Kunst & Kultur | Stadtgespräch

Heimatforscher und Ehrennadelträger Karl Lange gestorben

Der frühere Schulleiter und Träger der Ehrennadel der Stadt Oberhausen, Karl Lange, ist am 30. August 2024 im Alter von 100 Jahren gestorben. Das „Gedächtnis Schmachtendorfs“ wurde er genannt, war er doch über 50 Jahre Vorsitzender des Vereins für Verkehr und Heimatkunde Oberhausen-Schmachtendorf und anschließend sein Ehrenvorsitzender. Bereits 1985 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. 2001 erhielt er vom Verein „Pro Ruhrgebiet“ zudem den Ehrentitel „Bürger des Ruhrgebiets“ – ein Ausdruck des großen langjährigen ehrenamtlichen und vielfältigen Engagements von Karl Lange. Die Liste seiner Ehrenämter war lang. Hauptberuflich war er Lehrer an verschiedenen Schulen.

10.09.2024

„Karl Lange war eine Institution in Schmachtendorf und ein hingebungsvoller Heimatkundler“, würdigte Oberbürgermeister Daniel Schranz die Verdienste. „Akribisch widmete er sich der Heimatforschung besonders in Schmachtendorf und veröffentlichte mehrere Bücher. Dabei teilte er sein Wissen immer wieder großzügig bei öffentlichen Anlässen mit anderen und erzählte teils humoristische Geschichten aus der Nachkriegszeit“, sagt der Oberbürgermeister: „Für seinen haupt- und ehrenamtlichen Einsatz zum Wohl Oberhausens wird die Stadt Karl Lange in dankbarer Erinnerung halten.“

Rat der Stadt verlieh Lange 1984 die Ehrennadel

Der Rat der Stadt Oberhausen hatte Karl Lange 1984 die Ehrennadel der Stadt verliehen, um damit sein jahrzehntelanges Engagement für den Heimverein Schmachtendorf, die Heimatgeschichte und Heimatbewusstsein zu würdigen. Karl Lange habe sich erfolgreich darum bemüht, mit gleichgesinnten Vereinsfreunden, das kulturelle Leben im „hohen Norden“ Oberhausens zu aktivieren. Dabei bemühte er sich stets um den Schutz der Landschaft, gehörte dem neu gegründeten Landschaftsbeirat an und war auch dessen Vorsitzender.

Gutes Leben | Stadtgespräch

Rat würdigt Engagement für Oberhausen mit Ehrennadeln

Oberhausen hat fünf neue Trägerinnen und Träger der Ehrennadel: Mit der Auszeichnung würdigt der Rat der Stadt Menschen, die sich besonders im ehrenamtlichen Bereich um die Stadt Oberhausen und ihre Bürgerinnen und Bürger verdient gemacht haben. Im Rahmen einer Feierstunde im Ratssaal verlieh Oberbürgermeister Daniel Schranz am Montag, 18. März 2024, die Ehrennadeln im Namen des Rates an Wilhelm Dickhoff, Dr. Peter Kaup, Harry Quoos, Ines Schillinger und Hannelore Weiss.

19.03.2024
v. li.: Wilhelm Dickhoff, Hannelore Weiss, Ines Schillinger, Oberbürgermeister Daniel Schranz, Harry Quoos und Dr. Peter Kaup. (Foto: Stadt Oberhausen / Tom Thöne)

„Engagierte Menschen wie die jetzt Ausgezeichneten machen Oberhausen zu einer noch schöneren, noch besseren, noch menschlicheren Stadt“, sagte Schranz: „Sie alle haben Menschen in unserer Stadt berührt, und sie alle haben mit ihrem Engagement ein Vorbild abgegeben.“

Einsatz für den Sport, die Kraft der Musik und die Medizin

Wilhelm Dickhoff hat sich mehr als 50 Jahre lang in verschiedenen Funktionen für den Sportverein VfL Bergheide 1919 engagiert: Allein 43 Jahre lang war er Vorsitzender des Sterkrader Vereins. In seiner Laudatio würdigte der Oberbürgermeister den jahrzehntelangen Einsatz des 86-Jährigen, der immer noch regelmäßig Sportlerinnen und Sportler beim Training unterstützt.

Dr. Peter Kaup betreibt nicht nur mit Kolleginnen und Kollegen eine Gemeinschaftspraxis in Sterkrade, der 58-jährige Facharzt für Allgemeinmedizin und Anästhesiologie ist auch Notfall- und Palliativmediziner und engagiert sich in vielen verschiedenen Bereichen ehrenamtlich: etwa in der humanitären und Katastrophen-Hilfe mit der Organisation I.S.A.R. Germany, als Kreisverbandsarzt des Deutschen Roten Kreuzes Voerde/Dinslaken/Hünxe oder als Vorsitzender der Bezirksstelle Ruhr der Ärztekammer Nordrhein. Oberbürgermeister Schranz dankte Dr. Kaup für seinen Einsatz zum Wohl der Menschen in Oberhausen, vor allem auch für sein Engagement im Krisenstab der Stadt während der Corona-Pandemie.

Der ehemalige Bergmann Harry Quoos nutzt seit Jahrzehnten sein musikalisches Können, um das Leben seiner Mitbürgerinnen und Mitbürger zu bereichern. Der 85-Jährige gibt jede Woche im Osterfelder Bischof-Ketteler-Pflegezentrum mit seiner Harmonika den Takt vor und singt mit Bewohnerinnen und Bewohnern, die an Demenz erkrankt sind. Die Arbeiterwohlfahrt unterstützt er seit 27 Jahren ehrenamtlich, bringt Menschen mit Musik zum Singen und Tanzen und gestaltet etwa Martinsumzüge und Weihnachtsfeiern musikalisch. Der Oberbürgermeister dankte Harry Quoos für sein ehrenamtliches Engagement mit der heilsamen und verbindenden Kraft der Musik.

Sorge für junge, ältere und in Not geratene Menschen

Ines Schillinger engagiert sich an vielen Stellen in der Stadt ehrenamtlich. In der Pauluskirche tut sie das schon seit frühester Jugend – seit mehr als 20 Jahren leitet sie in der heutigen Evangelischen Emamus-Kirchengemeinde, Bereich Lirich, die Seniorenbegegnungsstätte. In der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft bringt Ines Schillinger seit mehr als 20 Jahren Kindern das Schwimmen bei und engagiert sich zudem in der Nachwuchsarbeit. Seit 30 Jahren ist die 59-Jährige in der Elterninitiative Löwenzahn aktiv, seit mehr als 20 Jahren begleitet sie die Arbeit und Entwicklung der Löwenzahn-Kindertageseinrichtungen als 1. Vorsitzende des Vereins. Der Oberbürgermeister dankte ihr für im Namen des Rates für ihren „begeisterten und begeisternden Einsatz für junge und nicht mehr ganz so junge Menschen in dieser Stadt“.

Hannelore Weiss kümmert sich seit vielen Jahren als ehrenamtliche Mitarbeiterin der Hilfsorganisation „Weißer Ring“ um Menschen, die Opfer von Kriminalität geworden sind. Jahrelang leitete sie die Oberhausener Außenstelle des „Weißen Rings“. Mit ihren Kolleginnen und Kollegen ist Hannelore Weiss Tag und Nacht ansprechbar, wenn Menschen, die Opfer geworden sind, etwa ein persönliches Gespräch brauchen, Begleitung oder Hilfe bei Terminen bei der Polizei oder bei Gericht wünschen oder wenn sie Hilfe bei der Suche nach dem richtigen Unterstützungsangebot brauchen. Schranz dankte der 74-Jährigen für ihr „immens wichtiges Engagement zum Wohl der Menschen in Oberhausen“.

Informationen zu ehrenamtlichem Engagement in Oberhausen

Die Stadt Oberhausen bietet Bürgerinnen und Bürgern, die sich ehrenamtlich engagieren möchten und nach einer passenden Tätigkeit suchen, Beratung und Unterstützung an. Eine Datenbank zum Durchsuchen finden Interessierte im Internet unter Beratung und Vermittlung (oberhausen.de); persönliche oder telefonische Beratungsgespräche können auch unter 825-8111 oder 825-8116 oder mit einer E-Mail an ehrenamt@oberhausen.de vereinbart werden.

Hintergrund Ehrennadel

Der Rat der Stadt vergibt seine Ehrungen auf der Grundlage der „Satzung über Auszeichnungen für besondere Verdienste um die Stadt Oberhausen“. Die Ehrennadel der Stadt Oberhausen ist aus Silber gefertigt und besteht aus einer dreigeteilten Platte, die die drei Stadtbezirke symbolisieren soll. Auf der Platte ist das Wappen der Stadt angebracht. Auf der Rückseite sind der Name der Trägerin oder des Trägers und das Verleihdatum eingraviert. Dazu gibt es eine Urkunde.