem Heizungs-, Lüftungs- und Pumpentechnik der Schwimmbäder modernisiert.
Bei der energetischen Sanierung der Gebäudehüllen wurde Stroh als Dämmstoff genutzt, was in diesem Ausmaß eine der größten Strohbaustellen Europas war und damit ein europäisches Vorzeigeprojekt ist. „Stroh ist ein ökologischer, nachhaltiger und lokal verfügbarer Dämmstoff, der alle Brandschutzanforderungen bei einer ausgezeichneten Dämmeigenschaft darstellt“, betont der für die städtischen Immobilien und die bauausführenden Servicebetriebe Oberhausen zuständige Beigeordnete Michael Jehn: „Zudem lässt sich Stroh im Gegensatz zu herkömmlichen Dämmstoffen auch nach der Nutzung der Gebäude klima- und nahezu kostenneutral entsorgen.“
Dr. Thomas Palotz, Beigeordneter für Stadtplanung, Bauen, Mobilität und Umwelt erklärt: „Durch die aufgeführten Maßnahmen und deren intelligente Vernetzung konnte die Stadt Oberhausen für dieses Projekt Fördergelder aus dem europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE) einholen. Fördergelder, die ein solches Projekt mit großer Außenwirkung für die Stadt Oberhausen erst möglich machten.“ Das DISKO-Projekt wurde mit insgesamt 8,1 Millionen Euro gefördert.
Weil die Lehrschwimmbecken, die zum größten Teil in den 1960er Jahren erbaut wurden, für die Bauarbeiten sowieso geschlossen werden mussten, investierte die Stadt Oberhausen weitere Mittel in die energetische Sanierung auch der Nebengebäude der Schwimmbäder, in neue Edelstahlbecken, in die optische Aufwertung der bis zu rund 60 Jahre alten Schwimmhallen, die Sanierung der Umkleiden, Duschen und Sanitäreinrichtungen sowie die Schadstoffbeseitigung.
Teil des Projektes waren die Lehrschwimmbäder der Alsfeldschule, der Erich-Kästner-Schule, der Schillerschule, der Schule an der Oranienstraße, der Schule am Froschenteich, der Ruhrschule und des Heinrich-Heine-Gymnasiums.
Mit Beginn des neuen Schuljahres sind wieder alle sieben Lehrschwimmbäder geöffnet. Sie tragen einen großen Teil dazu bei, dass die Oberhausener Schüler und Schülerinnen das Schwimmen lernen und die lokalen Sportvereine sie wieder vielfältig nutzen können.
Stadtgespräch
Photovoltaik liefert Strom für Stadtarchiv-Klimaanlage: Energetische Sanierung abgeschlossen
Die umfangreichen energetischen Sanierungsmaßnahmen im Stadtarchiv Oberhausen sind abgeschlossen. Neben der Sanierung der gesamten Dachfläche und der anschließenden Installation von Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach des Stadtarchivs wurde auch die Klimatechnik umfassend saniert.
Oberbürgermeister Daniel Schranz machte sich vor Ort ein Bild von den Sanierungsmaßnahmen: „Diese Investition wird sich für Oberhausen in zweifacher Hinsicht auszahlen“, sagte der Historiker: „Wir sichern mit der neuen Klimatechnik historische Dokumente unserer Stadt für interessierte Bürgerinnen und Bürger, für die Forschung und vor allem für die nachfolgenden Generationen – von fotografischen Stadtansichten über Textdokumente bis zu Kurzfilmtage-Schätzen. Mit der Photovoltaik-Anlage erzeugen wir die Energie, die für die sichere Lagerung der Archivalien gebraucht wird, zu großen Teilen selbst: Das ist ein großer Gewinn fürs Klima.“
Der zuständige Beigeordnete Apostolos Tsalastras ergänzt: „Das Stadtarchiv ist in Oberhausen ein eindrucksvolles Beispiel für die Transformation von Kultureinrichtungen an moderne gesellschaftliche Anforderungen: Nachhaltige Klima- und ökologisch verantwortliche Energietechnik ergänzen harmonisch den Kultur-Auftrag, Archivgut ebenso nachhaltig für die Ewigkeit der Nachwelt zu erhalten.“
Spezielle Klimaanlagen im Stadtarchiv
An eine Klimaanlage im Archiv werden ganz andere Anforderungen gestellt als an fast alle anderen Klimaanlagen, sei es für ein Bürogebäude oder auch für ein Lebensmittellager. Meistens genügt es, die Temperatur zu regulieren. Und meistens sind gewisse Schwankungen tolerabel, so dass die Temperatur heruntergefahren, die Anlagenleistung selber heruntergefahren werden kann und erst nach Stunden wieder erhöht werden muss. Im Archiv aber funktioniert der dauerhafte Schutz der Materialien aus Papier oder auch aus fototechnischen Kunststoffen nur, wenn zwei Anforderungen erfüllt werden: Temperatur und Luftfeuchtigkeit müssen gleichzeitig Sollwerte erreichen. Und zusätzlich sind nur geringe Toleranzen akzeptabel, um das zum Teil einzigartige Material nicht zu schädigen. Diese Anforderungen bedeuten eine enorm erhöhte technische Leistungsfähigkeit der Klimatechnik. Einfach ausgedrückt liegt das daran, dass Temperatur und Luftfeuchtigkeit sich gegenseitig beeinflussen: Je wärmer die Luft ist, umso besser nimmt sie Feuchtigkeit auf. Deshalb müssen die technischen Geräte zur Kühlung und Be- oder Entfeuchtung miteinander korrespondieren über eine komplexe sowie permanent tätige elektronische Kontroll- und Steuerungstechnik.
Stadtarchivleiter Dr. Magnus Dellwig zeigt sich erfreut über die neue Technik: „Durch die kompetente Planung und Prozess-Steuerung der Fachingenieure Heiming sowie das engagierte Projektmanagement der SBO von 2018 bis 2023 werden die vier Klimaanlagen in den vier Magazinen des Stadtarchivs Oberhausen diesem hohen Anspruch gerecht.“
Große Photovoltaikanlage
Durch die optimale Nutzung des Potentials, welches das Bestandsgebäude einer ehemaligen Schule aus dem Baujahr 1973, ergänzt um den Erweiterungsbau Magazin, bot, ist es gelungen, energetische Nachhaltigkeit umfassend und dauerhaft ökologisch verantwortungsbewusst herzustellen. Zwei Flachdächer von rund 715 Quadratmeter Fläche, die von Osten, Süden und Westen nicht verschattet werden, bieten beste Voraussetzungen für eine Photovoltaik-Anlage von über 452 Quadratmeter Kollektoroberflächen, die rund 45.000 Kilowattstunden im Jahr produziert und damit den größten Teil des Strombedarfs des Stadtarchivs abdeckt.