Stadtgespräch

Unterstützung für Saporishja läuft weiter

Vor wenigen Tagen sind der elfte und zwölfte Sattelschlepper mit Hilfsgütern aus Oberhausen in die ukrainische Partnerstadt Saporishja gestartet und dort am Dienstag, 21. Februar 2023, angekommen. Dank der großen Beteiligung der Oberhausener Bürgerinnen und Oberhausener Bürger an dieser „Oberhausen hilft“-Spendenaktion konnten unter anderem 277 Schlafsäcke, 132 Isomatten, 351 Verbandskästen und 424 Decken in die frontnahe ukrainische Großstadt gebracht werden. Darüber hinaus konnten aus Spenden dringend benötigte Hilfsgüter wie Generatoren, Winterkleidung, Hygieneartikel und Lebensmittel angeschafft und auf die Lkw verladen werden.

21.02.2023
Foto: Stadt Oberhausen

Voll beladen mit je 34 Paletten an Hilfsgütern machten sich die aus Saporishja angereisten Fahrer Yevgeny Droniak und Pavlo Shepeliev auf die 2.700 Kilometer lange Reise zurück in die Ukraine. Die Verteilung der Hilfsgüter vor Ort wird von der Stadt Saporishja und dem Partnerschaftsverein von „Oberhausen hilft“, der Gesellschaft „Saporishja – Oberhausen“, gewährleistet. Empfänger sind unter anderem Kinderkrankenhäuser, Sozialstationen, Waisenhäuser sowie die zahlreich in der Stadt eingerichteten Wärmepunkte, an denen sich die Einwohnerinnen und Einwohner aufwärmen oder ihr Handy aufladen können.

Seit Kriegsbeginn wurden bisher insgesamt rund 120 Tonnen Hilfsgüter und vier Fahrzeuge, u.a. von der Feuerwehr Oberhausen, nach Saporishja transportiert. Die Hilfsgüter werden immer auf Grundlage der Bedarfe vor Ort zusammengestellt, die von den Verantwortlichen der Stadt Saporishja sowie von Victor Nestorenko vom Partnerschaftsverein übermittelt werden. In Oberhausen werden die Transporte dann von Taras Shevchenko und Wolfgang Heitzer vom Verein „Oberhausen hilft“ und Marc Grunenberg von der Stadt Oberhausen durchgeführt. Sascha Pohlmann von der Feuerwehr Oberhausen unterstützt zudem bei der Beladung der Lkw.

Kunst & Kultur

„Europa erlesen“ Lesung der ukrainischen Autorin Tanja Maljartschuk

Im Rahmen der Literatur-Reihe „Europa erlesen“ hat am gestrigen Donnerstag, 3. November 2022, die ukrainische Autorin Tanja Maljartschuk im Bert-Brecht-Haus gelesen. Sie kam auf Einladung des Ministers für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien des Landes Nordrhein-Westfalen und Chef der Staatskanzlei, Nathanael Liminski.

07.11.2022
Foto Tom Thöne: Bürgermeister Werner Nakot (re.) begrüßte die Autorin Tanja Maljartschuk sowie Michael Serrer, Leiter des Literaturbüros NRW

Nach einer Begrüßung durch den 1. Bürgermeister Werner Nakot und Minister Liminski, der per Video zugeschaltet war, las die Autorin Essays aus ihrem im Oktober dieses Jahres erschienen Buch „Gleich geht die Geschichte weiter, wir atmen nur aus“. Zwischen den emotionalen Geschichten nahm sie das begeisterte Publikum im Gespräch mit Michael Serrer, Leiter des Literaturbüros NRW, mit auf eine Reise in die Ukraine – ihre Heimat. Selbst in dieser aktuell sehr angespannten Situation konnte Maljartschuk die Zuhörer mit ihren Anekdoten an der ein oder anderen Stelle zum Lachen bringen. In erster Linie löste ihre Lesung allerdings eine tiefe emotionale Ergriffenheit über die derzeitige Situation in der Ukraine aus und darüber, was der Krieg dort mit den Menschen und ihrem Land anrichtet.

Stadtgespräch

Plakat-Aktion in Saporishja: Partnerstadt bedankt sich für große Unterstützung

Beim Fest zum Unabhängigkeitstag der Ukraine am 24. August 2022 auf dem Altmarkt haben zahlreiche Oberhausenerinnen und Oberhausener gemeinsam mit ukrainischen Geflüchteten – unter Anleitung von Ulla Bendorf-Depenbrock von der Malschule Oberhausen – eine über zehn Meter lange Papierbahn mit Portraits gestaltet.

10.10.2022

Der Fotograf René Jankowski hat das Werk abgelichtet, eine Datei daraus erstellt, die nach Saporishja gesendet und dort in zwei Plakatmotiven eingebaut wurden. Die Plakate sind zum einen auf Citylight-Flächen, zum anderen auf sechs mal drei Meter großen Plakatflächen an wichtigen Einfallstraßen in der Oberhausener Partnerstadt zu sehen. Die Aufschrift lautet: „Vielen Dank an die Stadt Oberhausen für ihre Hilfe – Die Ukraine ist Europa“.

Desbina Kallinikidou vom städtischen Büro für Interkultur zeigt sich sichtlich beeindruckt: „Dass unsere Mal-Aktion jetzt an einigen Stellen in unserer arg gebeutelten Partnerstadt Saporishja präsentiert wird, ist ein schönes Zeichen in ganz schwierigen Zeiten und steht für die lange und tiefe Verbundenheit der beiden Städte. Wir in Oberhausen stehen weiter an der Seite unserer Freundinnen und Freunde in der Ukraine und wir werden auch zukünftig unterstützen, wo wir können.“

Die Plakataktion startete am 6. Oktober. An diesem Tag schlugen mehrere Raketen in Wohngebäude im Stadtzentrum von Saporishja ein, 20 Menschen starben, 21 konnten aus den Trümmern befreit werden. Zu den zerstörten Gebäuden gehört auch die Kultur- und Tourismuszentrale am Soborniy-Prospekt, wo im Oktober 2018 eine gemeinsame Veranstaltung der Partnerstädte Oberhausen und Saporishja zur kulturellen Entwicklung in beiden Städten stattfand. Saporishja gehört inzwischen zu den Hauptangriffszielen der russischen Armee.

Gerade in dieser sehr ernsten Lage ist es der Stadt Saporishja wichtig, sich bei der Partnerstadt Oberhausen zu bedanken und gleichzeitig deutlich zu machen, wofür die Menschen dort kämpfen. „Wir sind ein Teil Europas und wollen nicht Teil der russischen Welt werden“, sagt Vladimir Goloveshko, der die Aktion in Saporishja umgesetzt hat.

Foto: Aus Saporishja mit den Plakaten.

Stadtgespräch

Öffentliche Veranstaltung anlässlich des Unabhängigkeitstags der Ukraine

Seit 1991 feiert die Ukraine am 24. August ihren Unabhängigkeitstag, den Tag, an dem sie beschlossen hat, nicht mehr Teil der Sowjetunion zu sein. Aus diesem Anlass laden die Stadt Oberhausen, das Restaurant Gdanska, Refugees’ Kitchen von kitev, die Malschule und das Theater Oberhausen sowie die Volkshochschule Oberhausen am kommenden Mittwoch, 24. August 2022, von 16 bis 20 Uhr zu einer öffentlichen Veranstaltung auf dem Altmarkt ein.

18.08.2022

Ab 16 Uhr gibt es verschiedene Aktionen für Kinder und Erwachsene zum Mitmachen. Dazu gehört eine Fotowand als Hintergrundbild für diesen besonderen Tag der Unabhängigkeit in Oberhausen. Die Malschule führt eine Aktion durch, um ein gemeinsames Kunstwerk zu erschaffen, das als Gruß in die Oberhausener Partnerstadt Saporishja gesendet wird. Dort wird es als Zeichen der Solidarität mit den Menschen in Saporishja auf großen Plakaten in der Stadt zu sehen sein. An verschiedenen Ständen wird gebastelt und es wird gezeigt, wie ukrainische Wareniky hergestellt werden. Das Rezept gibt es zum Mitnehmen.
Refugees‘ Kitchen bietet Waffeln an und das Spielmobil steht den Kindern zur Verfügung.

Um 18 Uhr folgt die Begrüßung durch Oberbürgermeister Daniel Schranz, anschließend spricht Ekaterina Akula, die aus der Oberhausener Partnerstadt Saporishja nach Oberhausen geflüchtet ist. In einer Schweigeminute wird der Opfer des Krieges gedacht.

Die Veranstaltung wird gemeinsam mit Geflüchteten aus der Ukraine geplant und durchgeführt und endet mit einer Luftballonaktion, Musik und Gelegenheit für Gespräche. Der Eintritt ist frei. Für Speisen und Getränke ist gesorgt. Die Veranstalter hoffen auf eine breite Beteiligung der Oberhausener Bevölkerung.