Gutes Leben | Stadtgespräch

Oberhausen spendet wieder drei Fahrzeuge an Saporishja

In einer gemeinschaftlichen Aktion hat die Stadt Oberhausen mit der Stadt Magdeburg und dem Verein „Oberhausen hilft“ drei Fahrzeuge an ihre ukrainische Partnerstadt Saporishja gespendet.

Zwei der Fahrzeuge, ein Kipplader mit Kran, der unter anderem zum Abtransport von Trümmern genutzt werden kann, und ein Geländefahrzeug wurden der Stadtverwaltung von Saporishja zur weiteren Verwendung übergeben. Beide Fahrzeuge hat die Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Auftrag des Bundes der Stadt Oberhausen und der Stadt Magdeburg, ebenfalls Partnerstadt von Saporishja, für die Weitergabe an die ukrainische Kommune kostenfrei zur Verfügung gestellt. Beim dritten Fahrzeug hat der Verein „Oberhausen hilft“ direkt auf eine Bedarfsmeldung des Kinderkrankenhauses Nr. 5 in der Partnerstadt reagiert und einen Ford Transit zum Transport der Kinder beschafft.

26.04.2024
Oberbürgermeister Daniel Schranz (4.v.r.) mit Vertretern des Vereins „Oberhausen hilft“, der Feuerwehr sowie der Stadtverwaltungen von Oberhausen und Saporishja bei der Übergabe der Fahrzeuge. (Foto: Stadt Oberhausen/Tom Thöne)

Oberbürgermeister Daniel Schranz übergab mit Vertretern von „Oberhausen hilft“ die drei Fahrzeuge den eigens angereisten Vertretern der Verwaltung von Saporishja. Schranz erkundigte sich bei dieser Gelegenheit auch nach der aktuellen Situation und dem derzeitigen Frontverlauf und erklärte: „Wir beobachten die Entwicklungen in Saporishja mit großer Sorge. Wir sind in Gedanken bei unseren Freundinnen und Freunden und arbeiten weiter daran, sie in diesem furchtbaren Krieg nach Kräften zu unterstützen.“

Die Fahrzeuge sind bereits in der Ukraine und werden schon in den kommenden Tagen vor Ort zum Einsatz kommen.

Insgesamt hat Oberhausen schon mehr als 20 Hilfsgütertransporte nach Saporishja geschickt. 15 Mal waren es Sattelschlepper mit Tonnen voller Hilfsgüter, sechs Mal waren es Fahrzeugspenden: ein Löschfahrzeug, zwei Sprinter, ein Pkw, ein Pick-Up, ein Kleinbagger und sechs Krankentransportwagen; dazu kommen nun der Kipplader, der Geländewagen und der Kleintransporter. Insgesamt wurden rund 500 Paletten Hilfsgüter mit einem Gesamtgewicht von rund 170 Tonnen geliefert, unter anderem:

  • 84 Kombigeräte zum Heizen und Kochen (mit Holz oder Kohle)
  • 46 Gasheizgeräte
  • ein Großgenerator
  • 30 Diesel-Stromgeneratoren für den Dauerbetrieb
  • mehr als 200 Paletten Lebensmittel und Hygieneprodukte
  • mehr als 60 Paletten Kleidung (überwiegend Neuware mit einem Schwerpunkt auf Winterkleidung)
  • mehr als 50 Paletten medizinische Hilfsgüter für Krankenhäuser, darunter Medikamente, Verbrauchsmittel und medizinische Geräte
  • rund 50 Paletten Kälteschutzartikel wie Schlafsäcke, Isomatten und Decken
  • Spezialausrüstung für Rettungskräfte
  • Individuelles Notfallequipment wie Taschenlampen, Powerbanks, Batterien, Isolierflaschen und Verbandkästen
  • Ausstattungs- und Kälteschutzmaterialien für Kinderheime
  • Insgesamt rund 6.400 Weihnachts-Geschenkpakete in den Jahren 2022 und 2023 für Kinder in Saporishja

Bei der Beschaffung der verschiedenen Hilfsgüter orientieren sich die Stadt Oberhausen und der Verein „Oberhausen hilft“ eng an dem aus Saporishja übermittelten Bedarf, der über die dortige Stadtverwaltung und den Partnerschaftsverein mitgeteilt wird.

Kunst & Kultur | Stadtgespräch

Gedenken an die Opfer des Krieges

Vor zwei Jahren, am 24. Februar 2022, startete Russland seinen Angriff auf die Ukraine. In einem gemeinsamen Konzert erinnerten am vergangenen Wochenende Chöre aus Oberhausen und Saporishja an die Opfer des brutalen Angriffskrieges.

27.02.2024
Gedenkveranstaltung_Ukraine©Tom_Thöne-final1

Während sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Oberhausener Veranstaltung in der evangelischen Christuskirche in der Nohlstraße trafen, kamen die Teilnehmenden in der ukrainischen Partnerstadt in einem der drei städtischen Kulturbunker zusammen. Dort sind Kulturveranstaltungen auch während der ständigen Luftalarme möglich.  Alle Beiträge wurden simultan ins Ukrainische und ins Deutsche übersetzt und live in die jeweilige Partnerstadt übertragen.

In seiner Rede versicherte Oberbürgermeister Daniel Schranz den Bürgerinnen und Bürgern in Saporishja, dass Oberhausen weiter voller Solidarität an ihrer Seite stehe. „Und auch, wenn ein Ende bislang leider nicht in Sicht ist, und auch, wenn die Erschöpfung groß ist und zurzeit fast alles schwer erscheint, dürfen wir die Hoffnung nicht verlieren“, sagte Schranz, der zuvor die Kraft und den Mut der ukrainischen Bevölkerung betont hatte: „Unsere Forderung kann nur sein, dass Russland diesen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg beendet! Damit nicht noch mehr Menschen sterben, damit nicht noch mehr Familien auseinandergerissen werden, damit nicht noch mehr Kinder traumatisiert werden und fliehen müssen, damit nicht noch mehr Heime zerstört werden. Denn jedes Volk der Welt hat das Recht auf Freiheit und Unabhängigkeit.“

 

Foto: Stadt Oberhausen / Tom Thöne

Superintendent Joachim Deterding erinnerte in seiner Ansprache an die vielen Opfer, die zu beklagen sind. Er nannte unter ihnen auch die beiden jungen Männer Vova und Artem, die als Geflüchtete nach Deutschland gekommen sind und am 10. Februar dieses Jahres in Oberhausen durch einen Messerangriff getötet wurden.

Der kommissarische Oberbürgermeister der Stadt Saporishja, Anatolij Kurtiev, bedankte sich für die Hilfe, die in den letzten zwei Jahren aus Oberhausen gekommen ist. Er bezeichnete die Menschen in Oberhausen „als die wahren Brüder und Schwestern, die als Erste ihre Hilfe angeboten haben, nachdem der Krieg ausgebrochen war.“

Die Evangelische Singgemeinde hatte das Konzert mit dem Lied „Verleih uns Frieden“ von Heinrich Schütz eröffnet. Es folgten weitere klassische Werke von Johann Gottfried Walther, Gabriel Fauré und Johann Sebastian Bach. Der Kammerchor der Stadt Saporishja sang Lieder, die den Stolz auf die eigene Kultur zum Ausdruck brachten und die Entschlossenheit, sich den Angreifern entgegenzustellen. In den Beiträgen wurde sowohl die Trauer um die vielen Opfer als auch die große Sehnsucht nach Frieden deutlich.  Der ukrainische Chor wurde vom städtischen Kindersymphonieorchester Sympho-Kids begleitet, in dem junge musikalische Talente auch in Zeiten des Krieges aktiv sind.

Die Veranstaltung schloss mit einem Gebet für die Ukraine und Musik. Der deutsch-ukrainische Integrationsverein Oberhausen verteilte Gebäck in Herzform mit den Farben der Ukraine und Deutschlands an die Teilnehmer.

Kunst & Kultur | Stadtgespräch | Tourismus & Wirtschaft

Ukraine-Solidaritätsabend mit künstlerischem Programm: Zwischen Zerstörung und Hoffnung

Für die ukrainische Community in Oberhausen und aus Solidarität mit der Ukraine veranstaltet kitev mit der Unterstützung der Stadt Oberhausen ein Solidaritätsabend mit einem umfangreichen Kulturprogramm am Freitag, 23. Februar, im Leerstand am Oberhausener Hauptbahnhof.

22.02.2024
Foto: kitev

Seit Jahren arbeitet kitev bereits zusammen mit zivilgesellschaftlichen Organisationen sowie Künstlerinnen und Künstlern aus der Ukraine. Die Begegnungen im Alltag mit nach Oberhausen geflüchteten Ukrainern sind vielfältig und intensiv. Am 23. Februar lädt kitev daher zum Solidaritätsabend mit einem künstlerischen Programm ein, das die Komplexität des Lebens nach Beginn der russischen Invasion vermittelt und die gegenwärtige Situation untersucht.

Svitlana Iziumska, eine Fotografin aus Charkiw, beteiligt sich mit ihrem ganz persönlichen fotografischen Beitrag direkt am Bahnhof Oberhausen auf dem Museumsbahnsteig. Die Autorin, die ihre Heimat vor zwei Jahren wegen der russischen Invasion verlassen hat, will ihre Sicht der Dinge zeigen. Sie sagt: „Viele Menschen in Deutschland nehmen uns als unpersönliche „Flüchtlinge“ wahr, ohne darüber nachzudenken, was jeder von uns durchmachen musste und wovor wir fliehen. Ich möchte zeigen, wie meine Stadt Charkiw im Moment aussieht“.

Im Winter 2022 und Spätsommer 2023 bereiste der Fotograf Frank Thon die Ukraine. Dort besuchte er verschiedene Orte – Kyiv, Lviv, Dnipro, Tschernihiw, Saporishja und andere. Das Ergebnis ist eine Dokumentation des Alltagslebens in dem von Krieg gezeichneten Land. Die Foto-Dokumentation wird unter dem Titel „Alltag und Zerstörung“ in der Nacht des 23. auf den 24. Februar auf den Turm des Oberhausener Hauptbahnhofs projiziert.

„Für uns als Stadt ist das denkwürdige Datum auch ein Anlass darauf aufmerksam zu machen, dass der Krieg noch nicht vorbei ist. Gerade auch in Hinblick auf die vielen Ukrainerinnen und Ukrainer, die in unserer Stadt Zuflucht gefunden haben, wollen wir unsere Solidarität ausdrücken. Die Aktion mit den Fotos von Frank Thon soll dabei ein gut Sichtbares Zeichen sein“, erklärt der erste Beigeordnete und Kulturdezernent der Stadt Apostolos Tsalastras.

Den Ausklang des Solidaritätsabends bildet der Film „Wir werden auf jeden Fall darüber reden, wenn der letzte Fliegeralarm beendet ist“ von Yuri Yefanov. Für den musikalischen Rahmen sorgen die Sängerin Tasha Cruz, der Schlagzeuger Viktor Semchuk und Gitarrist Sergio Stetsii, die ebenfalls Teil der kitev-Community sind.

Das Community Dinner ist ein Angebot im Rahmen von Creative City Oberhausen, das durch die Förderung aus dem Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen ermöglicht wird.

 

Infos & Kontakt

Ort: LEERSTAND (kitev – Kultur im Turm), Willy-Brand-Platz 1,
46045 Oberhausen

Eintritt frei

Websites
https://kitev.de

Social Media
Instagram: https://www.instagram.com/kitev.de
Facebook: https://www.facebook.com/kitev.de

Kunst & Kultur | Stadtgespräch

Zwei Jahre Krieg in der Ukraine: Gedenkkonzert in der Christuskirche Oberhausen

Seit zwei Jahren wird die Ukraine von Russland angegriffen. Und immer wieder tritt dabei Saporishja, die Partnerstadt von Oberhausen, in den Mittelpunkt der Nachrichten. Genau am zweiten Jahrestag des Kriegsbeginns, am Samstag, 24. Februar 2024, gedenkt Oberhausen ab 18 Uhr in der Christuskirche, Nohlstraße 7, der vielen Opfer und der Zerstörung, die die Ukraine und Saporishja seither erleiden mussten. Das Besondere: Die Veranstaltung ist so konzipiert, dass Programmpunkte wechselseitig aus Oberhausen sowie von der Parallelveranstaltung in Saporishja online übertragen werden. Auf den großen Flächen des Kirchenraums projiziert können die Besucherinnen und Besucher erleben, was im Saal der Partnerstadt geschieht. Der Eintritt für das Gedenkkonzert ist frei. Eine Reservierung ist über den Online-Ticketshop des Theaters Oberhausen auf www.theater-oberhausen.de möglich.

16.02.2024
Der Städtische Kammerchor Saporishja (Foto: Stadt Saporishja)

Oberbürgermeister Daniel Schranz und sein Amtskollege Anatolii Kurtiev werden jeweils ein Grußwort sprechen. Den musikalischen Rahmen geben die Evangelische Singgemeinde Oberhausen mit klassischen Werken von Walter, Schütz, Fauré und Johann Sebastian Bach sowie der Städtische Kammerchor Saporishja, der ukrainische Chormusik aufführt. Mit dabei ist in Oberhausen das Ensemble Harmonie Universelle, das auf historischen Instrumenten spielt, und auf ukrainischer Seite das Orchester der Kinderphilharmonie mit dem Kinder- und Jugendchor. Den liturgischen Teil mit dem Gedenken an die Opfer übernimmt Superintendent Joachim Deterding.

Am Ende der Gedenkveranstaltung werden Spenden für die Ukraine gesammelt. Mitglieder des deutsch-ukrainischen Integrationsvereins Oberhausen sorgen für passende Dekoration und bereiten kleine, typisch ukrainische Kuchen für die Gäste vor.

Initiator der Veranstaltung ist die Evangelische Singgemeinde Oberhausen in Kooperation mit dem Büro für Interkultur der Stadt Oberhausen und die Stadt Saporishja.

Stadtgespräch | Tourismus & Wirtschaft

Stadt Oberhausen spendet vier Krankenwagen an Saporishja

Seit mehr als einem Jahr und neun Monaten führt Russland nun schon Krieg gegen die Ukraine. Doch wegen des Terrorangriffs der Hamas auf Israel und den dadurch ausgelösten Krieg – und aufgrund der vielfältigen globalen Krisen – ist das Kriegsgeschehen in Europa im Bewusstsein vieler in den Hintergrund geraten. Für die Stadt Oberhausen steht das Leid und die Not der Menschen in der Partnerstadt Saporishja und in der ganzen Ukraine allerdings weiter mit im Fokus – genauso wie bei den vielen Oberhausenerinnen und Oberhausenern, die sich für die Freundinnen und Freunde in Saporishja engagieren. Jüngstes Beispiel der starken Verbindung: Die Stadt Oberhausen hat der Stadtverwaltung Saporishja gebrauchte Krankenwagen übergeben.

29.11.2023
Foto: Tom Thöne

Oberbürgermeister Schranz: Partnerschaft auch in Krisenzeiten

Wir sind froh, dass wir unsere Freundinnen und Freunde in unserer Partnerstadt in ihrer Not mit den Krankenwagen unterstützen können“, betont Oberbürgermeister Daniel Schranz: „Auch wenn die Bilder aus Nahost die Nachrichten seit Anfang Oktober stärker bestimmen, vergessen wir natürlich nicht das Leid der Menschen in Saporishja und in der ganzen Ukraine in diesem völkerrechtswidrigen Krieg. Uns ist es wichtig, unsere Städtepartnerschaften auch in diesen Krisenzeiten zu leben – und nicht nur dann, wenn es angenehm ist. Ich danke allen Beteiligten ganz herzlich für ihren Einsatz.“

Die vier Fahrzeuge waren von der Feuerwehr Oberhausen nach ihrer vorgesehenen Nutzungsdauer außer Dienst gestellt worden. „Wir haben die Wagen für den Dienst in unserer Partnerstadt selbstverständlich noch einmal überholt“, erklärt Feuerwehr-Dezernent Jehn. Die Stadtverwaltung Saporishja sende regelmäßig Hilfeersuchen, die die Stadt Oberhausen nach Kräften versuche zu erfüllen.

Delegation aus Saporishja dankt Oberhausen für die Unterstützung

Oberbürgermeister Schranz und der Beigeordnete Jehn übergaben die Fahrzeuge persönlich auf dem Gelände der Feuerwache an der Brücktorstraße. Oberbürgermeister Schranz sicherte der Delegation aus Saporishja noch einmal zu, dass Oberhausen wie in der Vergangenheit jetzt und auch in Zukunft fest an der Seite seiner Partnerstadt steht und stehen wird; in der Oberhausener Bevölkerung sei weiter eine starke Solidarität mit Saporishja spürbar.

Die Leiterin der ukrainischen Delegation, Viktoriia Agientaieva, übermittelte bei dieser Gelegenheit auch den Dank von Anatoliy Kurtev, dem Stadtoberhaupt Saporishjas: „Im Namen der gesamten Bevölkerung von Saporishja möchte ich dem deutschen Volk und insbesondere der Partnerstadt Oberhausen meine aufrichtige Dankbarkeit für die umfangreiche Unterstützung von Saporishja während des Krieges ausdrücken.“

Stadt Oberhausen und Verein „Oberhausen hilft“ schicken seit Kriegsbeginn Spenden

Drei Tage dauerte die Überführung der Fahrzeugkolonne von Oberhausen bis zur 760.000-Einwohner-Stadt im Südosten der Ukraine. Die Fahrzeuge werden so schnell wie möglich vor Ort eingesetzt werden. In der Vergangenheit hatte die Stadt Oberhausen bereits zwei weitere Krankenwagen und ein Löschfahrzeug an die kriegsgeschüttelte Stadt am Dnepr übergeben, die die Feuerwehr außer Dienst gestellt hatte. Hinzu kommen weitere Fahrzeuge, Geräte zum Kochen und Heizen, Generatoren, medizinische Hilfsgüter und Medikamente, Spezialausrüstung für Rettungskräfte und hunderte Paletten mit Lebensmitteln, Hygieneprodukten, Kleidung und mehr, die aus vom Verein „Oberhausen hilft“ gesammelten Spenden, aber auch aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanziert worden sind. Insgesamt beläuft sich der Wert der Spenden seit Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 auf rund 860.000 Euro.

Über diese materielle Unterstützung hinaus hat eine Delegation der Stadt Oberhausen Mitte November mit einer Delegation aus Saporishja an der Deutsch-Ukrainischen Partnerschaftskonferenz in Leipzig teilgenommen. Diskutiert wurde dort in Anwesenheit von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundesministerin Svenja Schulze (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) vor allem das Thema des Wiederaufbaus der Ukraine. Marc Grunenberg und Desbina Kallinikidou vom städtischen Büro für Interkultur vertraten die Stadt Oberhausen. Gemeinsam mit den Partnern aus Saporishja konnten bereits erste Projekte auf den Weg gebracht werden.

Stadtgespräch

Unterstützung für Saporishja läuft weiter

Vor wenigen Tagen sind der elfte und zwölfte Sattelschlepper mit Hilfsgütern aus Oberhausen in die ukrainische Partnerstadt Saporishja gestartet und dort am Dienstag, 21. Februar 2023, angekommen. Dank der großen Beteiligung der Oberhausener Bürgerinnen und Oberhausener Bürger an dieser „Oberhausen hilft“-Spendenaktion konnten unter anderem 277 Schlafsäcke, 132 Isomatten, 351 Verbandskästen und 424 Decken in die frontnahe ukrainische Großstadt gebracht werden. Darüber hinaus konnten aus Spenden dringend benötigte Hilfsgüter wie Generatoren, Winterkleidung, Hygieneartikel und Lebensmittel angeschafft und auf die Lkw verladen werden.

21.02.2023
Foto: Stadt Oberhausen

Voll beladen mit je 34 Paletten an Hilfsgütern machten sich die aus Saporishja angereisten Fahrer Yevgeny Droniak und Pavlo Shepeliev auf die 2.700 Kilometer lange Reise zurück in die Ukraine. Die Verteilung der Hilfsgüter vor Ort wird von der Stadt Saporishja und dem Partnerschaftsverein von „Oberhausen hilft“, der Gesellschaft „Saporishja – Oberhausen“, gewährleistet. Empfänger sind unter anderem Kinderkrankenhäuser, Sozialstationen, Waisenhäuser sowie die zahlreich in der Stadt eingerichteten Wärmepunkte, an denen sich die Einwohnerinnen und Einwohner aufwärmen oder ihr Handy aufladen können.

Seit Kriegsbeginn wurden bisher insgesamt rund 120 Tonnen Hilfsgüter und vier Fahrzeuge, u.a. von der Feuerwehr Oberhausen, nach Saporishja transportiert. Die Hilfsgüter werden immer auf Grundlage der Bedarfe vor Ort zusammengestellt, die von den Verantwortlichen der Stadt Saporishja sowie von Victor Nestorenko vom Partnerschaftsverein übermittelt werden. In Oberhausen werden die Transporte dann von Taras Shevchenko und Wolfgang Heitzer vom Verein „Oberhausen hilft“ und Marc Grunenberg von der Stadt Oberhausen durchgeführt. Sascha Pohlmann von der Feuerwehr Oberhausen unterstützt zudem bei der Beladung der Lkw.

Kunst & Kultur

„Europa erlesen“ Lesung der ukrainischen Autorin Tanja Maljartschuk

Im Rahmen der Literatur-Reihe „Europa erlesen“ hat am gestrigen Donnerstag, 3. November 2022, die ukrainische Autorin Tanja Maljartschuk im Bert-Brecht-Haus gelesen. Sie kam auf Einladung des Ministers für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien des Landes Nordrhein-Westfalen und Chef der Staatskanzlei, Nathanael Liminski.

07.11.2022
Foto Tom Thöne: Bürgermeister Werner Nakot (re.) begrüßte die Autorin Tanja Maljartschuk sowie Michael Serrer, Leiter des Literaturbüros NRW

Nach einer Begrüßung durch den 1. Bürgermeister Werner Nakot und Minister Liminski, der per Video zugeschaltet war, las die Autorin Essays aus ihrem im Oktober dieses Jahres erschienen Buch „Gleich geht die Geschichte weiter, wir atmen nur aus“. Zwischen den emotionalen Geschichten nahm sie das begeisterte Publikum im Gespräch mit Michael Serrer, Leiter des Literaturbüros NRW, mit auf eine Reise in die Ukraine – ihre Heimat. Selbst in dieser aktuell sehr angespannten Situation konnte Maljartschuk die Zuhörer mit ihren Anekdoten an der ein oder anderen Stelle zum Lachen bringen. In erster Linie löste ihre Lesung allerdings eine tiefe emotionale Ergriffenheit über die derzeitige Situation in der Ukraine aus und darüber, was der Krieg dort mit den Menschen und ihrem Land anrichtet.

Stadtgespräch

Plakat-Aktion in Saporishja: Partnerstadt bedankt sich für große Unterstützung

Beim Fest zum Unabhängigkeitstag der Ukraine am 24. August 2022 auf dem Altmarkt haben zahlreiche Oberhausenerinnen und Oberhausener gemeinsam mit ukrainischen Geflüchteten – unter Anleitung von Ulla Bendorf-Depenbrock von der Malschule Oberhausen – eine über zehn Meter lange Papierbahn mit Portraits gestaltet.

10.10.2022

Der Fotograf René Jankowski hat das Werk abgelichtet, eine Datei daraus erstellt, die nach Saporishja gesendet und dort in zwei Plakatmotiven eingebaut wurden. Die Plakate sind zum einen auf Citylight-Flächen, zum anderen auf sechs mal drei Meter großen Plakatflächen an wichtigen Einfallstraßen in der Oberhausener Partnerstadt zu sehen. Die Aufschrift lautet: „Vielen Dank an die Stadt Oberhausen für ihre Hilfe – Die Ukraine ist Europa“.

Desbina Kallinikidou vom städtischen Büro für Interkultur zeigt sich sichtlich beeindruckt: „Dass unsere Mal-Aktion jetzt an einigen Stellen in unserer arg gebeutelten Partnerstadt Saporishja präsentiert wird, ist ein schönes Zeichen in ganz schwierigen Zeiten und steht für die lange und tiefe Verbundenheit der beiden Städte. Wir in Oberhausen stehen weiter an der Seite unserer Freundinnen und Freunde in der Ukraine und wir werden auch zukünftig unterstützen, wo wir können.“

Die Plakataktion startete am 6. Oktober. An diesem Tag schlugen mehrere Raketen in Wohngebäude im Stadtzentrum von Saporishja ein, 20 Menschen starben, 21 konnten aus den Trümmern befreit werden. Zu den zerstörten Gebäuden gehört auch die Kultur- und Tourismuszentrale am Soborniy-Prospekt, wo im Oktober 2018 eine gemeinsame Veranstaltung der Partnerstädte Oberhausen und Saporishja zur kulturellen Entwicklung in beiden Städten stattfand. Saporishja gehört inzwischen zu den Hauptangriffszielen der russischen Armee.

Gerade in dieser sehr ernsten Lage ist es der Stadt Saporishja wichtig, sich bei der Partnerstadt Oberhausen zu bedanken und gleichzeitig deutlich zu machen, wofür die Menschen dort kämpfen. „Wir sind ein Teil Europas und wollen nicht Teil der russischen Welt werden“, sagt Vladimir Goloveshko, der die Aktion in Saporishja umgesetzt hat.

Foto: Aus Saporishja mit den Plakaten.

Stadtgespräch

Öffentliche Veranstaltung anlässlich des Unabhängigkeitstags der Ukraine

Seit 1991 feiert die Ukraine am 24. August ihren Unabhängigkeitstag, den Tag, an dem sie beschlossen hat, nicht mehr Teil der Sowjetunion zu sein. Aus diesem Anlass laden die Stadt Oberhausen, das Restaurant Gdanska, Refugees’ Kitchen von kitev, die Malschule und das Theater Oberhausen sowie die Volkshochschule Oberhausen am kommenden Mittwoch, 24. August 2022, von 16 bis 20 Uhr zu einer öffentlichen Veranstaltung auf dem Altmarkt ein.

18.08.2022

Ab 16 Uhr gibt es verschiedene Aktionen für Kinder und Erwachsene zum Mitmachen. Dazu gehört eine Fotowand als Hintergrundbild für diesen besonderen Tag der Unabhängigkeit in Oberhausen. Die Malschule führt eine Aktion durch, um ein gemeinsames Kunstwerk zu erschaffen, das als Gruß in die Oberhausener Partnerstadt Saporishja gesendet wird. Dort wird es als Zeichen der Solidarität mit den Menschen in Saporishja auf großen Plakaten in der Stadt zu sehen sein. An verschiedenen Ständen wird gebastelt und es wird gezeigt, wie ukrainische Wareniky hergestellt werden. Das Rezept gibt es zum Mitnehmen.
Refugees‘ Kitchen bietet Waffeln an und das Spielmobil steht den Kindern zur Verfügung.

Um 18 Uhr folgt die Begrüßung durch Oberbürgermeister Daniel Schranz, anschließend spricht Ekaterina Akula, die aus der Oberhausener Partnerstadt Saporishja nach Oberhausen geflüchtet ist. In einer Schweigeminute wird der Opfer des Krieges gedacht.

Die Veranstaltung wird gemeinsam mit Geflüchteten aus der Ukraine geplant und durchgeführt und endet mit einer Luftballonaktion, Musik und Gelegenheit für Gespräche. Der Eintritt ist frei. Für Speisen und Getränke ist gesorgt. Die Veranstalter hoffen auf eine breite Beteiligung der Oberhausener Bevölkerung.